Die Kartäuser Mönche lebten in Einsamkeit und Stille, den Benediktinermönchen sagt man ein besonderes Gespür für die Natur nach. Mit einer Klosterwanderung durch die beeindruckende Bergwelt des Vinschgaus können diese beiden Inhalte spiritueller Lebensweisen vereint und inmitten einer herrlichen Naturlandschaft verinnerlicht werden.
von Ludwig Fabi/Quelle: Vinschgau-Touristik
Spiritualität wird oft mit religiös motiviertem Reisen in Verbindung gebracht, auch wenn dies nur einen Aspekt dieses Reisens ausmacht. Durch Wandern sowie Klosterbesuche oder die Besichtigung von sakralen Räumen können religiös-spirituelle Landschaften und deren Menschen erlebt und eine intensive Auseinandersetzung mit Körper und Geist erfolgen. Es muss nicht die Suche nach Gott sein, sondern kann auch die Suche nach sich selbst sein, das Bedürfnis, durch das Wandern den eigenen Geist zu entspannen und zu sich selbst zu finden. Diesem Empfinden im wahrsten Sinne des Wortes einen Schritt näher zu kommen, bietet eine fünftägige Etappenwanderung von Kloster zu Kloster durch Berglandschaften und Seitentäler des Vinschgaues um frische Kräfte zu sammeln, Energien aufzutanken und die Seele baumeln zu lassen.
Etappen der Wanderung:
Die einzelnen fünf Etappen verlaufen entlang des Vinschger Höhenweges, großteils zwischen 1.500 und 2.000 m und weisen keine technischen Schwierigkeiten auf, somit kann jeder gut „beschuhte“ Wanderer diese in Angriff nehmen. Der gesamte Vinschger Höhenweg ist mit einem eigenen roten Logo gekennzeichnet. Startpunkt ist Katharinaberg bzw. Karthaus auf dem Weg der Stille bis nach Unser Frau zum Vernagter Stausees und weiter bis nach Kurzras. Von Kurzras geht es über das Bildstöckljoch und die Saldurseen bis zum Glieshof im hinteren Matschertal. Von dort führt der neu angelegte Ackerwaalweg ins Bergsteigerdorf Matsch und an der Churburg vorbei nach Schluderns. Die letzte Etappe führt von Schluderns über den Sonnensteig oberhalb von Mals vorbei nach Burgeis zum Benediktinerkloster Marienberg. Am Start- und Endpunkt gibt es spezielle Angebote und Besichtigungen.
Die Kartause Allerengelberg
Im Klosters Allerengelberg, Reste davon befinden sich heutigen Dorf Kartaus im Schnalstal, lebten ab dem 14. Jahrhundert 450 Jahre lang die Mönche des Kartäuser Ordens in Abgeschiedenheit und Stille nach Ihren strengen Regeln. 1782 wurde das Kloster aufgelöst, an arme Familien der Umgebung verkauft und in Wohnhäuser umgebaut. Die Klosteranlage ist bei einem Rundgang durch den Ort noch gut erkennbar: das ehemalige Priorhaus, Reste der Klostermauern und der Klosterpforte, der gotische Kreuzgang und die ehemalige Klosterküche. In den Sommermonaten können dort jährliche wechselnde Kunstausstellungen besichtigt werden.
Das Kloster Marienberg
Der Benediktinerstift Marienberg oberhalb von Burgeis im Obervisnchgau ist schon von weitem sichtbar und auf 1340 Meereshöhe die höchstgelegene Benediktinerabtei Europas. Seit seiner Gründung im 12. Jh. leben hier Mönche nach den Ordensregeln des Heiligen Benedikt von Nursia. Im ehemaligen Wirtschaftstrakt der Anlage sind Schauräume eingerichtet, in denen historische Eckdaten und das Alltagsleben im Kloster vermittelt werden. Besonders sehenswert sind das Museum und die Krypta mit ihren leuchtenden Fresken, eines der größten Zeugnisse romanischen Kunstschaffens im Alpenraum. Das Kloster ist ein Ort der Ruhe und Kraft, der Geschichte und Zukunft, der Arbeit und des Gebets.
