Reschen/Vinschgau/Bezirk Landeck
Die Zahl der Tourengeher und Schneeschuhwanderer steigt. Und diese sind immer öfters auch spät abends und sogar nachts unterwegs. „Um dafür gerüstet zu sein, haben wir eine nächtliche Großübung organisiert, die um einiges schwieriger ist, weil mit Scheinwerfern gearbeitet werden muss und kein Hubschrauber landen kann“, erklärt der BRD-Einsatzleiter aus Reschen, Tobias Folie, der gemeinsam mit Peter Stecher die Übung koordinierte, die Mitte Jänner bei Reschen über die Bühne ging. Angenommen wurde ein Lawinenabgang zwischen dem „Pofellift“ und der Reschner Alm mit drei total Verschütteten und drei leicht Verschütteten in einem unwegsamen steilen Waldstück. Die Wanderer mit Skiern und Schneeschuhen bewegen sich oft durch bewaldete Gebiete, wo durchaus auch Lawinen losbrechen können. Der Einsatz begann um 19 Uhr mit wirklichkeitsgetreuer Inszenierung. Die mobilisierten BRD-Männer aus Reschen, Langtaufers, Taufers i. M., Trafoi und Sulden sowie die Retter des Weißen Kreuzes, des AVS Mals, der Finanzwache, der Tiroler Bergrettung, der Skischule Reschen/Schöneben, der Feuerwehren Reschen und St. Valentin machten sich mit Skiern und Stirnlampen zum Lawinenkegel auf. Motorschlitten transportierten die tragbaren Stromaggregate, die Scheinwerfer, die Sonden, Pipser, Recco und Seile. Vier Lawinenhunde der BRD-Hundestaffel Meran und einer Finanzwache unterstützten die Ortung. Die Verschütteten konnten in kürzester Zeit befreit, von den drei Ärzten notversorgt, mit der Akja zu Tal gebracht und in die Rettungswagen gehoben werden. „Die einzelnen Rettungsorganisationen haben perfekt zusammengespielt, und nach zwei Stunden war alles geschafft“, lobt Folie. An die Tourengeher und Schneeschuhwanderer apelliert er, die größtmöglichste Vorsicht walten zu lassen, damit es nicht zum Ernstfall kommt. (mds)