Meine Frau und ich haben zwei Kinder. Gerade zum Jahresende hin sind wir beide sehr gefordert. Sie hat klare Vorstellungen darüber, wie Weihnachten ablaufen sollte. Mit Sorge schaue ich den anstehenden Feiertagen entgegen. Meine Frau möchte es allen Recht machen, besonders auch den Großeltern und Verwandten. Ist es zu viel verlangt, wenn wir wenigstens am Heiligabend für uns bleiben?
Elisabeth Hickmann:
Weihnachten als Fest der Liebe ist und bleibt außergewöhnlich. Es unterstreicht im Besonderen die Verbundenheit von Menschen, die sich nahestehen. Jede Familie pflegt ihre eigenen Rituale, wodurch unterschiedliche Erwartungshaltungen aufeinander prallen können. Die Wünsche der Verwandten sind einerseits verständlich, Kinder und Enkel sehen zu wollen. Allerdings sollten althergebrachte Gewohnheiten auf deren Sinnhaftigkeit hinterfragt werden dürfen. Suchen Sie ein versöhnliches Gespräch mit Ihrer Frau und teilen Sie Ihre Vorstellungen und Wünsche mit. Tauschen Sie sich darüber aus, wie Sie Heiligabend feiern wollen, um in erster Linie sich und den Kindern gerecht zu werden. Das Leben ist nach vorne ausgerichtet. Bei aller Liebe und Respekt den Großeltern gegenüber ist es legitim, sich vorrangig dem eigenen Partner und den Kindern zu widmen. Gerade an Weihnachten ist die Sehnsucht nach dem Besonderen, nach Nähe und Harmonie oftmals überfrachtet. Sich auf den Kern der Weihnachtsgeschichte zu besinnen bedeutet in diesem Zusammenhang, überzogene Erwartungen auf ein realistisches Maß zu reduzieren. Haben Sie den Mut, im Einvernehmen mit Ihrer Frau eigene, schlichte und angemessene Rituale zu entwickeln. In diesem Sinne: „Erholsame, erfüllende und friedvolle Weihnachten!“
beratung@hickmann.it
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