Zu den Hauptabsatzmärkten zählen Deutschland, Österreich und die Schweiz. LICO-Tochtergesellschaften befinden sich in Österreich, Belgien, USA und Indien. Die Firma beschäftigt derzeit 110 Mitarbeiter/Innen in Müstair und 40 in den Tochtergesellschaften. Der wachsende Erfolg hat eine ständige Erweiterung der Produktions- und Lagerhallen erforderlich gemacht. „Elfmal haben wir im Rhythmus von zwei Jahren in den vergangenen 19 Jahren gebaut“, sagt Alfred Lingg. Er und sein Bruder Edwin Lingg (Gründer der Firma) sind die Inhaber und Geschäftsführer des Familienunternehmens. Um die Planung und die Bauleitung der Zu- und Erweiterungsbauten im Laufe der Jahre hat sich von Anfang an das Mitarbeiterteam des Architekturbüros „architektura LA CHASA“ aus Müstair mit den Architekten Ivan Zangerle und Linard Andri gekümmert. Zum Archtektenteam neu dazugekommen ist kürzlich Martin Pinggera. Den LICO-Bauherren Edwin und Alfred Lingg war es stets sehr wichtig, die Aufträge für die Bauvorhaben nach Möglichkeit an Handwerker und Betriebe aus dem Val Müstair zu vergeben, damit soviel wie möglich an Wertschöpfung im Tal bleibt. Das war auch beim Bau der neuen Lagerhalle der Fall.
Die Zusammenarbeit aller am Baugeschehen beteiligten Unternehmen lief reibungslos. Gutes Einvernehmen herrschte auch mit der Gemeindeverwaltung und mit den kantonalen Ämtern.
Die Firma LICO ist ständig auf Expansionskurs. Das Unternehmen verfügt heute über eine Grundfläche von 42.000 Quadratmetern, davon sind 26.000 Quadratmeter überdacht. Lärchenholz, Werkstoffplatten aus Holz und Beton sind die bestimmenden Elemente aller Gebäude auf dem gesamten Areal. Das Holz sorgt dafür, dass sich der große Betriebskomplex dezent in das Landschaftsbild des Münstertales einfügt. Das Areal mit Verrwaltungsgebäude, Ausstellungsräumen, mehreren Produktions und Lagerhallen liegt in einer Senke nahe dem Rambach. Auch dieser Umstand ist ein Vorteil, was die zurückhaltende Sichtbarkeit der Industrieanlagen betrifft. „Obwohl es sich um ein Industriegebäude handelt, haben die Bauherren ganz bewusst auf die einheimischen Materialien Lärchenholz, Beton und Stein gesetzt. Dabei wären andere Materialien viel günstiger gewesen“, sagt Architekt Ivan Zangerle.
„Holz passt ins Tal, passt zu unseren naturnahen Produkten, schafft ein angenehmes Arbeitsklima für unsere MitarbeiterInnen sowie für unsere Kunden“, ergänzt Alfred Lingg. Dahinter steht auch die Firmephilosophie, die das Bearbeiten des natürlichen und nachwachsenden Rohstoffs wie Kork, Lino und Holz in einer naturnahen Umgebung in den Mittelpunkt stellt.
Die Produktion von Korkböden in der Firma LICO startete im Jahre 1998 in einer kleinen, überschaubaren Halle. Gefertigt und verpackt wurde damals noch viel in Handarbeit. Heute ist vieles automatisiert. Ab 2003 folgten erste kleinere An- und Umbauten. 2009 wurde die erste große Produktionshalle errichtet. Dazu kam ein großer Heizraum, in dem seither die natürlichen Abfallprodukte verfeuert und Fernwärme produzieren werden. Damit wird der Betrieb mit Energie versorgt. Angeschlossen sind auch mehrerer Nachbarbetriebe. Im kommenden Jahr 2018 wird auch die neue Käserei Müstair, die derzeit in Bau ist, mit LICO-Fernwärme beliefert.
2011 entstand das dreistöckige Verwaltungsgebäude mit Büros, Empfangshalle für Kunden und Ausstellungsräumen. 2012 wurden die Lagerhalle für Rohmaterial und Halbfertigwaren fertig gestellt. (LICO produziert nicht auf Lager). 2015 kam eine weitere Lager- und Produktionshalle dazu. 2017 wurde die 4.500 Quadratmeter große Lagerhalle (siehe Seiten vorne) um ein Stockwerk erhöht. In diesem Obergeschoss wird nun auf den dazu gewonnenen 4.500 Quadratmetern das neue Lager eingerichtet.
In der frei gewordenen Lagerhalle entsteht eine neue Produktionsstätte. Dort werden derzeit neue Maschinen aufgebaut. „Es sind Maschinen für ein neues Produkt und zwar für Micodur-Böden “, sagt Alfred Lingg. Es handelt sich dabei um eine Weltneuheit, und die Markteinführung des Produktes hat sich schneller und stärker entwickelt als erwartet.“ Um die Stabilität der zweiten Halle im Obergeschoss zu erreichen, wurden mächtige Stahlstützen eingebaut. „Die Erhöhung der Lagerhalle um ein Stockwerk war eine statische Herausforderung“, sagt Architekt Ivan Zangerle. Die Halle musste aus feuerschutztechnischen Gründen zweigeteilt werden. Der Boden auf der bestehenden Holzdecke wurde mit einem acht Zentimeter dicken Hartbeton belegt. Seitliche Fenster und Lichtbänder im Dachstuhl sowie ausgeklügelte Elektroinstallationen sorgen für Helligkeit. Ein Warenlift verbindet die beiden Hallen.
Die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und der Innovationsdrang in der Firma LICO sind ungebremst. Im kommenden Jahr feiert das Familienunternehmen in der neuen Halle das 20-jährige Betriebsjubiläum.
Firma LICO
Müstair; info@lico.ch; www.lico.ch,
Inhaber: Edwin Lingg und Alfred Lingg
Produktionsfläche: 26.000 Quadratmeter
Grundfläche: 42.000 Quadratmeter
Energieversorgung: betriebseigene Fernwärme,
Photovoltaik auf 8.000 Quadratmetern
Investition neue Halle sowie Produktionsanlagen:10 Millionen Euro
Mitarbeiter/Innen: 110 in Müstair (vorwiegend Grenzpendler aus dem Vinschgau) und 40 in den Tochtergesellschaften
Laufend werden qualifizierte Mitarbeiter gesucht in den Bereichen:
• Digitaldruck, • Grafik, • Elektrotechnik, • Mechatronik,
• Fachkräfte für Fräs- und Verpackungsanlagen,
• IT-Fachkräfte, • Mitarbeiter in Verwaltung, Einkauf und Verkauf
Produkte: LICO KORK, LICO PRINTKORK, LICO VINYL, LICO VINTEX, TEX COMFORT, LICO LINO, LICO LEDO, LICO REALSTONE, LICO DESIGN WOOD, LICO MICODUR, LICO OUTEX, LICO-TREPPENSTUFEN
Tochtergesellschaften: Österreich, Belgien, USA und Indien
Hauptmärkte: Schweiz, Österreich und Deutschland
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