Goldrainer Dorftage - Wir wissen nicht mehr was wir essen und einkaufen. Die Produktpalette wird immer größer und unüberschaubarer und die Verkaufsstrategie der Lebensmittelindustrie immer raffinierter. Viele Menschen werden krank und suchen nach Hilfe. Um in dieser Unübersichtlichkeit mehr Klarheit zu erhalten und über die verschiedenen Tricks der Lebensmittelindustrie aufzuklären und zu einem bewussten Einkauf anzuregen, gab es zum Auftakt der 28. Goldrainer Dorftage am 2. Februar im Schloss Goldrain einen Vortrag des Ernährungstherapeuten Christian Thaler. Zusammen mit seinem Vater Franz Thaler, der 25 Jahre an der Landesberufsschule E. Halleinstainer in Brixen unterrichtete, zeigte Thaler die verschiedenen Methoden der Lebensmittelindustrie auf. Einkaufszentren werden so eingerichtet, dass ganz unbewusst viel eingekauft wird. Leise Musik und feine Düfte bei einer Temperatur von 19°, die teuren Produkte auf Augenhöhe, lange Wege durch den ganzen Supermarkt bis zum Ausgang sorgen für hohe Umsätze. Vor allem der Einsatz von Farbstoffen, Geschmacksverstärkern und Süßstoffen verändert das Aussehen, den Geschmack und damit auch die Qualität eines Produktes. Nicht jeder Konsument nimmt sich die Zeit, die Beipackzettel zu studieren. Und die wenigsten verstehen die Inhalte. Thaler warnte vor dem Kauf von sogenannten Light Produkten. Sie enthalten künstliche Süßstoffe. Man soll sich von der Bezeichnung „zuckerfrei“ nicht täuschen lassen. Meist wird ein künstlicher Süßstoff wie Aspartam verwendet, bekannt auch unter der Bezeichnung E951. In der Lebensmittelindustrie wird viel verschleiert, verschwiegen und vorgetäuscht. Bezeichnungen wie fettarm, energiearm und gesund verlocken zum Kauf. Oft sind dies Fehlinformationen. Vorsicht ist auch geboten bei den verschiedenen Farbstoffen. E102, der gelbe Farbstoff und E120, der rote Farbstoff wurde besonders erwähnt. Zu Vorsicht ermahnten die Referenten auch bei den Glutamaten, den Geschmacksverstärkern. Diese erzeugen ein künstliches Hungergefühl und verändern den Geschmackssinn. Am Ende des Vortrages gab es einen Appell für ein bewusstes Einkaufen, möglichst bei Direkterzeugern. Außerdem wurde empfohlen in erster Linie saisonale, regionale und biologische Produkte zu kaufen. (hzg)
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