Der Vinschger Höhenweg
Aufregende Landschaften, imposante Bergwelten und packende Ausblicke. Die Kulturregion Vinschgau fasziniert mit seiner besonderen Charakteristika. Wer das sonnenverwöhnte Tal im Westen Südtirols auf Schusters Rappen erkundigt, lernt die Region in all ihren Facetten kennen. Der Vinschgau bietet unverfälschte Landschaften, gelebte Traditionen und kulinarische Hochgenüsse. Der Vinschger Höhenweg ist eine der beliebtesten Mehrtagestouren für passionierte Wanderer in Südtirol und ein echtes Erlebnis für alle Sinne. Die Fernwanderung verläuft von der Etschquelle am Reschenpass an der Grenze zu Österreich im Vinschgauer Oberland bis nach Staben zum Schloss Juval, Wohnort von Extrembergsteiger Reinhold Messner. Die 108 km lange Strecke verläuft inmitten der artenreichen Vegetation des Sonnenberges auf teils bestehenden und teils neuen Fußwegen, teilweise auch auf den Vinschger Waalwegen oder entlang alter Verbindungswege zwischen den traditionellen Bergbauernhöfen des Vinschgau oder auf Forstwegen.
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5 Almen, spektakuläre Bergseen, Gipfelkreuze, 2 Täler, nette Menschen, urige Almen, gutes Essen
und viele Wandermöglichkeiten
Der Kastelbeller Nördersberg bietet auf relativ kleinem Gemeindegebiet mehrere Möglichkeiten zum Wandern. Hier findet jeder und jede ein passendes Angebot, von der Familienwanderung mit Kinderwagen bis hin zu leichten oder auch anspruchsvollen Tageswanderungen für Bergerfahrene.
Die kleinen Almen sind durch ein gut ausgeschildertes und gepflegtes Wegenetz miteinander verbunden. Oberhalb von Freiberg, an der “Alten Säge” liegt der Parkplatz, von wo aus jede Alm einzeln erreichbar ist. Wer möchte kann über den Almenweg auch zwei oder mehrere Almen miteinander verbinden. Für geübte Tourengänger bietet sich eine konditionell anspruchsvolle Rundwanderung an, die den gesamten Tag beansprucht. Gipfelbesteigung, Blick auf den Vinschgau und das Ultental, Bergseen und ein besonderer Weitblick eröffnen sich den Wanderern.
Einzelne Wandertipps mit Ausgangspunkt an der “Alten Säge“
Marzoner Alm 1600m
... Die Marzoner Alm kann vom Parkplatz “Alte Säge” auch zu Fuß über den Forstweg Nr 7 in ca. 30 Minuten erreicht werden. Der Weg eignet sich als Familienwanderung mit Kinderwagen oder Kleinkindern. Gudrun und Sepp Gerstgrasser erwarten Sie dort mit einer gemütlichen Einkehrmöglichkeit und einer gut eingeführten Küche. Info: www.marzoneralm.it
Zum Zirmtal See 2114m
... Vom Parkplatz “Alte Säge” dem Forstweg Nr. 7 bis zur Marzoner Alm folgen, weiter bis nach Schweinstall auf dem Steig Nr. 18. Nun geht es etwas steiler bis zum Zirmtal See, eine wundervolle Ruheoase. Max Ennemoser bewirtschaftet die urige Alm. Talwärts geht es entweder über denselben Weg oder auf Steig Nr. 18A in rund einer Stunde zur Tomberger Alm. Dem Almenweg folgend weiter in ca. 1,5 Stunden zur Marzoner Alm und zum Parkplatz „Alte Säge“.
Freiberger Mahd 1673m
... ca. 100 Meter vor dem Parkplatz „Alte Säge“ startet der Steig Nr. 3A hinauf zur Freiberger Mahd in ca. 30 Minuten Gehzeit. Es ist eine einfache Wanderung durch den Wald, hinauf auf eine kleine freiliegende Alm mit Sicht auf den Vinschger Sonnenberg. Die Alm wird von Auer Desiree mit traditioneller Küche geführt.
