Franz Heinisch: Logisch sind das immer zusätzliche Spesen. Diese Steuer wird für uns alle ein Problem werden, da man nun das 2½fache der bisherigen Abgabe zahlen wird. Und wer hat heute noch übriges Geld? Jeder muss schauen, dass er so über die Runden kommt. Ein Betrieb allerdings, der heute nicht mehr weiterinvestieren und etwas Neues machen kann, hat das Problem, dass er morgen nicht mehr auf dem neuesten Stand ist und so kann es schnell passieren, dass ein Betrieb stehen bleibt.
Sonst schaut es in Sulden aber noch gut aus?
Bis jetzt noch. Unser Glück ist die Höhenlage und die damit verbundene Schneesicherheit. Das ist unser großer Vorteil. Allerdings wird man vor allem im Sommer das Ausbleiben der italienischen Gäste sicher vermehrt spüren, da, wie man allerseits hört, weit weniger in Urlaub fahren wollen. Diese Klientel wird uns mit Sicherheit dann auch irgendwo fehlen.
Können Sie Auskunft darüber geben, welche Projekte für Sulden noch anstehen, z.B. Kläranlage, Kindergarten usw.. Wie sehen Sie die Gemeindepolitik im Allgemeinen?
Die Suldner Kläranlage wird voraussichtlich bis 2015/16 an jene von Prad unter Leitung der Bezirksgemeinschaft angeschlossen, was sicherlich gut ist. Die unangenehme Geruchsbelästigung wird verschwinden und selbst die Kosten dürften mit der Zeit sinken. Die Genehmigung vonseiten des Landes dafür liegt bereits vor. Auch wird die Erneuerung der Trink- und Abwasserleitung bald angegangen. So werden in nächster Zeit die Abwässer der Seilbahn, Madritschhütte und der Schaubachhütte ins Tal heruntergeleitet, zur Kläranlage hingeführt und dort gereinigt. Des Weiteren wird heuer auch der Friedhof erweitert werden, da dort bereits seit Längerem akuter Platzmangel herrscht.
Auch der Kindergarten bleibt uns erhalten. Nächstes Jahr sind wieder einige Kinder (8) mehr eingeschrieben, was sicherlich als gutes Zeichen gewertet werden kann und auch für ein Weiterbestehen der Grundschule Sulden wichtig ist.
Sie agieren ehrenamtlich als Dienststellenleiter des Weißen Kreuzes Sulden/Stilfs. Was hätten Sie hier für Wünsche und Anregungen? Hat sich die jüngste Problematik über angebliche Kompetenzüberschreitungen der Weiß-Kreuz-Helfer für Unsicherheiten in ihrem Team gesorgt?
Letztes Jahr feierte ich mein 15-jähriges Dienstleiterjubiläum. Dazu habe ich bereits seit 10 Jahren die Funktion des Sektionsleiters inne. Mein großer Wunsch wäre natürlich, dass sich noch einige Freiwillige für den Dienst bei uns melden, da wir noch einige bräuchten. Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um alle Interessierten dazu aufzurufen, sich für den Dienst beim Weißen Kreuz zu melden. Neue Freiwillige sind uns jederzeit willkommen! Ansonsten bin ich mit meinen 43 Freiwilligen und 4 Fixangestellten sehr zufrieden. Wir haben zudem das Glück eine starke Jugendgruppe mit 20 Schützlingen zu haben, von welchen dann hoffentlich auch viele nachrücken. Diese junge Truppe wird von meiner Tochter Melanie in ihrer Funktion als Jugendleiterin bestens betreut.
Die Problematik überschrittener Kompetenzen war bei uns kein großes Thema, da wir über keinen Notarzt im Rettungswagen verfügen.
Interview: Renate Eberhöfer
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau