Über 21.000 Personen fordern in dieser Mailaktion den Landeshauptmann auf: „Ermöglichen Sie der Gemeinde Mals, ihren Weg zu gehen und unterstützen Sie andere Gemeinden dabei, dem Beispiel zu folgen! Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Land sich vergiftet, um Äpfel zu exportieren. Pestizidfreiheit ist der richtige Weg für Südtirol und Mals ein Vorbild für ganz Europa.“ Um die Pestizid-Rebellen in Mals zu unterstützen, organisierte das Umweltinstitut außerdem eine Busreise nach Mals. Am Sonntag, den 23. April kamen rund 30 Personen aus Bayern zum Aktionstag in den Vinschgau. Als sichtbares Zeichen der internationalen Solidarität für eine pestizidfreie Gemeinde wurden an mehreren Stellen im Dorf tibetanische Gebetsfahnen aufgehängt und am Nachmittag eine gemeinsame Wanderung vom Dorfanger über den Oberwaal nach Burgeis und Schleis und wieder zurück nach Mals unternommen. Bei der Begrüßung im Malser Dorfanger bedankte sich Johannes Fragner-Unterpertinger, der Sprecher des Promotorenkomitees, beim Umweltinstitut für die Solidarität. Hanspeter Dissinger, der Vorsitzende des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, meinte, dass Südtirol sich als Bioregion eignen würde und Mals den Startpunkt dafür geben könnte. Auch Peter Gasser vom Promotorenkomitee betonte die Wichtigkeit der Unterstützung von außen, hob aber auch den Widerstandsgeist des „Gallischen Dorfes in den Bergen“ hervor. Karl Bär vom Umweltinstitut München berichtete über die E-Mailaktion und die Reaktion des Landeshauptmanns. LH Kompatscher warnt in seinem Antwortschreiben vor Schwarz-Weiß-Malerei und meint, dass „Von Anfang an klar war, dass die Gemeinde in diesem Bereich keine Zuständigkeit hat, weil die nationale und europäische Gesetzgebung greift“ Das Umweltinstitut hat dem Landeshauptmann in einem Offenen Brief geantwortet, dass lokale Pestizidverbote nicht grundsätzlich im Widerspruch zu europäischem Recht stehen. Die Münchner fordern den Landeshauptmann auf, dafür zu sorgen, „dass Rechtssicherheit für den Malser Weg geschaffen und ein Programm aufgelegt wird, um weitere Gemeinden dabei zu unterstützen, pestizidfrei zu werden.“ Ob Mals zur ersten pestizidfreien Gemeinde wird, das entscheiden die Gerichte. Sicher ist, dass der Malser Weg eine Diskussion erzwungen und die Landesregierung und die Bauernschaft unter Druck gesetzt hat. Und dies weiterhin tut.
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