Zwei Statements sind der Diskussion vorausgegangen: eines von Christoph Wallnöfer von der Gruppe „pro Rambach“ und eines von Walter Gostner. Wallnöfer verteidigte den Rambach als schützenswert, mit Hinweisen auf die FaunaFloraHabitat-Richtlinien, auf die Wasser-Rahmenrichtlinien der EU und auf den Beschluss der Landesregierung vom Februar dieses Jahres, in dem der Ram vor Großableitungen unter Schutz gestellt worden ist. Auch verglich er den Ram mit der Vinschgerbahn. Einige forderten damals, dass die Schienentrasse für einen Fahrradweg genutzt werden sollte. Wallnöfers Forderung im Namen der Umweltschutzgruppe und der Gruppe „pro Rambach“: Der Ram soll vor Ableitungen geschützt und als Erholungsraum für Einheimische und Gäste aufgewertet werden.
Anders argumentierte Walter Gostner als Vertreter des Unternehmerverbandes: Die Nutzung der Wasserkraft und der Naturschutz seien vereinbar. Die wertvollen Lebensräume am Ram werden durch die berechneten Restwassermengen (als Basis diente eine Studie von Ingenieur Ulrich Innerhofer) weitgehend erhalten. Die hydroelektrische Nutzung sei ein Beitrag zum Klimaschutz. 15 Millionen Euro an Investitionskosten würden rund 2 Millionen Euro an Einkünften für die Gemeinden pro Jahr gegenüberstehen. Zudem sei eine Einbindung in die Biosfera nicht ausgeschlossen.
Auch in der Diskussion wurden klare Fronten sichtbar. Während sich mehrere Tauferer gegen eine hydroelektrische Nutzung aussprachen, waren einige Rifairer und die Tauferer VizeBM Roselinde Gunsch Koch dafür.
Es kam die Anregung, dass bei Verzicht auf hydroelektrische Nutzung eine Ausgleichszahlung erfolgen sollte. Hart angegriffen wurde Gostner vom Präsidenten des Fischereiverein Meran Ernst Egger: Die Restwassermengen würden nie eingehalten. Auch bei der Puni sei dies aufgetreten. Dies sei aufgrund eines Defektes nur kurz aufgetreten und der Missstand sei dann sofort behoben worden, verteidigte der Malser BM Ulrich Veith das Puni-Kraftwerk.
Nun soll das Volk per Volksbefragung entscheiden. Dies war der einzige gemeinsame Nenner, auf den sich die Beteiligten in der Arbeitsgruppe einigen haben können. Gemeinderat Egon Alber forderte eine sanfte Nutzung mit Revitalisierungsmaßnahmen und brachte den Vorschlag, dass die Bevölkerung der Gemeinde Taufers und jene der Fraktion Laatsch abstimmen sollten. Der Tauferer BM Hermann Fliri befürwortete eine bindende Volksabstimmung in Taufers. BM Ulrich Veith sagte, dass das Thema in der nächsten Gemeinderatssitzung anstehe und man dort mit einer zwei Drittel Mehrheit darüber entscheiden werde, ob auf Fraktionsebene oder auf Gemeindeebene abgestimmt werden solle. Die Bürgermeister von Glurns, Erich Wallnöfer, und von Schluderns, Erwin Wegmann, sehen keinen Bedarf an Volksabstimmungen in ihren Gemeinden den Rambach betreffend. (eb)