Dienstag, 24 Oktober 2017 12:00

Schutzwaldpflege nötig?

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s8 6016Die durch den Schutzwald erbrachten Leistungen sind großen Teilen der Bevölkerung wenig bewusst und werden als selbstverständlich hingenommen. Schutzwald ist für die Gesellschaft einfach da. Mit Informationskampagnen versuchen die Forst- und Fraktionsleute die Bevölkerung für die Wichtigkeit des Schutzwaldes zu sensibilisieren.

Von Andreas Waldner

Bereits zum fünften Mal lud die Eigenverwaltung B.N.R. Mals, heuer in Zusammenarbeit mit der Separatverwaltung B.N.R. Schluderns, zum Treffen der Fraktionen.

„Es ist bereits Tradition, es ist eine schöne Tradition, ein wertvoller Tag, den wir hier organisieren“ sagte Vizebürgermeister Andreas Hauser bei der Begrüßung beim Schludernser Bahnhof. Gekommen waren Abteilungsdirektor Mario Broll, Forstinspektor Georg Pircher und der Malser Forststationsleiter Stefan Peer mit seinen Förstern, welche diese ganztägige Exkursion in den Schludernser Schutzwäldern organisiert und begleitet haben. Neben den Vertretern der Fraktionen und Waldeigentümer aus dem Einzugsgebiet der Forststation Mals waren zum ersten Mal Fürstenburgerschüler der Fachrichtung Forstwirtschaft und Vertreter des AVS Mals mit dabei. „Wir haben vielfältige Themen auf der Einladung angeführt. Das ist eben das Glück unserer Arbeit, dass wir uns mit vielen verschiedenen Themen befassen dürfen. Auch der Wald ist sehr vielfältig. Das werden wir auch heute sehen, von der Sonnenseite mit dem Lärchenwald bis hin, auf Schattenseiten mit Fichtenwald. Der Wald ist das Thema, aber ich glaube, das Wichtigste sind die Leute, die hier sind. Leute, die sich um den Schutzwald kümmern, die miteinander im Gespräch bleiben und die diese Thematiken erweitert haben“, so Hauser. Anschließend führte der Schludernser Förster Albert Pritzi die Teilnehmer hinauf zum ehemaligen Flitthof, wo er einige Eckdaten bekannt gab. Die Gemeinde Schluderns besitzt 1.900 ha Grund. 700 ha befinden sich in der KG Matsch, im Upital und im Grafenwald, ehemaliger Besitz des Grafen Trapp. Von den 1.900 ha sind 1.150 ha Wald. 1994 wurde die Wald-Weidetrennung durchgeführt. In Flitt (1565 m) sind die Bäume 30 Meter hoch. Der Mensch hat einen großen Einfluss auf den Schutzwald, nicht nur die Exposition und die Böden. Das konnten die Teilnehmer mit der Lärchenschutzwaldsanierung in Pramasil und den Waldbestand Flitt anschaulich feststellen. Der Löschwasserteich bei der Außeralp wurde mit einer 15 cm dicken Lehmschicht abgedichtet und „hebb wia Pipp“, so Pritzi und fasst schätzungsweise 400 m³ Löschwasser. Die Gemeinde möchte jenen in den Leiten unten wiederbeleben und einen weiteren Teich bei der inneren Berghütte bauen. Nach einem ausgiebigen Mittagessen folgte eine fast zweistündige, aufschlussreiche Diskussion über Lärchenschutzwaldsanierung, allgemeine, aktuelle Themen „rund um den Wald“, Bringungsprämien, Wald- und Weidetrennung, Wildschäden und Holzschlägerungen. Hart ins Gericht ging man mit der Wilddichte, den Ruhezonen auf fremdem Eigentum und den irreversiblen Schäden, verursacht durch Downhill-/Freeride-Bike´s. Vorgeschlagen wurde eine Revierzusammenlegung von Laas aufwärts, damit der Abschussplan eingehalten und die Wilddichte nachhaltig reduziert werden kann. „Herzlichen Dank für den heutigen schönen Tag. Für mich ist das eines der schönsten Geschenke des heurigen Jahres: mit euch hier sein zu dürfen.“, so Broll zum Abschluss der Exkursion in den Schludernser Wald.

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