Schnals
Eine leise, dafür eine schallende Ohrfeige haben der BM von Schnals Karl Josef Rainer und Teile seines Ausschusses bei der jüngsten Ratssitzung hinnehmen müssen. Es war der Tagesordnungspunkt 1 am letzten Tag im September. Diskutiert wurde nicht mehr - man ging direkt zur Abstimmung. Das war das Leisetreten in der öffentlichen Sitzung. Man hat sich im Vorfeld darauf geeinigt, bei der Ratssitzung die Wogen nicht mehr hochgehen zu lassen. Von den 12 anwesenden Räten stimmten 7 für und 4 gegen einen Beschlussantrag, eine Stimme enthielt sich. Das war die schallende Ohrfeige. Denn gegen den Beschlussantrag stimmte der BM selbst und zwei seiner Ausschussmitglieder, Hubert Variola und Sepp Götsch, sowie ein Bauernvertreter im Rat. Nach der Abstimmung verließ Variola die Ratssitzung.
Die Abstimmung war vorläufiger Höhepunkt in der Causa Lagauntal. Paul Grüner, Harald Rainer, Patrizia Grüner, Peter Nischler, Leo Luis Weithaler, Gerhard Müller, Evi Weithaler, Peter Grüner und Egon Raffeiner wollten mit ihrem Beharrungsbeschluss sichergestellt wissen, dass im überarbeiteten Landschaftsplan der Passus enthalten bleibt, dass es untersagt ist, im Landschaftsschutzgebiet Straßen zu bauen. Damit soll zum jetzigen Zeitpunkt jede Möglichkeit einer wie auch immer gearteten Straße in Richtung Lagauntal genommen werden. Mit diesem mehrheitlich im Rat angenommenen Beharrungsbeschluss wird auch die Landesregierung nicht darum herumkommen, diesen Passus eingebaut zu lassen.
Der Rat hatte schon einmal diesen Passus als Vorlage für die Landesregierung mehrheitlich beschlossen - dann haben bürgermeisterliche und bäuerliche Interventionen in Bozen zu heftigen Irritationen in Schnals geführt. Der BM wollte den Satz draußen haben - so dass, die Möglichkeit für einen Straßenbau ins Lagauntal offen bleiben könnte. Nun haben die Schnalser dem BM die Flügel gestutzt. (eb)