Vielen Dank
Am 12. Juni 2018 hat der Chefredakteur des Vinschgerwind, Erwin Bernhart, unter dem Titel „Der Islam gehört zu Schlanders?“ einige Informationen gebracht, die missverstanden werden könnten. Vorausschicken möchten wir, dass zu einer Gemeinde nicht Religionen gehören, sondern immer Menschen. Wir sind Moslems, die zum Teil seit Jahrzehnten im Vinschgau leben und arbeiten. Was ist Schlechtes daran, wenn wir einen Raum suchen, in dem wir beten und uns treffen können? Noch eine weitere Klärung zu den Andeutungen im Vinschgerwind: vor dem Sozialsprengel sind zwei Behindertenparkplätze, welche von zwei Personen unserer Gruppe mit Berechtigung benutzt wurden. Die Behörden haben mehrmals Kontrollen durchgeführt und alles war in Ordnung. Bezüglich Sauberkeit: alle Personen haben ihre Schuhe ausgezogen bevor sie den Raum betreten haben. Außerdem wurde nach jedem Gebet das WC gereinigt bzw. der Raum gekehrt. Es wurde uns vorgeschlagen eine Lokalität privat zu organisieren: wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn sie uns behilflich sein könnten, ein passendes Lokal zu finden, die Kosten dafür übernehmen wir selbstverständlich. In diesem Sinne möchten wir der Gemeinde Schlanders für das super Angebot danken, ein besonderer Dank gilt der Sozialreferentin Dunja Tassiello. für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung, vielen Dank.
Für unsere Gruppe
Ghazali Youness, Mals
Tropenholzbänke entlang des Vinschger Radweges
Vor mehreren Wochen wurden entlang des Vinschger Radweges, so auch innerhalb des Stilfserjoch Nationalparks, zahlreiche neue Tisch-Bankgarnituren aufgestellt. Beim näheren Hinsehen fällt auf, dass es sich beim verwendeten Holz um keine einheimische Holzart handelt. Dem Holz fehlt die typische Jahresringstruktur der europäischen Holzarten. Auf Nachfrage wurde von der Lieferfirma aus dem Pustertal bestätigt, dass für die Herstellung dieser Garnituren die tropische Laubholzart Movingui aus Westafrika verwendet wurde. Für den Unterhalt und die Pflege des Radweges ist ja bekanntlich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau zuständig. Der Umweltschutzgruppe Vinschgau drängen sich in diesem Zusammenhang folgende Fragen auf:
• Warum verwendet man nicht einheimische Hölzer wie Lärche, Zirbe, Eiche und Douglasie, die durchaus eine lange Lebensdauer haben?
• Hat man bei dieser Entscheidung darauf vergessen, die regionalen Wirtschaftskreisläufe zu fördern?
• Wurde der Ankauf dieser Bänke mit der Nationalparkverwaltung abgesprochen?
In Südtirol und dem benachbarten Ausland stehen ausreichend eigene Holzressourcen zur Verfügung. Durch den Einsatz von heimischem Holz werden die holzverarbeitenden Betriebe der Region unterstützt. Die Wertschöpfung bleibt bei uns und regionale Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Das verarbeitete Holz trägt zwar das „Nachhaltigkeitssiegel“ des Bonner Forest Stewardship Council (FSC). Das international gültigen Zertifikat FSC gewährleistet jedoch keine ökologisch verantwortliche und sozial verträgliche Waldbewirtschaftung. Fragwürdige Zertifikate und Betrugsfälle sind entsprechend häufig (siehe www.fsc-watch.org).
Für die Umweltschutzgruppe Vinschgau ist der Ankauf Tisch-Bankgarnituren aus Tropenholz ökologisch sehr problematisch: Die komplexen tropischen Wälder reagieren sehr sensibel auf den Holzeinschlag. Der ökologische Fußabdruck, der dabei entsteht, ist beachtlich. Die gravierenden Eingriffe vermindern unausweichlich die Artenvielfalt, schädigen Böden, Wasser- und Klimabilanz. Der sogenannte selektive Holzeinschlag in den Tropenwäldern schädigt massiv das Weltklima und benachteiligt die dort lebenden Menschen. Die Tropenhölzer über Tausende von Kilometern aus dem Regenwald zu uns zu transportieren, ist sehr energieaufwändig und nicht zu rechtfertigen.
der Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau
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