Dienstag, 26 September 2017 09:26

Der neue Kindergarten in Stilfs

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

003Der neue Kindergarten in Stilfs ist fertig. Die Freude der 21 Kindergartenkinder ist gr0ß. Begeistert aber sind alle: Kinder, Eltern, Kindergartenpersonal und Gemeindeverwalter.

Text: Angelika Ploner  |  Fotos: Renè Riller

Als ob ein Keil im Gebäude stecken würde: Bildlich gesprochen und architektonisch gesehen ist das neue Haus der Dorfgemeinschaft in Stilfs ein gespaltenes.

Um das massige Bestandsgebäude in seinem Kern mit Licht zu versorgen, spalteten die Architekten Marx/Ladurner den Bau kurzerhand und kreierten dadurch einen Lichtspalt, einen Lichtschacht, der das Innere mit viel natürlichem Licht versorgt. Diese Lösung war mit ausschlaggebend, dass die Architekten Marx und Ladurner den ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entschieden. Doch der Reihe nach.
007Unübersichtlich und kompliziert war das alte Gemeindehaus in Stilfs geregelt. 2011 fiel die Entscheidung der Gemeindeverwalter dieses zu sanieren und darin Kindergarten samt Küche, Gemeindeämter, Arztambulatorium und Mehrzwecksaal unterzubringen. Den geladenen Wettbewerb gewann das Architekturbüro Marx/Ladurner aus Schlanders. „Wir haben das Gebäude reorganisiert, umgebaut und energetisch saniert“, sagt Stefan Marx zum Vinschgerwind. Komplett fertig gestellt soll das neue Haus der Dorfgemeinschaft bis Mitte nächsten Jahres sein, bezugsfertig ist bereits der Kindergarten. Dieser nimmt das zweite Geschoss für sich ein und zieht sich über eine Galerie noch ein Stockwerk weiter. Erschlossen wird der neue Kindergarten über eine beruhigte Seitenstraße, abgeschirmt vom Verkehr. Zum Einsatz kam viel Massivholz. Die Böden tragen Massivbuche, der Eingangsbereich - die Garderobe - ist ebenfalls komplett in Buche gehalten. Stefan Marx: „Die Buche ist hart und extrem widerstandsfähig.“ Räumlich gesehen ist der neue Kindergarten ein großer zusammenhängender Raum, 004abtrennbar ist ein Malraum, räumlich abgeschlossen nur das Büro der Kindergartenleiterin Marika Gander. Geschaffen haben die Architekten Marx/Ladurner demnach einen Rahmen, der nun bespielt werden kann: mit Nischen, mit Rückzugsmöglichkeiten oder Spielecken. In den Sanitärräumen geben weiße Terrazzofliesen den Ton an. Diese sind besonders strapazierfähig und zeichnen sich durch Langlebigkeit aus. Im Freien hingegen verbindet ein neues Terrassenelement in Lärchenholz die Freifläche mit dem Kindergarten selbst und überwindet zudem einen Höhenunterschied.
„Das Gebäude“, erklärt Marx, „ist an sich ein konventionelles Gebäude und nimmt den Charakter der ortstypischen Bebauung auf.“ Deshalb trägt die Fassade weiß, das Dach eine typische Ziegeleindeckung und die Randabschlüsse Kupferblech. Ins Auge drängt sich von außen eine Veranda aus Holz und Glas, die komplett auf die Straße auskragt und wie eine Schachtel in ihrem Inneren zusätzlichen Raum anbietet.  „Das Projekt vom 002001Architekturbüro Marx/Ladurner ist durch und durch überzeugend“, resümieren Armin Angerer und BM Hartwig Tschenett. Nicht nur die geniale Idee des Lichtkeils, auch die Einteilung der Räume ist brillant. Im Erdgeschoss sind Arztambulatorium samt publikumsintensive Gemeindeämter untergebracht. Im ersten Geschoss: Gemeindeämter, Mehrzwecksaal (mit separatem Zugang) und Küche, die mit einem Aufzug mit dem darüberliegenden Kindergarten verbunden ist. Die Zeitleiste steht: Im November soll der Mehrzwecksaal, Anfang nächsten Jahresdann alles fertig gestellt sein.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3999 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 19 24

titel Vinschgerwind 18-24

titel vinschgerwind 17-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.