Blaue Augen überall. Die Blauen - die Freiheitlichen - bekommen blaue Augen derzeit. Ein blaues Auge für den freiheitlichen Nestor Pius Leitner etwa. Die Partei hat dem Leitner Pius eine Stange Geld zurückgezahlt - angeblich, weil Leitner seiner Partei Geld vorgeschossen hat. Alles in Ordnung sagen die Blauen, alles vom Parteivorstand abgesegnet. Ein Wohnungskauf sei zwar schief gegangen, aber sonst sei alles in Ordnung. Mit mehreren blauen Augen ziehen also die Blauen in den Wahlkampf im Herbst. Ob diese bis dahin abgeheilt sein werden, ist noch nicht sicher. Im Vinschgau haben die Blauen auch blaue Augen. Denn eine freiheitliche Basis vor Ort ist derzeit nicht wirklich vorhanden. Die hat man - blauäugig - in den vergangenen Jahren vergrämt, jedenfalls alles andere als gepflegt.
Ein blaues Auge hat auch die Vinschger SVP abbekommen. Die blauäugige Elfi Kirmaier, aus Bayern stammend und in Laas wohnhaft, hat ihre Kandidatur zurückgezogen. Als Argument, ihre wahrscheinlich wenig aussichtsreiche Kandidatur frühzeitig beenden zu können, wird angeführt: Sie erhalte die italienische Staatsbürgerschaft nicht rechtzeitig. Die italienische Staatsbürgerschaft ist Voraussetzung für die Eintragung in die Kandidatenliste. Damit steht die Vinschger SVP vor einem Scherbenhaufen - vor allem die lokale Frauenriege in der Volkspartei. Denn gerade diese soll nun eine Kandidatin aus dem Hut zaubern, nachdem sich viele der SVP-Frauen in der Vorwahl vehement für Kirmaier eingesetzt und damit die Sonja Platzer aus Latsch arg düpiert haben. Blaue Augen sind in Wahlkampfzeiten, vor allem wenn’s um den Platz am Futtertrog geht, normal: bei manchen mit Aussicht auf Heilung, bei manchen mit Aussicht auf Absturz.
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