Mittwoch, 30 Mai 2012 00:00

Ganz andere Zahlen

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Mals/Prad/Glurns/Graun/Schluderns

s5_ThumbMit der Tatsache, dass die beiden Windräder auf der Malser Haide abgebaut werden müssen, hat man sich im oberen Vinschgau, trotz „Schildbürger“-Lärm und Nachtrauern, wohl abgefunden. Den primären und zwingenden Grund dafür, dass abgebaut werden muss, haben ausgerechnet jene geliefert, die die Windräder nicht abbauen möchten: Die Gemeindeverwaltung von Mals hat es verabsäumt, rechtzeitig um eine Verlängerung der provisorischen Ermächtigung anzusuchen - und die Miteigentumsgemeinschaft Marein hat die Gemeindeverwalter nicht rechtzeitig zu diesem Schritt gedrängt.


Nun geht es darum, politisch aus der Sache ohne zwei blaue Augen auszusteigen. Bei allem Getöse - ein blaues Auge dürfte genügen. Es geht vor allem auch um die Kosten, die der Abbau der zwei Windräder verursachen wird. Und bei diesen Kosten schwirren Zahlen umher, die mit der Zeit immer größer werden. Hartnäckig hat sich jene Zahl bisher gehalten, die der Projektmanager der Firma Leitner, Thomas Erlacher, im September 2011 erstmals als überschlägige Schätzung dem Vinschgerwind gegenüber geäußert hat: 600.000 Euro für den kompletten Abbau der beiden Windräder. Im Glurnser Gemeinderat wurde jüngst von Kosten von bis zu 700.000 Euro gesprochen. Wer bietet mehr? Sollten die Kosten für den Abbau der Windräder tatsächlich auf die Miteigentumsgemeinschaft Windkraft Marein  aufgeteilt werden müssen, was noch nicht sicher ist, wird man sich wohl mit einer Ausschreibung um Angebote bemühen müssen. Das dürfte man vermutlich bisher nicht getan haben, weil immer dieselben Kosten in der Öffentlichkeit breitgetreten werden.
Die Bürgerinitiative Malser Haide hat sich um gleich zwei Angebote bemüht. Mit einem für die politisch Verantwortlichen höchst peinlichen Ergebnis: Ein Angebot kommt von der Firma Midolini, jener Firma, die die zwei Windräder aufgestellt hat: 50.000 Euro würde der Abbau der zwei Windräder demnach ausmachen, zuzüglich der Personalkosten für den Abbau. Und eine zweite Firma, die Siemens Dänemark, kommt samt Personal mit einem „wahrscheinlichen Szenario“ auf „deutlich unter 100.000 Euro für das Zerlegen beider Windräder“. Und beide Firmen sind der Ansicht, dass keine nennenswerten Zufahrten zu den bestehenden Windrädern errichtet werden müssten.
Dabei hat Leitner im Pachtvertrag als Sondervereinbarung selbst einen Passus drinnen mit einer interessanten Zahl: Sollte nämlich die erste Windanlage verlegt werden müssen, würde Leitner der Windkraft Marein für die Demontage 50.000 Euro berechnen. (eb)


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