Zitat aus dem Landespresseamt vom vergangenen Montag: „Wir haben das Problem eingehend diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass Südtirol Windkraft-frei bleiben soll“, so Landeshauptmann Durnwalder. Eine Ausnahme, so die Landesregierung, soll es für die geplante Windkraftanlage am Sattelberg geben. Eine Ausnahme soll es, so die Landesregierung, für die zwei bestehenden Windgeneratoren auf der Malser Haide geben. „Nachdem in diese viel Geld investiert worden ist, wollen wir die Betreiber nicht vor vollendete Tatsachen stellen, sondern geben ihnen fünf Jahre Zeit, die Investitionen zu amortisieren“, so der Landeshauptmann am vergangenen Montag. Nach Verstreichen dieser Frist müssen die Anlagen abgebaut werden.
Es ist ein spätes Erwachen der Landesregierung in Sachen Windkraft. Man hat in Bozen wohl abgewartet, wohin der Wind im Vinschgau weht bzw. ob Gegenwind gegen Windgeneratoren aufkommen wird und wie stark dieser sein wird. Denn die Landesregierung, zumindest Teile davon, ist mit größter Wahrscheinlichkeit über die Umweltverträglichkeitsstudie auf der Malser Haide von Beginn an informiert gewesen. Der Gegenwind ist unüberhörbar geworden und hat Bozen erreicht.
Fraglich ist allerdings, ob die von Bozen aus dekretierte Galgenfrist für die zwei bestehenden Windräder auf der Malser Haide den Gegenwind wird aufhalten oder beruhigen können. Denn die bisherige Diskussion hat im oberen Vinschgau unweigerlich einige Wunden aufgerissen und hinterlassen, deren Heilung bis zur Unsichtbarkeit schwierig sein wird und nur die Hoffnung auf schonende Vernarbung bleibt.