Schluderns
Für eine Bauaufgabe von rund 3,5 Millionen Euro haben rund 87 Architekten wegen Fehler des Auslobers ins Blaue gearbeitet“, ärgert sich Stephan Marx. Beim ersten Wettbewerb 2009/10 für den Neubau des Kindergartens in Schluderns war den Architekten eine Fläche abgesteckt worden, ohne Absprache mit dem Eigentümer. Alles war nichtig und die Schuld wurde den Planern nachträglich in die Schuhe geschoben. Etwas, was Marx entschieden zurückweist. Beim zweiten Anlauf sind nun rund 250 Architekten zum „verpflichtendem Kolloqium“ gekommen. Auch als touristisches Event wurde das in Schluderns verkauft. „Alle Architekten waren überrascht von der Organisation und der Schönheit des Dorfes“, lässt sich BM Erwin Wegmann in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ zitieren. Die Teilnahme am Planungswettbewerb kostet den Architekten einen Batzen Geld. Doch auch die Bearbeitungskosten der Gemeinde schnellen in die Höhe. Der Vorschlag von der Architektenkammer, ein halb offenes Verfahren, mit dem die Teilnehmerzahl reduzieren hätte können, wurde von der Gemeinde Schluderns abgelehnt. Wenn derartige Verfahren in Südtirol Schule machen, werden kleinstrukturierte einheimische Architekturbüros wohl auf der Strecke bleiben. (mds)