Dienstag, 21 März 2017 09:26

Nimmerland

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s20 8737Reportage von Angelika Ploner

Noch wenige Tage. Bis zur Premiere fehlen nur noch wenige Tage. Regisseur Daniel Trafoier sitzt mit einer Wasserflasche in der Hand genau in der Mitte im Zuschauerraum und blickt konzentriert auf die Bühne. Eva steht dort am Rand, läuft gerade die Treppen empor, hält inne. In der Hand hält sie ein rot leuchtendes Licht, sieht es hoffnungsvoll an, ein Lächeln huscht übers Gesicht.

Wie einen Schmetterling hebt sie das Licht empor, bis es erlischt. Ein Sofa - mit Kissen und einer Decke drapiert – zieht auf der Bühne die Blicke auf sich, genau hier wird sich in den nächsten 90 Minuten das Stück „Nimmerland“ konzentrieren.  Ein Motorrad parkt direkt neben dem Sofa, dahinter steht ein Regal, eine Waschmaschine... ganz fertig ist das Bühnenbild noch nicht. Dovh spätestens am Premierenabend wird alles komplett sein. „Wer von Euch erinnert sich nicht an die Märchen“, schlüpft Eva in die Rolle von Jenny. Jenny, die Hauptperson im Stück „Nimmerland“. Jenny, die an Blutkrebs erkrankt ist und seitdem, so wird sie später sagen, alle Höhen und Tiefen durchlebt. „Sie leben glücklich bis an ihr Lebensende, wer so etwas behauptet, dem sollte man in den Arsch treten“, spricht sie weiter. „Meine Geschichte beginnt vor drei Jahren.“ Jenny tritt auf die Bühne, erzählt, sie sei eine Laune der Natur, ein ‚Ups’ des Lebens. Der Vater ist abgehauen, die Mutter eine überfürsorgliche Esoterikerin... Viele Augenpaare blicken im Zuschauerraum gespannt auf die Bühne an diesem Probenabend. Versammelt sitzen dort alle, die irgendwie beteiligt sind am Stück; direkt oder indirekt, mit Licht, mit Musik, mit der Garderobe und, und, und... Der Probenabend selbst ist ein besonderer, man könnte fast sagen auch eine Art Premiere. Denn heute wird das ganze Stück das erste Mal durchgespielt, ohne Unterbrechung. Zum Aufwärmen hat es ein paar Dehnübungen im Kreis gegeben. Für den Körper und die Stimme. Jenny stellt inzwischen ihre Brüder, die auf dem Sofa auf der Bühne sitzen, vor. Hannes – im Stück Stefan – und Matthias – im Stück Jonas– haben einen großen Kollegenkreis. Und nach und nach treten alle auf die Bühne: Hansjörg, Martin, Ivan, Mathias, Hannes, Caro  und Elke, Jennys Mutter. Die Kostüme fehlen noch, doch großartig kostümieren will man sich auch nicht. s20 3681Nur Martin trägt einen Schal, dabei hat er noch vor Probenbeginn protestiert: „Ich habe in meinem Leben noch nie einen Schal getragen.“ Doch spätestens als gleich mehrere verkündeten: „Der steht dir aber gut“ war der Protest verflogen gewesen. Ganz genau weiß es Nadja Senoner, die Obfrau nicht, aber es dürfte wohl der mindestens 70. Abend sein, den man hier in der Aula der WFO zusammen verbringt. Dass man zusammengewachsen ist in dieser Zeit versteht sich von selbst. Daniel Trafoier – von allen Dani genannt – hat das Stück eigens für die Jugendtheatergruppe Schlanders geschrieben, die Jugendlichen – die aus dem ganzen Vinschgau kommen - aber selbst am Stück feilen, das Stück  entwickeln lassen. Das merkt man „Nimmerland“ auch an. Viel Natürlichkeit ist dabei. Gänsehautmomente. „Was letztendlich entstanden ist, hat ihn selbst am meisten überrascht, sagt er nicht ohne Stolz. Denn in welche Richtung das Stück geht, weiß man am Anfang nie so genau und bis jeder seinen Platz gefunden hat, ist das ein ganz schönes Stück harte Arbeit. Mittlerweile haben Jenny, Jonas, Stefan, Chris, Anton, Daniel, Markus, Brigitte, Marian und Ursula auf der Bühne zu singen begonnen. „Glaub doch daran“, tönt es, „schau die Welt mit Kinderaugen und glaub daran....“

Premiere am 31.03.2017
Die weiteren Vorstellungen: Siehe Theaterwind - Reservierungen
Tel. 348 7439724

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