Latschiniger Alm 1936m
... nach dem Parkplatz „Alte Säge“ überquert man den Bach und kurz danach führt rechts der Almenweg Nr. 3 steil durch den Wald hinauf zur Latschiniger Alm. Nach knappen 1,5 Stunden Gehzeit erreicht man die Alm, die in einer idyllischen Wiese eingebettet liegt. Sara Fischer erwartet dort mit ihrem jungen Team die Wanderer. Folgt man demselben Weg ein Stück zurück bis zum Wegweiser, führt der Almenweg auf einem relativ ebenen Steig weiter in Richtung Süden bis zur Marzoner Alm.
Alt Alm 1847m
... zuerst über den Forstweg Nr. 7 zur Marzoner Alm, dann weiter über den Almenweg zur Altalm, ca. 2 Stunden. Wer möchte kann über einen steilen Anstieg weiter zum Zirmtalersee und zurück zur Marzoner Alm wandern.
Für Sonnenverwöhnte am Trumser Sonnenberg
Stierberg Alm 2106m
Mit dem Auto fährt man von Kastelbell aus nach Trumsberg bis zum Parkplatz unter der Trumser Kapelle. Von dort nimmt man den Wanderweg Nr. 4A/4 zur Stierberg Alm die man nach einer Gehzeit von 2 Stunden erreicht. Josef Altstätter erwartet Sie dort schon mit einem leckeren „Schöpsernen“. Wer noch höher hinauf will, folgt dem Steig Nr. 4 weiter bis zum Tscharser Wetterkreuz auf 2450 m.
Für geübte und konditionell fitte Wanderer
...bietet sich am Kastelbeller Nördersberg eine Tageswanderung an.
Startpunkt ist wiederum der Parkplatz an der “Alten Säge”. Von dort nimmt man den Wanderweg Nr. 3 hinauf zur Latschiniger Alm, ca. 1 Stunde. Von dort wandert man weiter, auf dem gut beschilderten Weg, hinauf zu den Kofelraster Seen, ca. 1,5 Stunden. Ende August sind die Heidel- und Blaubeeren reif und so langsam färben sich die Blätter, daraus ergibt sich ein wunderbares Farbspiel mit den kargen Felshängen im Hintergrund. Von den Kofelraster Seen kann, wer mag, zum Hohen Dieb aufgestiegen werden. Die Wanderung zum Gipfel startet vom zweiten Kofelraster See über den Steig Nr. 4 und dauert nochmals ca. eine gute Stunde. Dort eröffnet sich dem Wanderer ein unglaublicher Rundblick auf den Vinschgau und das Ultental. Eine gute Jacke ist ratsam auf 2.730m, denn in diesem Eck zieht es gern zu und das Wetter kann schnell umschlagen.
Zurück zu den Kofelraster Seen, kann man direkt in Richtung Obermarzon, Steig Nr. 9 und dann 9A zur Marzoner Alm absteigen. In ca. 1,5 Stunden schafft man den Abstieg und kann die gute Küche der Familie Gerstgrasser genießen. Wer an den Kofelraster Seen noch Kraftreserven hat, kann seinen Marsch fortsetzen und folgt dem Steig Nr. 7 weiter über die Muttergrubspitze auf 2.736m, zum Rontscherberg, über Steig 7A und 8 zum Plombodensee und auf Steig 18 in Richtung Zirmtal See. Für diesen Weg müssen zusätzliche 3 – 4 Stunden eingeplant werden. Außerdem: bis zum Zirmtal See besteht keine Einkehrmöglichkeit. Auf der idyllisch gelegenen Zirmtal Alm lässt es sich nach der langen Wanderung gut ausruhen. Traditionelle Küche und urige Atmosphäre entschädigen für die anstrengenden Mühen. Von der Zirmtal Alm geht es auf dem Weg Nr. 18 zur Marzoner Alm und von dort in ca. zwei Stunden zurück zum Parkplatz. Wer die gesamte Wanderung mit einer Gehzeit von ca. 9 Stunden und ca. 1.650 Höhenmeter machen möchte, sollte sich einen Tag Zeit nehmen. Für die Tour sollte man sich im Vorfeld einige Informationen vom Wanderführer einholen. Die beschriebenen Punkte sind auch einzeln in kürzeren Wanderungen möglich.
