Schlanders - Namhafte Experten konnte die Landesberufsschule Schlanders auch in diesem Jahr wieder als Referenten für ihre berufsbegleitende Baubiologie-Ausbildung gewinnen.
So vermittelte Prof. Dr. Hermann Knoflacher den 18 Kursteilnehmern Grundlagen der Raumordnung und des Verkehrswesens. „Baubiologie ist Teil des Verkehrswesens. Es geht um die Beziehung zwischen Gebäude und Mensch, und jede Beziehung ist im Grunde eine Verkehrsbeziehung“, erläuterte der EU-weit führende Verkehrsexperte sein Konzept. ‚Verkehr‘ bedeute nicht ‚Auto‘, sondern ‚miteinander verkehren‘. In diesem Sinne versuche er den Kursteilnehmern ein erweitertes Bild der Verantwortung der Baubiologie zu vermitteln, die vor allem auf Nachhaltigkeit setze.
„Wir müssen Lösungen für die Zukunft erarbeiten, die verantwortungsvoll und umweltorientiert sind. Die Kursteilnehmer sind alles sehr engagierte Praktiker, die das, was sie lernen auch umsetzen. Das ist auch für mich jedes Mal wieder eine schöne Erfahrung“, lobte Knoflacher, ehemaliger Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der TU Wien, den Lehrgang an der LBS.
Im Januar 2017 war die Ausbildung zum Baubiologen an der Landesberufsschule Schlanders gestartet. „Normalerweise läuft der Kurs alle zwei Jahre, aufgrund der hohen Nachfrage aber haben wir auch 2017 einen Lehrgang angeboten“, erklärt Peter Spechtenhauser, Kursleiter und Leiter der Weiterbildung an der Landesberufsschule Schlanders. Ende Januar 2018 werden die Teilnehmer ihre Facharbeiten präsentieren und die Abschlussprüfung, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit Neubeuren erfolgt, ablegen. Bis dahin haben sie einen spannenden und ereignisreichen Weg zurückgelegt: in Wochenendkursen und blockweisen Unterrichtseinheiten beschäftigten sie sich mit Bauphysik, Baustoffdeklaration, Elektrobiologie, Schadstoffmessung, Wohnphysiologie, Umweltmedizin, baubiologischer Architektur, organischem Bauen, Altbausanierung, Verkehr und regionaler Wirtschaft, Energiebilanzierung, Gemeinwohlökonomie, Permakultur, Baustofflehre, sowie Wohn und Arbeitsraummessung. „Der Kurs beschäftigt sich mit vielen wichtigen Inhalten rund um das Thema „gesund bauen & leben“, bestätigt Peter Spechtenhauser. „Er richtet sich sowohl an Planer wie Architekten, Geometer und Ingenieure, als auch an Bauleiter und Handwerker, Baustoffverkäufer oder Einrichtungshäuser“, führt er weiter aus. Baubiologische Kenntnisse in der Beratung während der Planungs-, Bau- und Einrichtungsphase würden von den Bauherren zunehmend nachgefragt und geschätzt.
Die insgesamt 265 Stunden der Ausbildung beinhalten Fachvorträge verschiedener Experten aus dem In- und Ausland, sowie Praxiseinheiten und Exkursionen. Bauen und Planen nach Feng-Shui, die Einbeziehung von Tieren und Pflanzen, sowie erfolgreiche Kommunikation mit den Kunden stehen ebenfalls auf dem Lehrplan. Dass die Qualität der Ausbildungsmodule wie gewohnt den hohen Erwartungen der Teilnehmer entspricht, dafür sorgt Kursleiter Spechtenhauser in Zusammenarbeit mit dem Verein baubiologie südtirol: „Wir haben auch in diesem Jahr wieder kompetente Fachreferenten zu den einzelnen Themen an die Schule geholt, die ihr Wissen praxisnah weitergeben.“ Insbesondere freue er sich, dass heuer der bekannte italienische Umweltmediziner Antonello Pasciuto zum Kurs nach Schlanders komme um über die gesundheitliche Wirkung von Schadstoffen, Vorbeugung und Heilung zu referieren. Auch der gebürtige Malser Prof. Dr. Florin Florineth, ehemaliger Leiter des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der BOKU in Wien kam wieder an die Landesberufsschule und vermittelte fundierte Grundlagen und aktuelle Neuheiten im Landschaftsbau, sowie zum Thema Fassaden- und Dachbegrünung.
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