Der Hauptsitz liegt in Deutschland und seit 25 Jahren gibt es die Partnerschaft mit Südtirol, wo der Firmensitz in Terlan liegt. Die Bauern die ihn vertreten stammen aus dem ganzen Land. Das Vinschgau ist mit dem Vizepräsidenten Günther Wallnöfer aus Mals, selbst Bio-Bauer im Bereich Viehhaltung und Gemüseanbau und dem Vorstandsmitglied Patrick Gamper, Bio-Apfel Bauer aus Schlanders, vertreten. Es ist ein reiner Bauernverbund, der rein von Bauern vertreten wird.
Bioprodukte haben Zukunft und nach Günther Wallnöfer, hat der Vinschgau noch großes Potential. Die Höhenlage und die klimatischen Bedingungen bietet ideale Voraussetzungen um biologisch anzubauen und zu produzieren. Mag der typische Vinschgerwind so manchen stören, ist dieser ein guter Partner für den Biobauer.
Meiner Meinung nach hat Südtirol und besonders der Obervinschgau ideale Voraussetzungen zur biologischen Landwirtschaft, wir haben auf den Quadratmeter einen durchschnittlichen Niederschlag von nur 500 Millimetern und wir können mit Anlagen bewässern, die individuell regelbar sind. Somit können wir die Felder kontrolliert in Stand halten.
(Günther Wallnöfer)
Dies sind Voraussetzungen um Pilzbefall und Schädlinge im Rahmen zu halten, somit kann der Einsatz von Spritz- und Düngemitteln reduziert werden und es ermöglicht eine vielfältige Landwirtschaft.
Der Gemüseanbau in größeren Mengen ist im Vergleich zu Viehhaltung und Apfelanbau ein Nischenprodukt, das noch ausbaufähig ist. Seit ungefähr drei Jahren wird im Obervinschgau auf ungefähr sieben Hektar Brokkoli, Blumenkohl, Salat, Karotten, Rohnen und Kartoffeln angebaut. Diese werden Ab-Hof, an lokale Geschäfte und Gastronomie, sowie an das Bio-Kistl verkauft und geliefert.
Die EU erstellte Richtlinien nach denen sich die biologische Landwirtschaft richten muss, die Bauern von Bioland entschieden sich diese EU-Biorichtlinien für seine Mitglieder zu verschärfen. Um ein paar Zahlen zu nennen, sind nach EU Vorschrift sechs Kilogramm Kupfer pro Hektar erlaubt, Bioland senkte den erlaubten Einsatz auf drei Kilogramm pro Hektar. Im vergangenen Jahr wurde ein Durchschnitt des benutzten Kupfers errechnet, der einen Wert von eineinhalb Kilogramm ergab. Zum Beispiel darf Kraftfutter nach EU Vorgaben aus Bio-Soja aus Übersee importiert werden, Bioland schreibt vor nur europäisches Kraftfutter zu verwenden. Das Kontrollmanagement des Verbandes funktioniert
Wir haben unsere Standards bewusst hoch gesteckt. Wir haben den Anspruch die Wege der Warenflüsse gering zuhalten, sie sollen zu 100Prozent rückverfolgbar sein und dies auch bleiben. Wir möchten dem Konsumenten eine gute Qualität garantieren.
(Patrick Gamper)
Jeder Bauer findet im Verband von Bioland seine persönliche Beratung. Mittlerweile ist man so aufgestellt, dass die Berater in Südtirol allesamt selbst Bauern sind. Es besteht ein reger Austausch und die Diskussion sich stetig weiterzuentwickeln, Neues zu finden und die Qualität zu erhöhen. Dies zeigte auch die letzte Tagung im Bildungshaus Lichtenburg, wo an zwei Tagen Kurse, Vorträge und Beratungen in allen Bereichen angeboten wurden, vom Apfel-, Vieh-, Gemüsebauer und Imker trafen sich alle unter einem Dach. Wenn Günther Wallnöfer den Bio-Bauer beschreibt, sieht er einen kritischen, hinterfragenden, vielseitigen und ausprobierenden Bauer, der ständig mit seinem Produkt im Wandel ist.
Die Bauern im Biolandverband arbeiten im Netzwerk, ein Ansatz der alle Sparten an einen Tisch bringt. Ist der Imker mit einem Spritzmittel im Obstanbau nicht einverstanden, wird er in die Diskussion miteingebunden, idem hat der Apfelbauer Mitspracherecht in der Geflügelzucht. Ein interdisziplinärer Ansatz der die verschiedenen Perspektiven, Argumente und Ansätze nicht ausklammert, Einzelkämpfer nicht braucht, sondern auf den Austausch, auf die Erfahrungen und das Gesamtwissen baut.
Bioland Südtirol feiert heuer sein 25jähriges Jubiläum und baut mittlerweile auf eine große Bandbreite an Produkten. Einer der größten Anteile der Bio-Produkte im Vinschgau ist der Bioapfel der über die Genossenschaften mit dem Logo Bioland vertrieben wird. Die Produktpalette hat sich in den vergangenen Jahren stetig erweitert und dem Konsumenten stehen mittlerweile Bio-Milch und die daraus gefertigten Produkte, Fleisch (Rind, Schwein, Schaf), Speck, Kräuter, verschiedene Gemüsesorten sowie Honig zur Auswahl.
Ziel der Bauern von Bioland ist es in Zukunft robuste und resistente Sorten vermehrt zu nutzen, die Artenvielfalt zu bewahren und die Natur zu schonen. Sie haben den Anspruch externe Inputs in den Bereichen Pflanzenschutz, Düngung, Kraftfutter und auch Tiermedizin zu reduzieren, um dem Produkt die Natürlichkeit in seinem Ursprung zu gewähren.
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