Den Vinschgern wird Sturheit nachgesagt: Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, wird davon nicht leicht abgerückt. Die Vinschger können warten, auch jahrelang, bis eine Idee soweit nachgereift ist, dass sie tatsächlich Aussicht auf Verwirklichung hat. Die Sturheit, oder diese Beharrlichkeit, ist den Vinschgern aber auch oft im Wege. Denn sie manifestiert sich zumeist auf zwei Seiten: Auf der Seite der Ideengeber als auch auf der Seite der Ideengegner. Zu großartigen Kompromissen neigen die Vinschger im allgemeinen nicht.
Ein Beispiel dafür wird sich demnächst wiederum bieten: Die Idee ist es, eine Seilbahn von Trafoi aus auf das Stilfserjoch bauen zu wollen. Die Idee ist nicht neu, aber sie ist mit Sicherheit nachgereift. Neu ist, dass für dieses Vorhaben Investoren aus dem Vinschgau bereit stehen. Das Stilfserjoch - die Hotels und das gesamte Skigebiet da oben - ist in den Wintermonaten im Winterschlaf. In der Vergangenheit hat man diese Idee mit allen möglichen und unmöglichen Argumenten beharrlich unterbunden. Sturheiten haben es bisher auch verhindert, dass es zu einer sachlichen Diskussion in alle möglichen Richtungen gekommen ist. Wird sich das nun ändern? Der Klimawandel ist Fakt, die Nutzungsmöglichkeiten der Stilfserjochstraße haben sich geändert, die Alpen haben sich als Wander- und Erholungsgebiet etabliert usw. - die äußeren Rahmenbedingungen haben sich dermaßen geändert, dass Diskussionen, wie es BM Hartwig Tschenett sagt, richtig und sinnvoll sind.
Nun wird sich zeigen, ob die Konstante konstant bleibt, die bisher vielen Veränderungen um uns herum beharrlich getrotzt hat: die Sturheit der Vinschger.
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