Scharf wird im Brief die Notstandsverordnung kritisiert, nach der Ärzte ohne Zweisprachigkeit angestellt werden sollen, die Versäumnisse im Südtiroler Sanitätswesen, von den bürokratischen Schwierigkeiten der Studienanerkennung, von der Anerkennung des Facharztes durch Rom. Den gesamten Wortlaut des Briefes finden Sie auf www.vinschgerwind.it.
Froh darüber, dass unter den Nägeln brennende Kernthemen öffentlich und von Seiten der Jungmediziner angesprochen worden sind, sind Ärzte am KH Schlanders. Zwar sei nicht alles im Brief richtig dargestellt (man erhalte vor allem von den Gästen, von vielen Medizinern aus Österreich und Deutschland auch Lob für die Arbeit im Krankenhaus Schlanders, das Niveau sei gut) aber die grundsätzliche Katastrophe sei angesprochen und die betreffe die Facharztausbildung. Seit einigen Jahren werde die Arbeitszeit für die Facharztausbildung in den Krankenhäusern Südtirols weder von Rom noch von der österreichischen Ärztekammer anerkannt. Das ist kein theoretisches Problem, sondern ein konkretes. Ein Beispiel: Nach dem Jungärztegespräch auf dem Dach des KH Schlanders hat eine Ärztin in Schlanders mit der Arbeit begonnen, auch auf das Versprechen hin, dass man das mit der Facharztausbildungszeit demnächst geregelt habe. Weil dem auch ansatzweise nicht so war, hat die Jungärztin Schlanders wieder verlassen und hat ihre Facharztausbildung am KH in Zams begonnen.
Früher konnte man, je nach Fach, am Krankenhaus Schlanders 2 oder 3 Jahre für die Facharztausbildung anrechnen lassen. Diese Zeiten sind seit 2013 vorbei. „So wird die Rekrutierung von Jungärzten schwierig“, sagt man im Krankenhaus Schlanders.
Wichtig sei, sagt man auch am Krankenhaus Schlanders, „dass man mit den jungen Ärzten ins Gespräch kommt.“ Der Brief sei ein Zeichen dafür, dass sich die Studenten und Jungmediziner, konkrete Gedanken über ihre Zukunft und über das Sanitätswesen in Südtirol machen. Wunsch ist es, dass die grenzüberschreitende Facharztausbildung mit der Ärztekammer in Österreich wieder funktionieren soll. Dafür sollen sich die Verantwortlichen einsetzen. Es sei schwer zu beurteilen, wie schwierig diese Verhandlungen seien. Aber die Beziehungen, die bei der Facharztausbildung aufgebaut würde, seien gerade auch für ein peripheres Krankenhaus enorm wichtig.
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