Repräsentieren gehört zu den Aufgaben gewählter Mandatare, so auch zu den Aufgaben von Bürgermeistern. Es sei eine Ehre, die jeweilige Gemeinde und damit auch die Gemeindebürger bei bestimmten Anlässen zu repräsentieren. Wenn ein solcher Anlass gemeindeintern gegeben ist (eine Einweihung, die Verleihung einer Ehrenbürgerschaft, ein Empfang und dergleichen mehr), ist es eine Selbstverständlichkeit, dass das gewählte Gemeindeoberhaupt, also der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin, anwesend ist. Ehrensache halt. Schwerer tun sich die Bürgermeister offensichtlich, wenn ein Anlass außerhalb des eigenen Gemeindegebietes gegeben ist: Bei der Übergabe des neuen Bettentraktes im Krankenhaus Schlanders sind der Einladung die Bürgermeister Helmut Fischer aus Latsch, Gustav Tappeiner aus Kastelbell, Karl Bernhart aus Prad und Dieter Pinggera aus Schlanders gefolgt und haben damit auch ihre Gemeindebürger und Gemeindebürgerinnen repräsentiert. Der Bettentrakt, auf Initiative des damaligen Gesundheitslandesrates Richard Theiner umgebaut und für knapp 18 Millionen Euro erneuert, kommt, bei Bedarf, allen Vinschgerinnen und Vinschgern aus allen Gemeinden im Tal zugute. „Die Leute im Vinschgau lieben ihr Krankenhaus“, hat der ärztliche Leiter Primar Anton Theiner bei der Übergabe gesagt. Und die VinschgerInnen kämpfen auch für den Erhalt des Krankenhauses.
Die Bürgermeister aus Graun, Mals, Glurns, Schluderns, Stilfs, Laas, Martell und Schnals und die Bürgermeisterin aus Taufers im Münstertal waren nicht erschienen. Sie haben also ihre Bürgerinnen und Bürger bei diesem Anlass nicht repräsentiert. Keine Frage der Ehre.
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