Man hat das Dorfzentrum von Mals krank reden müssen, um Maßnahmen zur Rettung zu rechtfertigen. Mals ersticke im Verkehr und deshalb müsse dieser Verkehr aus dem Dorfzentrum raus. Eine Fußgängerzone müsse her - koste es, was es wolle. Die Fußgängerzone in Mals ist, bevor sie geboren ist, wie ein Patient auf der Intensivstation. Jedenfalls wird bereits kräftig künstlich beatmet: Der Malser Gemeindeausschuss mit BM Ulrich Veith an der Spitze hat „mittels direkter und freihändiger Vergabe“ die Meraner Werbeagentur „tagraum“ mit einem Werbekonzept, die Fußgängerzone Mals betreffend, beauftragt. Kosten knapp 18.000 Euro. Ebenfalls mittles „direkter freihändiger Vergabe“ wurde der Firma „Umundauf“ des Meßner Konrad vom Gemeindeausschuss gut 17.000 Euro zugesprochen, für die „Orgnaistion der Aufwertung und Positionierung des Wochenmarktes in Mals im Zeitraum Juli-Oktober“. Weder für das eine noch für das andere hat es eine Ausschreibung gegeben. Die Beträge waren so gewählt, dass es - aus rechtlicher Sicht - keiner Ausschreibung bedurft hat, das mag stimmen. Mit den Kaufleuten in Mals hat es bezüglich Werbemaßnahmen keine Absprachen gegeben. Demnach macht sich BM Ulrich Veith den Erfolg - oder auch den Misserfolg - der Fußgängerzone zu eigen.
Eine leicht schiefe Optik bleibt: Es hat den Anschein, dass im Windschatten der Malser Fußgängerzone eine Art Freunderlwirtschaft bedient wird. Wer da künstlich beatmet wird, ist die Frage. Ist es ausschließlich die Fußgängerzone? Und was passiert umgekehrt, wenn der Patient, die Fußgängerzone also, aus der Intensivstation entlassen werden soll, wenn also in Mals der Alltag regieren wird?