Es ist noch nicht lange her, da haben unsere Vorfahren, sogar eine Generation vor uns noch, in schwierigen Situationen jeweils zuständige Heilige angerufen. Die 14 Nothelfer etwa decken ein großes Spektrum ab. Nehmen wir den hl. Blasius: Der ist für Halsleiden zuständig, auch für das Vieh. Maurer, Zimmerleute und Totengräber haben’s heute noch gut: Für sie ist die hl. Barbara zuständig. Für die Frauen allen Alters und für Zungenleiden ist es die hl. Katharina. Vor allem für Krankheiten und Leiden aller Art sind die 14 Nothelfer da.
Für modernere Dinge gibt es keine Heiligen mehr - da hat die Mutter Kirche (leider) nicht Schritt gehalten. Für’s Internet, für Probleme dort in den (a)sozialen Netzwerken, gegen sogenannte Fake News, Shitstorms usw.? Keinen Heiligen kann man da anrufen. Für das Postwesen, dafür, dass die Post zeitnah zugestellt wird? Auch da ist kein Heiliger zuständig. Für die Obst- und Gemüsehändler, für die Grundversorgung also, ist immerhin der hl. Christophorus zuständig. Und der hl. Veit ist Helfer bei Geisteskrankheiten.
Also zurück zur Post. Die Post in ein Betrieb, ein staatlicher, also gibt die Politik den Rahmen vor. Also sind die Politiker die neuen Heiligen, die es anzurufen gilt, wenn es um die Post geht, weil die Kirche keinen Heiligen dafür parat hat: Ganz lokal gedacht sind das der Onorevole Albrecht Plangger, der Regionalassessor Josef Noggler, die Landesräte Arnold und Richard -die sollen sich mal für den Postdienst einsetzen. Für’s Internet wird’s nicht reichen. Übrigens: Die Postboten haben einen Heiligen - das ist der Erzengel Gabriel. Und die Politiker haben auch einen Schutzheiligen: den hl. Thomas Morus. Der war ein Rechtsanwalt - wurde enthauptet und gilt als Märtyrer.
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