Dienstag, 07 März 2017 12:00

Menhir-Ausstellung

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s15 menhireSchlanders/Schlandersburg - Bei der Errichtung neuer Gewächshäuser und einer Tiefgarage bei der Gärtnerei Schöpf in Vetzan kamen kupferzeitliche Figurenmenhire aus Marmor zum Vorschein. Bernd Christandl aus Taufers i. M. hat sie entdeckte und dem Landesamt für Bodendenkmäler gemeldet. Steinmonumente sind die ältesten Zeugen menschlicher Kultur und auf der ganzen Welt zu finden. Neben Steinsäulen gibt es auch Steingräber, Steinkreise, Gebäude und Brücken aus Stein, Opfersteine, Grenzsteine, Schalensteine, Steinzeichnungen, mit Steinen gepflasterte Wege und verschiedene Steinfiguren. Mit der Kupferzeit im 3. und 4. Jahrtausend v. Chr. veränderte sich die Gesellschaft. Viele monumentale Figurenmenhire stammen aus dieser Zeit des Umbruchs. Allein im Trentino und Südtirol gibt es 11 Fundorte mit 22 Menhiren, davon 13 aus Südtirol. In unserer Nähe wurden neben den zwei Menhiren in Vetzan, einer in Latsch und vier in Algund gefunden. Die Menhire von Vetzan stammen aus dem 3. Jahrtausend vor Christus und stellen einen Mann und eine Frau dar. Der männliche Menhir besitzt einen umlaufenden Gürtel und ist mit mehreren Dolchen ausgestattet, während der weibliche durch Brüste gekennzeichnet ist. Zudem trägt die Figur einen Umhang und ein langes Gewand. Der männliche Menhir aus Vetzan hebt sich deutlich von den anderen durch seine außergewöhnliche Größe von 3,4 Meter ab. Menhire stellen von der Gemeinschaft verehrte Stammesgründer, Anführer oder Ahnen, vielleicht auch Götter dar und bildeten das kultische Zentrum einer Siedlungsgemeinschaft. Am 10. März wird die Dauerausstellung über die Menhire um 19 Uhr offiziell eröffnet und kann dann in den Bibliotheksstunden vom Publikum besichtigt werden. (hzg)

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