Forum Psychologie
Wie im letzten Beitrag, so gehen wir auch dieses Mal auf Schlafprobleme von Kindern ein.
Das Einschlafen bedeutet immer auch eine Trennung von den Eltern. Wenn das Kind gelernt hat, sich auch tagsüber für gewisse Zeit zu trennen und wiederzuvereinen, so fällt ihm dies auch abends leichter. Dies kann geübt werden, indem z.B. dem Kind gesagt wird, dass man etwas in den Keller bringt und dann zurückkehren wird. Durch die Rückkehr lernt es, darauf zu vertrauen, dass die Bezugsperson die Abmachungen hält. So wird das Alleinsein geübt. Wie aber können Eltern das Einschlafen des Kindes zudem unterstützen? Eine ruhige Phase vor dem Schlafen hilft dem Kind, sich körperlich und geistig zu beruhigen. Ein gemeinsamer Tagesrückblick durch Fragen nach schönen Ereignissen oder nach Dingen, auf die sich das Kind am nächsten Tag freut, lässt den Tag ausklingen. Auch negative Ereignisse sollten besprochen werden. So lernt das Kind mit negativen Erlebnissen und Gefühlen umzugehen und es können Lösungen für eventuelle Konflikte besprochen werden. Besonders zu empfehlen ist ein regelmäßiges Schlafritual, das nicht länger als 30 min. dauert und dem Alter des Kindes angepasst ist. Während Kinder im Schulalter vielleicht allein noch etwas lesen möchten, ist das Vorlesen für jüngere Kinder ein hilfreiches Ritual. Körperkontakt während des Schlafrituals vermittelt Geborgenheit und Sicherheit. Wacht das Kind in der Nacht auf, soll es durch leises Sprechen beruhigt werden.
Daniela Nagl und Christiane Pircher, Psychologinnen
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau