Lichtenberg/Prad - 1228 urkundlich erstmals erwähnt, erlebte die Burg im 14. Jh. die Blütezeit. Bis 1513 im Besitz der Grafen von Tirol und seitdem im Besitz der Familie Khuen-Belasi, verlotterte die Burg im 19. Jh. und wurde zur Ruine. Die wertvollen Fresken mit dem Wunderbaum und den Reigentänzen wurden 1908 abgelöst und ins Ferdinandeum nach Innsbruck gebracht. 1993 wurde das „Kuratorium Schloss Lichtenberg“ gegründet. Seit dieser Zeit wird unter dem Präsidenten Kurt Stecher die Schlossanlage gesichert und saniert, mit dem Ziel die Burganlage der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Neben dem Prader Architekten Kurt Stecher und dem Bürgermeister von Prad sind im Kuratorium auch die beiden Schlossbesitzer Gregor und Ivo Khuen-Belasi, sowie mehrere Personen aus Lichtenberg und Prad vertreten. Bei der Vollversammlung des Kuratoriums am 10. Juli lud Stecher neben den Kuratoriumsmitgliedern auch den Gemeindeausschuss, die Raiffeisenkasse, Vertreter von Lichtenberg, sowie Freunde und Förderer ein. Stecher berichtete, dass nach rund 30 Jahren die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind. Diese Arbeiten haben 1,5 Millionen gekostet. Das Geld wurde in erster Linie vom Land, aber auch von mehreren privaten Sponsoren zur Verfügung gestellt. Am 10. und 11. Juni konnte die Feuerwehr von Lichtenberg erstmals ein Festival veranstalten und die Burganlage für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Viele Besucher waren erstaunt über die Größe der Anlage. In Zukunft soll die Schlossanlage für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Um das Schloss wieder mit Leben zu füllen, müssen noch einige Hausaufgaben erledigt werden. Die Gemeinde muss mit den Besitzern einen mehrjährigen Pacht- bzw. Nutzungsvertrag abschließen, über ein Interreg-Projekt soll ein Ausführungsprojekt zur kulturellen Nutzung finanziert werden. Notwendige Infrastrukturen müssen gemacht, ein Flucht- und Evakuierungsplan muss ausgearbeitet werden. Die Schlossanlage soll in der Nacht beleuchtet werden, es braucht ein Konzept für Veranstaltungen und Schlossführungen. Geplant ist eine Schlossbar und ein kleines Museum. Die Burg Lichtenberg soll auf einem Wanderweg zwischen Prad und Glurns als Einkehrmöglichkeit eingeplant werden. Ein eigener Führungsausschuss mit einer starken Vertretung der Lichtenberger Vereine soll die verschiedenen Aktivitäten koordinieren und überwachen. (hzg)
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