Unter „Weltberge m4“ die vierte Dimension hatten wohl viele kaum oder keine Vorstellung, was sie denn erwarten könnte. Messner hat an Zugkraft in nichts nachgelassen, denn die Tennishalle war schon eine halbe Stunde vor Vortragsbeginn am 2. August 2017 bis auf den letzten Platz gefüllt. Vielleicht hat Merkels Anwesenheit ein paar Leute mehr nach Sulden gelockt.
Mit schönen Satellitenaufnahmen beginnt Messner beim Kailash, dem heiligsten Berg in Tibet, bisher unbestiegen. Mitten im Vortrag erwähnt Messner beläufig, dass er 1985 eine Genehmigung gehabt hätte, den Kailash zu besteigen, es aber aus Rücksicht auf die Einheimischen, auf die religiöse Bedeutung des Berges nicht getan habe. Umrundet hat er den Kailash. Die Geschichte des Alpinismus erläuterte Messner anhand der Alpen. Die erste Phase war ein Eroberungsalpinismus, beginnend mit der Industrialisierung und ausgehend von England. Eine zweite Phase nannte Messner den Schwierigkeitsalpinismus. Ein heroischer Alpinismus folgte in den 20er und 30er Jahren. Dem folgte in der Nachkriegszeit wieder eine Art Eroberungsalpinismus. Für jede Phase bringt Messner Beispiele, streut seine eigenen Erfahrungen mit ein. Er selbst führte dann einen Verzichtsalpinismus ein (ohne Sauerstoff, ohne Technologie...). Für Abenteuer am Berg, wie Messner sie versteht, brauche es drei Zutaten: schwierig, gefährlich und exponiert (auf sich selbst gestellt). Messner kehrt am Ende zurück zur göttlichen Dimension: „Nur wer Berge mit eigener Muskelkraft bezwungen hat, weiß um die Größe der Berge, der weiß um die „divine Dimension“ der Berge.“ (eb)
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