Mittwoch, 08 Februar 2012 00:00

Das verdienen unsere BM

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Vinschgau

s6_gehaltMacht macht sexy, auch in der Brieftasche. Die  (maximalen) Amtsentschädigungen der Bürgermeister werden mit Regionalgesetz festgelegt.  Dabei gehen die Provinz Trient und die Provinz Bozen getrennte Wege. Während im Trentino mit rund 530.000 Einwohnern 217 Gemeinden mit entsprechenden Gremien bestückt sind, sind es in Südtirol bei knapp 510.000 Einwohnern 116.  Plaus ist mit knapp 700 Einwohnern im Vinschgau die kleinste, Schlanders mit knapp 7000 Einwohnern die größte Gemeinde im Tal.

von Erwin Bernhart

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau

Was verdienen unsere Bürgermeister? Wie hoch ist ihre Amtsentschädigung? Spätestens nach der Veröffentlichung der Amtsentschädigung von Landeshauptmann, Landesräten und Landtagsabgeordneten durch die Neue Südtiroler Tageszeitung interessieren solche Fragen die Bevölkerung. Umso mehr in Zeiten von Sparmaßnahmen bzw. in Zeiten von drohenden Steuererhöhungen.

Denn Maßnahmen, die zu Lasten - oder auch zur Entlastung - der Bevölkerung gehen, werden von jenen getroffen, die von dieser Bevölkerung gewählt worden sind. Auf Staatsebene sind das Senatoren und Kammerabgeordnete, aus deren Reihen die jeweilige Regierung bzw. Regierungskoalition mit Ministerpräsident und Ministern gebildet wird. Auf Landesebene sind es die Landtagsabgeordneten, aus denen die gesetzlich vorgeschriebene Regierungskoalition für die Landesregierung mit Landeshauptmann und  Landesräten gebildet wird. Auf Gemeindeebene ist die Bürgermeisterwahl eine direkte und dieser oder diese wählt aus den gewählten Gemeinderatsmitgliedern seine Regierung, sprich den Gemeindeausschuss aus. Die Gemeindeebene ist dem Bürger wohl die nächste.
Aber was verdienen nun die ersten Bürger der jeweiligen Gemeinden? Und wie ist diese Amtsentschädigung geregelt? Und welchen Einfluss haben die Bürgermeister auf ihre Amtsentschädigung?
Es ist Sache der Region Trentino-Südtirol, die Amtsentschädigungen für die Verwalter der örtlichen Körperschaften festzulegen und zu regeln. In der Region ist es ein Beschluss des Regionalausschusses, nach Anhören der entsprechenden Gesetzgebungskommission, in Einvernehmen mit den beiden Landesregierungen, die wiederum den Rat der Gemeinden angehört haben. Der Präsident des Regionalausschusses erlässt dann das entsprechende Dekret. Zuletzt wurde ein solches im April 2010 erlassen. Darin sind die Entschädigungen für BM, VizeBM und Referenten und die Sitzungsgelder der Gemeinderäte für die Periode 2010 bis 2015 geregelt. Die Amtsentschädigungen wurden dabei, gegenüber jenem Dekret aus dem Jahre 2006, um rund 7 Prozent erhöht.
Und die beiden Provinzen sind höchst unterschiedliche Wege gegangen. Vergleicht man die Amtsentschädigung für den Bürgermeister von zwei in etwa bevölkerungsgleichen Gemeinden beider Provinzen, kommen höchst unterschiedliche saläre Behandlungen heraus. Einige Beispiele: In der Gemeinde Grigno mit 2336 Einwohnern bekommt der dortige Bürgermeister eine Amtsentschädigung von 2943 Euro brutto. Die Gemeinde Kastelbell Tschars hat 2382 Einwohner und dort ist eine Amtsentschädigung von 4124 Euro brutto vorgesehen. Ein guter Tausender Unterschied also. Oder der Vergleich zwischen der Gemeinde Ledro (5494 Einwohner) mit Naturns (5419): Während in Ledro der BM mit 3344 Euro brutto  entschädigt wird, kann der Naturnser BM mit 5080 Euro brutto monatlich rechnen. Die VizebürgermeisterInnen erhalten im Vinschgau zwischen 40 und 49 Prozent der BM-Entschädigung, die Gemeindereferenten zwischen 10 und 38 Prozent.
In der Bezirksgemeinschaft sind einige der BM als Doppelverdiener. Die Amtsentschädigung für die Verwalter der Bezirksgemeinschaft beschließt die Landesregierung. Zuletzt hat sie das im Dezember 2010 getan und den Präsidenten der Bezirkgemeinschaft mit 4395,26 Euro brutto bedacht. Sein Vize soll 30 Prozent und die Bezirksreferenten 20 Prozent dieses Präsidentengehaltes bekommen. 50 Euro brutto erhalten die Bezirksräte.
Eines kann festgestellt werden: Die Verwalter, die BM und ihre Referenten sind nicht verantwortlich über die Höhe der maximalen Amtsentschädigung. Ob sie allerdings das Pulver wert sind oder gewesen sein werden, das liegt am Wählerentscheid.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3585 mal
Mehr in dieser Kategorie: « zweideutig? Ausgezeichneter Graber »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.