Schlanders - Eine überschaubare, sehr interessierte Zuhörerschaft fand sich am 09.02. auf Einladung des Filmclubs Schlanders ein, um sich den Dokumentarfilm von Michael Schabus „Bauer unser“ anzusehen.
Dieser aktuelle Dokumentarfilm erzählt eindrucksvoll von der österreichischen Bauernschaft und deren Kampf ums Überleben, dokumentiert deren immer größer werdenden Abhängigkeit von Industrie und der stammeseigenen Lobby und zeigte schonungslos auf, wie Bauern und deren Kunden zu Marionetten im “Konsumenten-Größenwahn“ werden.
Heute haben viele Vieh und Gemüse-Bauern in Österreich ihre kleine Bauernwirtschaft aufgegeben, haben z.B. vor dauernd sinkenden Milchpreisen, hohen Produktionskosten, billig produzierenden Mitbewerbern kapituliert und wirtschaften nur mehr im Nebenerwerb. Oder sie haben sich unter großem finanziellem Aufwand auf Hühner, Schweine, Rinderzucht spezialisiert und sind zu riesigen anonymen Produktionsstätten geworden. Nur um mit großen Produktionsmassen doch noch irgendwie Gewinnzahlen schreiben zu können und konkurrenzfähig zu bleiben.
Es gab auch freudige Aussichten: Es wurden 2 kleine Familienbetriebe vorgestellt, welche es geschafft hatten, nicht vor dem Zwang der Industrie zu kapitulieren und trotz “Order von Oben“, selbstbestimmt ihre bäuerlichen Betriebe zu führen.
Dies war nach dem Ende der spannenden 90 minütigen Dokumentation dann auch Diskussionsthema vieler bunter Gruppierungen im Foyer des Schönherrsaales , wo so manche Parallele zum eigenen Produzenten und Konsumentenverhalten in Südtirol entdeckt wurde. (ck)
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