Stifter ist auch für die Umwelt zuständig, so auch für die Koordination der Müllsammlung. Giulio Angelucci ist Amtsdirektor im Amt für Abfallwirtschaft. Beide hatte der Naturnser VizeBM Helmut Müller am 27. November 2017 in den Gemeinderat eingeladen, vor allem um Rat und Zuhörer aufzuklären, wie man mit den verschiedenen Anteilen am Plastikmüll und mit den Tetrapak verfahren sollte.
„Die Bürger brauchen klare Botschaften“, sagte Angelucci. Die Gemeinden sollen sich auf die Sammlung von PET-Flaschen (Plastikflaschen) konzentrieren. Alles andere bringe keine Umweltvorteile. Angelucci gab die Empfehlung aus, keine getrennte Sammlung für andere Plastikanteile und auch keine für Tetrapak einzuführen. In Italien würden 60 % des Plastikmülls - vor allem PET-Flaschen - wiederverwertet, 40% des Plastikmülls würden verbrannt. „Nomalerweise gehen die Bürger davon aus, dass Trennen gut ist“, sagte Angelucci. Im Falle des Plastiks sei es das nicht, weil es keine Umweltvorteile bringe. Stifter pflichtete dem bei und sagte zu den Tetrapak: „Tetrapak ist ein Verbundmaterial und besteht aus mehreren Komponenten. Tetrapak gehört nicht in den Papiermüll, obwohl das in Italien möglich ist. Tetrapak ist bei der Papierwiederverwertung ein Störfaktor.“
Heftige Gegenrede kam von Peter Erlacher. Erlacher, neben anderem bekannt als Fachmann für biologische Baustoffe, zeigte sich enttäuscht von den Ausführungen der Fachleute. Es gebe sehr wohl Gemeinden, welche Tetrapak getrennt sammeln würden. Es sei eine maßlose Übertreibung, dass man Tetrapak vor der Entsorgung auswaschen müsse. Außerdem stehe zum Beispiel auf den Joghurtbechern drauf, dass diese recycelbar wären. Und Joghurtbecher könne man im Recyclinghof nicht getrennt abgeben. Er finde es nicht richtig, dass Mülltrennung dermaßen schlecht geredet würde.
Angelucci führte aus, dass das Sammeln von Tetrapak als Monomaterial durchaus Sinn mache. Dem stünden aber unverhältnismäßig hohe Kosten gegenüber. Besser sei eine Sensibilisierung in Richtung Mehrweg-Flaschen oder überhaupt in Müllvermeidung.
Die Conclusio, die Recyclinghofboss Helmut Müller daraus gezogen hat: Es solle keine Augenauswischerei geben. Die Kosten müssten auf den Tisch.
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