Dienstag, 20 März 2018 12:00

Gemeinschaftsställe: Lösung für die Zukunft?

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s29 6195Burgeis/Obervinschgau - Dramatische Rückgänge in der Landwirtschaft veranlassen Vieh-Bauern dazu, über Alternativen nachzudenken. Das war der Anlass zur Informationsveranstaltung am Mittwoch (21.02.) in der Fürstenburg zum Thema „Gemeinschaftsställe – eine Lösung in Bezug auf die zukünftigen Auflagen betreffend artgerechter Tierhaltung?“.

Ziel der Veranstaltung war es, die Landwirte, die bäuerlichen Organisationen, die Fraktionen, die Landwirtschaftlichen Genossenschaften, die Sennereingenossenschaften sowie die Mitglieder der BRING über das Konzept Gemeinschaftsställe und über dessen Vor- und Nachteile und wesentlichen Regelungen zu informieren. Der Informationsabend wurde von der Raika Obervinschgau in Zusammenarbeit mit dem Beratungsring für Berglandwirtschaft BRING organisiert. „Wir möchten mehr Transparenz und Rechtssicherheit in diese Thematik einbringen“ ließ Direktor Markus Moriggl bei seiner Begrüßung wissen. Es gebe derzeit sehr viele Initiativen in der Landwirtschaft in unserem Gebiet. Es werden große, neue und innovative Stallungen gebaut. Aber gleichzeitig müsse auch für die Kleinen nach Lösungen gesucht werden. Lösungen, die auch diese rentabel machen. Als gefragte Referenten konnten Elisabeth Haid von der Fachschule Fürstenburg und Georg Miribung von der UNI BZ gewonnen werden.
Praxisnah und mit aussagekräftigen Bildern referierte Haid über tiergerechte Haltung und Tierwohl. Gesundheit und Wohlbefinden soll vor allem auch dem Tierhalter dienen. Das ergibt gesunde, leistungsfähige und rentable Kühe, also wirtschaftliche und zu guter Letzt langlebige Kühe. All das führt dann zu mehr Freude und Erfolg mit dem Tier. Darum seien tiergerechte Ställe wichtig. Immer wichtiger wird das Tierwohl in der Vermarktung der tierischen Produkte. Kunden wollen wissen, dass sie Produkte von Tieren essen, die gut gehalten wurden.
Georg Miribung lehrt und forscht in der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik in der UNI Bozen „Agrarrecht“ und beschäftigt sich seit 2 Jahren auch intensiv mit dem Thema Gemeinschaftsställe. Es müssen Operationsmechanismen gefunden werden, die einem Überleben der Kleinlandwirte helfen. Kleinbauern mit gleichen Voraussetzungen könnten einen Gemeinschaftsstall rentabel betreiben. Die Auflagen werden verschärft und komplizierter. Komplizierte Auflagen verursachen höhere Kosten. Diese kann man selber stemmen oder aufgeben. Die dritte Möglichkeit: wir machen es mitnonder. Die Kosten können gestreut werden und man gewinnt gemeinsam.  
Größere Produktionseinheiten bringen weitere Vorteile: Spezialisierung, größere Mengen bei gleichbleibenden Kosten, bessere Auslastung der Maschinen, gemeinsames, allen Vorschriften entsprechendes Gebäude. Arbeitsabläufe können optimiert werden. Die Arbeit wird einfacher und es gibt mehr Zeit für die eigene Familie. Damit ein Gemeinschaftsstall funktioniert, braucht es die richtige Gesellschaftsform, bis ins Detail ausgearbeitete Spielregeln und vor allem Mitglieder, die miteinander „können“. Rechte und Pflichten müssen schriftlich festgehalten werden. Miribung schloss sein Referat mit dem Versprechen, in konkreten Fällen von der Planung über die Gesellschaftsgründung bis zur Verwirklichung behilflich zu sein. Raika Direktor Moriggl beendete den Abend mit folgenden Worten: „Mein Wunsch wäre, dass der erste, gutfunktionierende Gemeinschaftsstall im Obervinschgau entstünde“. (aw)

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3259 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 19 24

titel Vinschgerwind 18-24

titel vinschgerwind 17-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.