Für begeisterte Mountainbiker sind einige Ziele auch mit dem Rad zu erreichen. Ausgeschilderte Touren gibt es von Naturns, Kastelbell oder Latsch.
Info:
Weinsommer
in Kastelbell-Tschars
Highlights Juli – September
Offene Kellertüren und Hoffeste bei den einheimischen Winzern
Törggelezeit
in Kastelbell-Tschars
von Ende September – November
Highlight „Do spielt di Musi“ Törggelen mit Volksmusik aus Kastelbell-Tschars in den Hof-und Buschenschänken
Genauere Infos unter
www.kastelbell-tschars.com
Tel. +39 0473 624193
Nicht nur die Gäste zieht es in die Natur um Naturns, sondern auch bei den Einheimischen erfreuen sich Outdoor-Sportarten wie mountainbiken, klettern oder laufen immer größerer Beliebtheit. Eine vielseitige Landschaft, beste klimatische Bedingungen und zahlreiche Entspannungsmöglichkeiten machen aus dem Ort eine ideale Outdoor-Destination. Kein Wunder also, dass einige der Szenebesten die Welt von Naturns aus erobert haben.
Greta Weithaler
Die Naturnserin Greta Weithaler, geboren 1996, galt lange als eines der vielversprechendsten MTB-Talente Italiens und eilte als Profiathletin im XC World Cup von Sieg zu Sieg. Bis sie 2014, ganz Freigeist, der sie ist, entschied, dem Rennzirkus den Rücken zu kehren. Nach einer Pause kehrte sie zu den eigentlichen Wurzeln des MTB zurück – dem Spaß und der Natur. Seitdem betreut sie MTB-Camps und arbeitet in Deutschland und Südtirol als Guide und Testfahrerin.
Muskelkraft oder Elektroantrieb?
Beides! Jedes Bike hat seine Vor- und Nachteile, aber hat man beide in der Garage stehen, so ergibt sich die perfekte Ausgangslage für jede Tagesverfassung. Eine lange Tour in den Bergen über verblockte Trails mit dem normalen Enduro? Oder doch lieber aufs eBike und eine schnelle Runde über die Haustrails bevor es dunkel wird? Ich liebe die Abwechslung, und doch merke ich, wie ich immer öfter auf das Bike mit Motor setze (lacht).
Lieblingseinkehr um für den nächsten Aufstieg Kraft zu tanken?
Hotel Mama (lacht). Ansonsten sitze ich gerne im Dorf Café auf einen „Schwarzen“, bevor es zur nächsten Tour weiter geht.
Wie entspannst du nach einer Bike-Tour am liebsten?
Ich plane die nächste Tour! Ich liebe es, vor der Landkarte zu sitzen und die Region neu zu entdecken. Und wenn ich nicht gerade in Deutschland sitze, dann versuche ich, so viel wie möglich von den Bergen zu genießen.
Welchen Trail darf man in Naturns nicht verpassen?
Mein absoluter Lieblingsmoment ist ganz klar der Sonnenaufgang auf dem Rauhen Bühel oberhalb der Naturnser Alm. Auch wenn man sich beim Hochtreten fragt, warum genau man um diese Uhrzeit im Sattel sitzen muss, so wird man spätestens mit der unglaublichen Aussicht auf dem Plateau belohnt. Wenn die Sonne langsam hinter den Bergen aufgeht und das Gesicht wärmt, ist alle Anstrengung vergessen, und hat dann noch jemand ein gescheites Frühstück und eine Mokkamaschine dabei, dann kann der Tag nicht besser starten.
Dani Jung
Während die meisten Hobbyläufer nach 10 Kilometern mit sich zufrieden sind, ist Dani Jung gerade warmgelaufen – als einer der weltbesten Ultra-Trailrunner läuft er Distanzen von über 100 Kilometer und überwindet dabei oft tausende von Höhenmetern. Dabei landete der Naturnser nur per Zufall in diesem Sport, konnte sich aber von Anfang an gegen erfahrene Profis behaupten und sogar Streckenrekorde aufstellen. Dani Jung, Jahrgang 1983, lebt und trainiert in Naturns.
