Ein gelbes Schild mit „Bauernmarkt“ weist auf die Verkaufsstelle hin. Die Kaufleute fragen sich, ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Bereits im April haben die Kaufleute den BM ersucht, die Bauarbeiten und die Planierungsarbeiten zu kontrollieren. Auch die Forststation Meran hatte der Gemeinde Partschins anfangs Juni mitgeteilt, dass es „Unregelmäßigkeiten gibt und zwar die Abtragshöhen, die Eingriffsfläche...“ Die Kaufleute drängten in einem zweiten Schreiben am 1. Juni auf eine Kontrolle der Bauarbeiten, der Geschäftstätigkeiten und der neuen Ein-und Ausfahrt, welche mit 9 Metern Breite eine Unbedenklichkeitserklärung von Seiten des Amtsdirektors Massimo Tomio erhalten hatte.
Am 21. Juni erfolgte dann ein Ortsaugenschein mit dem Bauamtsleiter Andreas Tappeiner, dem Gemeindetechniker Norbert Barbolini gemeinsam mit dem Besitzer De Dea. Es wurden tatsächlich Unregelmäßigkeiten festgestellt: Nicht 1 Meter, wie es in der Bauermächtigung genehmigt war, sondern 3 Meter wurden entlang der Nordgrenze abgetragen; der Verkaufsstand auf Rädern, teilweise in Schotter eingegraben, sei nicht für den Straßenverkehr zugelassen, da ohne KFZ-Zeichen; keinerlei Genehmigung sei für die Holzumzäunung und für die Terrasse vorhanden; das an der Oststeite angebrachte Schild mit dem Wortlaut „Bauernmarkt“ sei noch nicht genehmigt worden.
Der Bürgermeister reagierte. Am 11. Juli 2017 erließ Albert Gögele eine Anordnung „zur sofortigen Baueinstellung“.
De Dea hat zwar Ende Mai seinerseits reagiert und um eine Erteilung einer Baukonzession im Sanierungswege für die Einschotterung der Wiese angessucht, stieß aber auf Ablehnung in der Baukommission. De Dea sagt dem Vinschgerwind, dass er mit seinen fahrbaren Ständen in Ordnung sei, dass es sich um Neid handle und dass er schon seit 10 Jahren schikaniert werde. Auch weil er seine Äpfel unabhängig von einer Obstgenossenschaft verkaufe. Wenn er in Ordnung sein müsse, dann müssten es alle sein. De Dea sagt, dass er gegebenfalls alle Bagatelleingriffe der letzen 10 Jahre in Partschins untersuchen lassen wolle.
Das Ping-Pong-Spiel ist in Partschins in vollem Gange. De Dea, Bauer am Mehringerhof in Ried und Großbauer mit Besitz in Ferrara und Bologna, hat bisher jahrelang landwirtschaftliche Produkte an der Hauptstraße als Direktvermarkter verkauft, was unter bestimmten Bedinungen durchaus zulässig ist. Nun scheint der Bogen überspannt, die Kaufleute sind auf den Barrikaden. Der Ball liegt nun bei BM Albert Gögele. Er „hat die Bautätigkeit im Gemeindegebiet zu überwachen“, so steht es im Landesraumordnungsgesetz.
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