Mit einem LEADER-Projekt, einer Art Feldstudie, will man herausfinden, ob sich der obere Vinschgau als Bioregion entwickeln und profilieren könnte. Zwischen Prad und Reschen soll diese Untersuchung stattfinden. „Der obere Vinschgau kooperiert smart“ ist der Titel, was auch immer das heißen soll. Vielleicht hätte man noch für den oberen Vinschgau ein Fremdwort finden können - nur wegen der Identifikation. Projektträgerin bzw. federführend in dieser Sache ist die Gemeinde Mals. Ich will nicht schwarz malen, aber das könnte sich durchaus als Problem herausstellen. Denn die Gemeinde Mals hat mit der Pestizidverordnung bereits Weichen gestellt, welche eine biologische Landwirtschaft innerhalb der Gemeinde Mals vorschreiben. Mals ist also bereits eine vom Gemeinderat dekretierte Bioregion im Bereich Landwirtschaft. Was also gibt es in Mals noch zu diskutieren? Außer vielleicht, dass Baumeister, Zimmermänner, Tischler, Bekleidungsgeschäfte usw. auf Bio umstellen sollen? Und dass die Gastbetriebe biologisch erzeugte landwirtschaftliche Produkte verwenden werden müssen? Oder eine andere Frage wird sich für die anderen Gemeinden stellen: Soll nun diese für Mals geltende Bestimmung, also eine Abstandsregelung von 50 Metern zu Fahrradwegen, Häusern, Straßen usw. auf die anderen Gemeinden angewandt werden? Das ist sicherlich eine erste Frage, die beantwortet werden muss. Eines ist für mich klar: Eine Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise, sei es in der Landwirtschaft, sei es im Baugewerbe, sei es im Handel, sei es in der Zusammenarbeit zwischen Hotellerie Baugewerbe und Landwirtschaft oder in welchen Bereichen auch immer, beruht auf Freiwilligkeit. Sonst wird es kaum funktionieren, sogar auf Widerstand stoßen.
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