Laas - Bereits zum dritten Mal gab es in Laas ein Seminar für Babyzeichensprache. Sechs Frauen, zwei mit Kleinkindern, sitzen im Halbkreis und verfolgen aufmerksam wie Bettina Vauce zu bekannten Kinderliedern Handbewegungen in Babyzeichensprache, die von der Gebärdensprache abgeleitet sind, ausführt. Nachher macht sie dasselbe zu Fingerspielen und Reimen. Wir alle verstärken unsere Sprache durch Mimik, Gestik und durch unsere Körpersprache, meint Vauce. Bereits kleine Kinder strecken die Arme aus, machen Handbewegungen und setzen ihren Körper ein, um sich mitzuteilen. Durch die Babyzeichensprache oder Zwergensprache werden auf spielerische Weise ganz bestimmte Handbewegungen zusammen mit der Lautsprache vermittelt, damit bereits Kleinkinder sich mit einfachen Handzeichen verständigen und mitteilen, noch bevor sie reden können. In Amerika gibt es die Babyzeichensprache bereits seit 30 Jahren, in Deutschland hat Vivian König mit ihrem Buch „Das große Buch der Babyzeichen – Mit Babys kommunizieren bevor sie sprechen können“ für große Verbreitung gesorgt. Auch Bettina Vauce hat bei König eine Ausbildung zur Kursleiterin für Babyzeichensprache besucht. In Landeck und Imst hält sie Kurse. Helga Wallnöfer aus Laas hat Vauce in den Vinschgau geholt und zusammen mit dem katholischen Familienverband in Laas das Seminar organisiert. Babys zwischen 6 und 9 Monaten können bereits durch einfache Handzeichen Bedürfnisse und Gefühle ausdrücken. Die Handmotorik ist bei Babys deutlich früher ausgebildet als die Sprachmotorik, deshalb ist es sinnvoll für alle Babys parallel zur Lautsprache die Babyzeichensprache zu verwenden. Außerdem macht es Spaß und schult nebenbei die visuelle, akustische und motorische Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder. Es gibt bereits eigene Kinderbücher und eine Zwergensprachen-App, erzählt Bettina Vauce. Und sicher wird das nicht das letzte Seminar sein, das Vauce im Vinschgau durchführt. (hzg)
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