Ich möchte mit dem Trailrunning beginnen. Welchen Tipp würdest du mir als Einsteigerin geben?
Wenn du Bock hast mit dem Laufen zu beginnen, dann ist es sehr wichtig, dass du die Umfänge und Intensität ganz langsam steigerst, damit sich dein ganzer Körper, Muskeln und die Sehnen an die Belastung gewöhnen können. Zudem empfiehlt es sich neben dem Laufen etwas Biken zu gehen, da man dort die Kniemuskulatur sehr gut trainiert und man somit schonend eine gute Basis aufbauen kann. Es hilft auch sehr wenn man einmal die Woche Trockentraining einbaut und dort die Sehnen trainiert und etwas dehnt.
Deine Lieblingsstrecke in Naturns?
Ich liebe den Naturnser Sonnenberg, dort gibt es tolle Panoramawege und mein absoluter Favorit ist immer die Tausend Stufen Schlucht am Meraner Höhenweg. Zudem suche ich mir am Sonnenberg immer alte Kirchsteige, die nur früher genutzt wurden und heute eher nur von Insidern benutzt werden. Somit ist man dort meistens alleine unterwegs und kann die Natur um so intensiver genießen.
Wie und wo tankst du nach einer Trainingseinheit am besten auf?
Am liebsten lege ich mich am Sonnenberg abseits der Wanderwege auch auf einen Stein oder eine Wiese und genieße dort die Ruhe und die Sonne. Das gibt mir sehr viel Kraft und Energie für meine verschiedenen Herausforderungen. Zudem muss immer etwas zum Naschen, wie z.B. ein Apfel oder selbstgemachte Snacks dabei sein.
Sportler ernähren sich normalerweise gesund – was bestellt einer der besten Trailrunner der Welt aber auf der Alm?
Also wenn ich unterwegs bin und an einer Alm stop mache, dann gönne ich mir schon was Gescheites und komm dann meistens nie an einem leckeren Gulasch mit Knödel oder einem schmackhaften Knödeltris vorbei. Zudem muss immer ein Kaiserschmarrn mit einem herzhaften Café her um danach mit vollen Magen, aber vielen Glücksgefühlen in die weitere Tour zu starten.
Fruchtig, spritzig, aromatisch, erfrischend: So schmeckt der „Siemr“ auf der Zunge.
Der „Siemr“ ist ein Lifestyle-Getränk und gleichzeitig der Botschafter vom Tourismusgebiet Partschins. Er bietet eine ausgezeichnete, nicht alkoholische Aperitif-Alternative zu den Klassikern Hugo und Veneziano, entwickelt - und das ist so besonders wie das Produkt selbst - von Schülerinnen und Schülern der FOS „Marie Curie“ in Meran.
von Anna Schwienbacher
Doch der Reihe nach. Es ist Tradition in der vierten Klasse der touristischen Fachrichtung der FOS, der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie in Meran, dass Schülern Einblick in die Gründung eines Unternehmens gegeben wird. Den Rahmen dafür bildet der sogenannte Entrepreneurship-Unterricht. Vor zwei Jahren gab es ein Novum: Zum ersten Mal arbeiteten zwei Klassen - jene der Fachrichtung Tourismus und jene der Fachrichtung Ernährung- zusammen und schlugen eine neue Richtung ein, um am Ende ein markttaugliches Produkt vorstellen zu können. Eine Gruppe der touristischen Klasse übernahm die Planung des Marketings, die Kostenrechnung, das Layout und die Erstellung eines Businessplans. Die Ernährungsklasse hingegen kümmerte sich um die Entwicklung und Herstellung des Produkts.
