Interview mit Sonja Platzer – Präsidentin des Trainingszentrums Vinschgau
Vinschgerwind: 2009 ist das Trainingszentrum Vinschgau gegründet worden. Das Ziel: Jungen Ski alpin-Sportlern ein Sprungbrett zu bieten.
Das Trainingszentrum Vinschgau ist ein Zusammenschluss der Gemeinde und der Sportvereine von Latsch, Kastelbell und Schlanders. Die Vorarbeit dazu hat die Ski alpin Sektion des ASV Morter geleistet, von der Erfahrung dürfen wir profitieren und gleichzeitig weitergeben.
Wie viele Athleten wurden im vergangenen Winter betreut?
Wir haben im vergangenen Jahr zwei Gruppen betreut. In der VSS-Raiffeisen-Gruppe haben wir fünf Athleten betreut und in der Grand-Prix-Gruppe ebenfalls fünf Athleten. Zudem haben acht Kinder einen Fortgeschrittenen-Kurs besucht, wo der Schwerpunkt auf mehreren Dingen liegt: Sicherheit auf der Piste, Gefahren frühzeitig erkennen, sinnvolle Freizeitgestaltung in der Natur. Gleichzeitig ist dieser Kurs für jene, die in eine Wettkampfgruppe einsteigen möchten, ein Anfang, ein Sprungbrett. Der Breitensport soll auch beim Skifahren nicht zu kurz kommen. Außerdem sammeln Kinder Erfahrungen und lernen mit Niederlagen umzugehen, entwickeln Kampfgeist, was sich später im Leben auf mehreren Ebenen auswirkt.
Die Ergebnisse vor allem der abgelaufenen Saison können sich sehen lassen.
Wir sind bei zonalen Rennen gut unterwegs. Zonal heißt Vinschgau, Ultental, Psaiertal und Burggrafenamt. Großer Erfolg beim Landescup, das ist gleichzustellen mit einer Landesmeisterschaft. Im VSS-Raiffeisen Slalom eine Erstplatzierte Nina Bachmann, die auch in Abetone beim Pinocchio-Finale einen vierten Platz erzielt hat. In der Grand-Prix-Gruppe hat Lukas Kiem mit einem dritten Platz im Riesentorlauf und einem fünften Platz im Slalom aufhorchen lassen. Eine tolle Leistung hat auch Patrick Prantl bei der Italienmeisterschaft in Tarvisio mit einem neunten Platz im Slalom erbracht. Auch die Kleinsten haben bei Skirennen Erfahrungen gesammelt.
Das Trainingszentrum Vinschgau hat – finanziell - keinen leichten Stand.
Wir spüren die Wirtschaftskrise. Viele Betriebe nehmen eine abwartende Haltung ein. Doch Mühe wird belohnt und wir haben doch den ein oder anderen Sponsor gefunden, bei denen ich mich auf diesem Weg bedanken möchte. Sie investieren in die Jugendarbeit und damit in die Zukunft.
Das Skigebiet Tarscher Alm ist geschlossen. Wo trainieren die Betreuer des TZV ihre Rennläufer?
Die Schließung der Tarscher Alm hat uns vor neue Herausforderungen gestellt. Wir haben eine Zusammenarbeit mit dem Skiclub Schnals aufgebaut. Trainiert wird im Skigebiet Schnals. Das klappt sehr gut. Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen muss in Zukunft überhaupt verstärkt werden.
Interview: Angelika Ploner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau