Dienstag, 04 September 2018 00:00

Tante Monika, Schwester Maria Benedetta

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s17 5186Schon in frühen Jahren hatte die Zweitgeborene von Josef und Katherina Gurschler vom Steinhof am Schlanderser Nördersberg den Wunsch Lehrerin zu werden.

von Christine Weithaler

Monika wurde am 29. Jänner 1943 geboren und wuchs mit sieben Geschwistern am Schlanderser Nördersberg auf.

Nach einem verheerenden Brand am Hof konnte sich der Vater eine Ausbildung nicht leisten. Ein Zeitungsartikel zweier Frauen und deren Missionsaufenthalt weckten großes Interesse in Monika, soweit, dass sie im Alter von 15 Jahren, 1958, in Mailand dem Orden „Nostre Dame - Schwestern Unserer lieben Frau“ beitrat. Sie absolvierte dort für ein Jahr die Hauswirtschaftsschule. Die Schwestern zogen Monika mit ihrer Kompetenz und Begeisterung für die Schule in den Bann.
Nach zwei Jahren in Mailand war Monika in den drei Sommermonaten zu Hause und kam dann ins Noviziat nach Rom. Dort trat sie mit 17 Jahren ins Kloster ein. Es hat sie immer stark zum Glauben und zu ihrer Aufgabe als Ordensschwester hingezogen, sie war regelrecht verliebt, wie sie selber sagt.
Obwohl die Zeit schwer und hart und sie der Ordenssprache Italienisch nicht mächtig war, so bereute sie ihre Entscheidung nie. Monika wurde ein Jahr lang im Postulat, neben ihrer Ausbildung, in den Italienischunterricht gesteckt. Da ihr Mittelschulabschluss nicht anerkannt wurde, bereitete sie eine Privatlehrerin auf den italienischen Mittelschulabschluss vor.
Der Vater konnte Monikas Entscheidung in einen Orden einzutreten, nur schwer verstehen. Gekränkt und enttäuscht versteckte er sich am Tag des Abschieds. Zur Profess, nach drei Jahren, kam der Vater doch nach Rom. Monika war als Ordensschwester fast vollständig verhüllt, nur Augen und Hände waren sichtbar. Der Vater erkannte seine Tochter an ihrer Narbe am linken Daumen, nahm sie in den Arm und sagte: „Jetzt bin ich glücklich.“
Nach intensiver Lehrzeit schloss Monika ihr Studium als Grund- und Hauptschullehrerin in Freiburg ab und begann 1969 in Mailand zu unterrichten. Mit den Schülerinnen aus den ersten Unterrichtsjahren pflegt sie noch immer liebe Kontakte.
1984 wurde Monika Schulleiterin in ihrem Orden in Rom und blieb es 16 Jahre lang, bis alle Schulen nach und nach geschlossen wurden. 2006 bis 2015 leitete sie als Schwester Oberin ihren Orden in Rom. Monika war in Indonesien, bei Tagungen in Brasilien und Amerika, wirkte in England, Deutschland, Italien, auch in Frankreich, Prag und Österreich. Sie arbeitete viel für die Mission, war selber aber nie auf Mission.
An den Wochenenden unterrichtete Monika in einem Dorf neben Isernia Religion und bereitete die Kinder auf den Sonntagsgottesdienst und dessen Gestaltung vor. Immer wieder bedankten sich Mütter bei ihr für die in Erinnerung bleibende Gestaltung.
Besonders in Erinnerung blieb Monika auch die Sommerschule „Campo Scuola“ im August. Sie war dort in verschiedenen Dörfern tätig, veranstaltete Bibelstunden und Berggottesdienste mit den Kindern. Das war für sie eine sehr schöne Zeit.
Viele Schülerinnen suchten das Gespräch mit Schwester Maria Benedetta, auch Eltern kamen mit ihren Sorgen und Problemen zu ihr. Dadurch bauten sich tiefe Beziehungen auf, die bis heute halten. Eine ehemalige Schülerin kontaktierte Monika eines Tages und äußerte den Wunsch sie besuchen zu wollen. Monika lud sie zu sich ein, aber die ehemalige Schülerin zögerte, das sei nicht möglich, da sie homosexuell sei. Monika beschwichtige und lud sie erneut ein. Die Schülerin kam in Begleitung ihrer Lebensgefährtin und besucht Monika seitdem immer wieder.
Ein prägendes Erlebnis gab Monika einen Auftrag. Ein kleiner Vogel fiel aus seinem Nest vor ihre Füße. Sie hob ihn auf und er schmiegte sich liebevoll in ihre Hand. Sie setzte ihn auf den Boden und schubste ihn weg, aber er bewegte sich nicht, sondern suchte nur immer wieder ihre Hand, ihre Wärme, ihre Geborgenheit. So machte Monika es sich zur Aufgabe den Menschen ihre Hand zu reichen, ihnen im Zuhören ihre Wärme und Geborgenheit weiter zu geben, die Menschen mit allen Facetten ihres Lebens anzunehmen und spüren zu lassen, dass jemand da ist. Monika tat dies mit Schülerinnen, Eltern, Ordensschwestern und älteren Menschen. Sie tut dies heute noch. Im Besonderen besucht sie ältere Menschen, die sie schon lange kennt, damit diese ihre Sorgen und Nöte aussprechen können.

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