Am Anfang war alles noch offen. Fest stand: Am Ende sollte ein Produkt stehen, das gesundheitliche, regionale und nachhaltige Faktoren berücksichtigt. In der hauseigenen Küche der FOS wurde lange experimentiert, und die Schüler stießen oft an ihre Grenzen: zu süß, zu gewöhnlich, zu teuer die Rohstoffe. Der Weg bis hin zum fertigen Produkt war lang, hart und - von Erfolg gekrönt. Denn schlussendlich überzeugte ein Mix aus Heidelbeere und Apfel, eine erfrischende Note von Minze und - um das Ganze abzurunden - ein Schuss Kohlensäure.
Parallel zur Arbeit in der Küche wurde zwei Stockwerke tiefer zusammen mit den zuständigen Professoren Mirko Stocker und Andreas Dietl am Marketingkonzept und am Layout gearbeitet. Vor allem die Namensgebung bereitete allen Kopfschmerzen. Wochenlang wurde nach einem passenden Namen für das Produkt gesucht bis eine Schülerin den namensgebenden Einfall hatte: „Siemr“. Der Namen stieß zunächst auf Verwirrung und wurde belächelt. Doch die Geschichte dahinter überzeugte. Der Schnee formt im Winter nämlich eine 7 auf der Partschinser Zielspitze. Mit diesem Namen gelang es einen lokalen Bezug herzustellen und verlieh dem Ganzen einen mystischen Hauch und eine Geschichte rund um das Produkt. Was die Aperitif-Alternative vermitteln sollte, war Wellness. Und damit war auch die Zielgruppe klar: Der „Siemr“ sollte ein Botschafter sein und sich den Gästen empfehlen.
Mittlerweile gilt der „Siemr“ als Markenzeichen der Schule und wird bei Schulvorstellungen, Elternabenden, den Orientierungstagen und dem Schulball als offizielles Begrüßungsgetränk kredenzt. Doch nicht nur, denn der „Siemr“ hat es zum Botschafter des Tourismusgebietes Partschins geschafft und ist dort in 28 Betrieben „pur“, als SportSiemr (mit Mineralwasser) oder als ProSiemr (mit Prosecco) erhältlich. Karin Thaler, die Präsidentin des Tourismusvereins Partschins, wurde durch reinen Zufall bei einem Elternabend auf das Getränk aufmerksam. Sie selbst sagt, der „Siemr“ und die Geschichte dahinter haben ihr auf Anhieb gefallen, soweit, dass sie den „Siemr“ nach Partschins geholt hat, natürlich mit dem Dafürhalten von den Partschinser Hoteliers und dem Vorstand des Tourismusvereins. Neben dem entscheidenden Faktor, dass die 7 unter der Zielspitze zu Partschins gehört, ist es ebenfalls von Vorteil, dass der „Siemr“ perfekt zum Partschinser Gesundheitsprojekt „Gsund bleibm! Salute! Take care!“ passt. Bei diesem Projekt geht es hauptsächlich um Gesundheit und Ernährung, zwei Faktoren, die auf den „Siemr“ zutreffen. Und das Beste: Alle „Siemr“-Zutaten sind im Raum von Partschins zu finden.
Den Schülern zur Seite standen Unternehmen aus der Region, unter anderem Nägele und Iprona. Diese sind es auch, die den „Siemr“ produzieren und nach Partschins liefern. Für Lehrer und Schüler ist der „Siemr“ ein sympathischer, wohlschmeckender und lehrreicher Botschafter beider Fachrichtungen der FOS „Marie Curie“ und wird als solcher, auch in Zukunft seinen Platz bei Veranstaltungen einnehmen. Für die Gäste ist er ein Lifestyle-Getränk, eine ausgezeichnete, nicht-alkoholische Aperitif-Alternative zu den Klassikern Hugo und Veneziano.
Interview mit Tourismusdirektorin Karin Thaler
Vinschgerwind: Frau Thaler, Sie sind die Direktorin des Tourismusvereins Partschins-Rabland-Töll: Warum haben Sie den „Siemr“ als Botschafter für die Gäste ausgewählt?
