Glurns
Was für die Laaser die Marille ist, ist für die Glurnser die Palabir. Die süße und gesunde Frucht, die den Arzt arbeitslos macht, erfährt zunehmend mehr Beachtung. Das Bewusstsein rund um das Natur-Kulturgut Palabir wurde vor einigen Jahren von Liebhabern geschärft. Diese starteten eine Initiative zur Rettung der einzigartigen Frucht. Erste Schritte waren die Organisation der Ernte und Vermarktungsinitiativen. Inzwischen ist der Palabir-Bestand in Glurns und Umgebung erhoben worden. Entstanden ist ein Arbeitskreis, dem auch Mitglieder aus Mals, Schluderns und Prad angehören. Dieser wird im Rahmen der Aus-und Weiterbildung in der Fürstenburg betreut und wird sich mit der Sicherung der Bestände, mit Pflegemaßnahmen, mit Vermarktung und Lagerung auseinandersetzen. „Wir geben zukunftsweisenden Initiativen den Boden, auf dem sie sich entwickeln können“, sagt Direktorin Monika Aondio. Den kulturellen Rahmen rund um die Palabir baut seit Jahren der Bildungsausschuss der Stadt auf. „Die Vinschger Palabir Tage (heuer vom 9. Bis 18. September) haben mittlerweile ihren festen Platz im Kulturprogramm der Stadt Glurns“, unterstrich die Bildungsausschuss-Vorsitzende Petra Windegger beim Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe (mit Markttag, Kulturwanderungen, Kochkurs, Palabir-Gerichten, Konzert und Palabira-Sunnta). Der Kirchenchor Glurns besang die Palabir mit zwei Liedern als Uraufführungen. Sie stammen aus der Feder von Hermann Lampacher und Luis Stefan Stecher. Das Duo Gernot Niederfriniger und Martin Moriggl spielten den Palabira-Landler und eine Mädchen-Klarinettengruppe gab ihr Debüt. Christian Prieth überraschte mit Drechselarbeiten aus Palabir-Holz. Die Frucht inspiriert also nicht nur Texter und Komponisten, sondern auch Handwerker. (mds)