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Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 10 Oktober 2017 00:00

„Wer tanzt, hat einfach mehr vom Leben“

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s17 8432Vor sieben Jahren hat Adolf Steinkeller im Alter von 70 Jahren mit dem Tanzen angefangen. Es ist mittlerweile seine große Leidenschaft. Diese versucht er nun, anderen Menschen zu vermitteln. Denn er ist überzeugt, dass das Tanzen bestens geeignet ist, geistig und körperlich fit zu bleiben. Er war stets ein aktiver Vereinsmensch und bezeichnet sich als Gesundheitsfanatiker.

von Magdalena Dietl Sapelza

Adolf Steinkeller war ein Leben lang Nichttänzer. Deshalb versteht er jene, die sich nicht auf das Tanzparkett wagen. Bei ihm zündete der Funken beim Gruppen-Seniorentanz.

Schon bald reizte ihn der Paar-Tanz, und er besuchte Tanzkurse. Heute gibt er das Wissen ehrenamtlich weiter. Denn ist er überzeugt, dass das Tanzen speziell ab der Lebensmitte ein entscheidendes Lebenselexier ist und sogar der gefürchteten Alzheimer Krankheit vorbeugen kann. Die entsprechenden Erkenntnisse hat er aus dem Buch „Alzheimer ist heilbar“ vom Arzt Michael Nehls gewonnen. Überzeugt ist er auch, dass niemand ein Hüftgelenk austauschen müsste, wenn die Gelenke beim Tanzen ständig geschmiert würden. Mit seinen wöchentlichen Tanzstunden versucht er den Menschen neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Und er setzt all seine Überzeugungskraft ein, um zum Tanzen zu motivieren. „Mir tut es leid um jede Person, die nicht das Glück hat, tanzen zu können. Denn wer tanzt hat einfach mehr vom Leben“, betont er.
Adolf Steinkeller wuchs als ältester Bub mit vier Geschwistern auf einem Goldrainer Bauernhof auf. Acht Kühe standen im Stall, deren Milch in der Dorfsennerei verarbeitet wurde. Sein Volkschullehrer empfahl, Adolf sollte studieren gehen. Doch sein Vater meinte, auch ein Bauer könne intelligent sein. Der Vater starb als Adolf 16 Jahre alt war. Er musste in seine Fußstapfen treten. Den Hof teilte er sich mit seinem Bruder. Adolf setzte auf den Obstbau, der sich in den 1960er Jahren auszubreiten begann. Auf seinen planierten Grundstücken pflanze er Apfelbäume der Sorte Golden Delicius. Er lernte Rosa Mayr kennen und feierte mit ihr am 14. Oktober 1967 Hochzeit. „Schnell vor dem Äpfelklauben haben wir geheiratet und dann am 20. Oktober mit der Ernte begonnen“, erklärt er. „Heute ist man wegen der Klimaerwärmung und auch wegen neuer Sorten einen Monat früher dran“, ergänzt er. Im Jahr darauf kam die Tochter Monika zur Welt. Sie blieb das einzige Kind. Die kleine Familie bewirtschaftete den Hof in gemeinsamer Anstrengung. Vor rund 20 Jahren zwangen ein Bandscheibenvorfall mit massiven Rückenproblemen Adolf zu einer Veränderung. Er übergab den Hof an die Tochter, die ihn heute mit ihrem Mann und den vier Enkeltöchtern führt. Linderung  seiner Schmerzen erfuhr Adolf durch eine Magnetfeld-Therapie. Mittels einer Matte werden dabei die Körperzellen aktiviert. Vom Erfolg der Therapie begeistert setzte er sich daraufhin 17 Jahre lang mit Überzeugungskraft für den Verkauf von Magnetfeldmatten ein. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit gesundem Lebensstil, von dem er seither auch andere zu überzeugen versucht. Er plädiert für körperliche Bewegung, Vollwert- und Rohkost, zum Beipiel für das Essen roher Eier. „Viele Krankheiten sind durch das Feuer entstanden“, betont er. „Denn durch das Kochen gehen wertvolle Inhaltstoffe verloren.“ Neben seiner Arbeit als Bauer und als Vertreter war er jahrzehntelang aktives Mitglied und oft Führungskraft in den Vereinen, so in der Katholischen Jugend, im Männerbund, in der Fraktionsverwaltung, im Pfarrgemeinderat, bei der Feuerwehr, im Männergesangsverein, in der Schützenkompanie, im Amateurfilmverein und im Sportschützenverein. Mit großem Einsatz stand er hinter den unterschiedlichsten Aktionen und kämpfte auch gegen manche Kritiker. Wenn er von einer Sache überzeugt ist, lässt er sich nicht abbringen. Adolf ist ein Mann mit Ecken und Kanten, der einiges bewegt hat und noch vieles bewegen will. Er beschreibt sich aber auch als nachdenklich und philosophisch. Die Oberflächlichkeit der heutigen Welt stört ihn  und die Schnelllebigkeit bedrückt ihn. Es gehe viel zu oft um unwichtige Dinge von denen nichts übrig bleibt. Man gehe nicht mehr in die Tiefe. Während er seiner kranken Frau nahe ist, beschäftigt er sich am Computer oder bewegt sich auf seinem Crosstrainer. Dabei hat er viel Zeit zum Nachdenken. Entspannung findet er im Garten bei seinen Rosen, die er in großer Vielfalt züchtet, und natürlich beim Tanzen. Das Tanzen ist zu einem wichtigen Lebensinhalt geworden. Und er wird nicht müde zu betonen: „Tanzen belebt Körper und Geist. Tanzen macht Spaß und trägt wesentlich dazu bei, die sozialen Kontakte zu fördern und Menschen bis ins hohe Alter gesund zu erhalten.

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