Im Jahr 1881 beschließt die Sektion Dresden des DuÖAV den Bau der Schutzhütte. Im März 1882 beginnen die Arbeiten und bereits am 23. August des darauffolgenden Jahres wird die neue Unterkunft feierlich eingeweiht. Zu dieser Zeit benötigt man für den Aufstieg von Gand noch ca. 5 Stunden. Trotzdem strömen zahlreiche Besucher zur Hütte. Aufgrund des regen Besucherandrangs beschließt man im Jahr 1884 die Hütte zu bewirtschaften. Neben dem Kronplatzhaus ist die Zufallhütte die einzig bewirtschaftete Hütte Südtirols jener Zeit. Die Besucherzahlen gehen rapide nach oben: im Sommer 1887 sind es 275; im Jahr 1905 bereits 881.
In den Jahren 1888, 1889 und 1891 wird die Hütte Zeugin von drei gewaltigen Flutkatastrophen. Sechs Jahre nach ihrer Erbauung brach über Martell zum ersten Mal das Unheil herein; In der Nacht vom 15. zum 16.Juni 1888 brach die Flut aus dem Zufallferner und ergoss sich in die Klamm unweit der Hütte. Sie riss Brücken, Bäume und Häuser nieder und zog eine Spur der Verwüstung durch das ganze Tal. Man glaubte eine Wasserstube aus dem Gletscher sei ausgebrochen. Am 5. Juni des darauffolgenden Jahres wiederholte sich das Ganze nochmal, nur diesmal viel schlimmer; über 600.000 Kubikmeter Wasser donnerten zu Tal. Zwei Gletscherforscher untersuchten die Geschehnisse und kamen zum Schluss, dass es sich hierbei nicht um eine Wasserstube handelt, sondern um einen großen, vom Zufallferner aufgestauten See. Dabei erkannten sie, dass sich die Katastrophe wiederholen würde, sofern keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wertvolle Zeit verstrich und am 2. Juni des Jahres 1891 kam erneut Alarm; der Pegel des Sees stieg erneut rapide an. Gänzlich unvorbereitet kam die große Flut am 17. Juni wieder und verwüstete das Tal. Die Hütte blieb aufgrund ihrer günstigen Lage von allen drei Katastrophen verschont.
Im Jahr 1913 wird die Hütte von der Sektion Dresden erweitert und sie erhält einen ansehnlichen Zubau. Nun erhält die Hütte eine Wohnung für die Bewirtschafter und das Personal, einen Führerraum, ein Gastzimmer und Schlafräume mit insgesamt 24 Betten und 12 Matratzenlagern. Zu dieser Zeit erhält sie auch einen Telefonanschluss, WCs mit Wasserspülung und Gasbeleuchtung. Während des Ersten Weltkrieges lagert das österreichische Kommando des Abschnitts Cevedale auf der Hütte. Die Kapelle und einige weitere, heute wieder teilweise verfallene, Bauten entstehen. Nach Ende des Krieges wird die Hütte ausgeplündert und stark beschädigt. Im Jahr 1919 wird sie vom italienischen Staat enteignet und 1921 der CAI Sektion Mailand übertragen. In den Jahren 1926/1927 setzt diese die Hütte wieder instand. Ein weiterer Zubau im Jahr 1939 bringt die Hütte auf ihre heutige Größe mit insgesamt 80 Schlafplätzen. Während der Führung durch den CAI erhielt die Hütte auch ihren italienischen Zweitnamen „Rifugio Nino Corsi“.
Ein Aggregat versorgt die Hütte heute mit elektrischem Strom, des Weiteren gibt es mittlerweile eine Zentralheizung. Die Versorgung der Hütte erfolgt über eine Materialseilbahn. Hüttenwirt Ulrich Mair hält die Hütte von Ende Februar bis Mitte Mai für Skitouren und von Anfang Juni bis Ende Oktober für die Sommersaison offen. (chr)