Karin Thaler: Auf den „Siemr“ wurde ich durch Zufall bei einem Elternabend der FOS im Mai 2017 aufmerksam. Die Idee hat mir auf Anhieb gefallen und ich habe Mirko Stocker, dem Lehrer für Wirtschaft an der FOS im Anschluss nach der kurzen Präsentation (untermauert mit einem „Zielspitz-Siemr-Bild“ aus unserem Wasserfall-Blog), dass wir uns gerne über den „Siemr“ weiterführend unterhalten können. Im Herbst 2017 wurde ich dann kontaktiert und zu einem Gespräch mit „Siemr“-Verkostung eingeladen. So ist alles ins Rollen gekommen. In erster Linie hat das Produkt schon mal gepasst. Nicht nur mir hat er geschmeckt, sondern in einem zweiten Moment auch unserem Vorstand, der entschieden hat, den „Siemr“ in Partschins einzuführen. Der Gedanke, den Siemr von der Schule auf den Markt zu bringen, ist natürlich reizvoll. Da will man dann auch, dass sich Erfolg einstellt. Eine Markteinführung ist mit viel Arbeit verbunden. Hätte am Produkt noch gefeilt werden müssen, wäre es denkbar schwieriger geworden. Außer einer kleinen Korrektur an der Grafik war von der FOS, Abteilung Ernährung und Tourismus bereits alles ausgearbeitet und startklar. Bei den Gesprächen mit der FOS habe ich erkennen können, mit wieviel Leidenschaft und Einsatz die Schüler und Lehrer (Stephanie Ausserer der FOS/Ernährung und Mirko Stocker der FOS/Tourismus) am Produkt gearbeitet haben, gestützt von Frau Direktor Veronika Rieder und Vizedirektor
Piero Di Benedetto. Eine gute Basis für eine Zusammenarbeit mit Vorteilen für beide Seiten. Die an der Entwicklung beteiligten Firmen (Nägele und Iprona), die die jungen Menschen mit ihrem Know-How, ihren Grundprodukten und in der praktischen Umsetzung unterstützt und begleitet haben, gebührt ebenso großer Dank. Nach der Gestaltung und Produktion von Flaschenetiketten, Werbeplakaten und Tischaufstellern haben wir im Frühjahr 2018 einen guten Start hingelegt. In 28 Betrieben kann der Siemr „pur“, als SportSiemr (mit Mineralwasser) oder als ProSiemr (mit Prosecco) bestellt werden.
Vinschgerwind: Inwiefern repräsentiert der „Siemr“ das Tourismusgebiet Partschins?
Karin Thaler: Die Geschichte, die hinter dem Produkt steht, macht’s. Unsere Produktentwickler der FOS haben sich einen Namen ausdenken müssen, es war grad Winter und die Partschinser Zielspitze schneebedeckt. Immer dann kommt ein „Siemr“ in der Felsformation zum Vorschein, den man auch in Meran besonders gut sieht. Die Partschinser sagen, solange wie der „Siemr“ sichtbar ist, wird nicht Langes (Frühling). Die Schüler, so sagt man, hätten kurz vor der FOS mal einen Blick in Richtung Zielspitze gemacht, den „Siemr“ gesehen und sich erinnert und nachgefragt, was es damit auf sich hat. Der „Siemr“ passt sehr gut in unser Gesundheitsprojekt „Gsund bleibm! Salute! Take care!“. Die vier Säulen des Projekts sind unsere Natur mit dem Partschinser Wasserfall, die Bewegung bei unseren zahlreichen Gesundheitsaktivitäten und das eigene Bewusstsein für Gesundheit und Achtsamkeit, sowie die Ernährung. Alle Siemr-Zutaten, Heidelbeere, Apfel und Minze kommen bei uns vor.
Vinschgerwind: Wie würden Sie den Geschmack des Getränks beschreiben?
Karin Thaler: Der „Siemr“ ist sehr fruchtig und spritzig. Der Heidelbeergeschmack ist angenehm aromatisch und die feine Minz-Note gibt einen erfrischenden Kick. Und es gibt ja - wie schon erwähnt -drei Möglichkeiten, den „Siemr“ zu genießen.
Vinschgerwind: Wie kommt der „Siemr“ bei den Gästen an?
Karin Thaler: Unsere Produkte richten wir immer für Gäste und Einheimische aus – es ist uns wichtig, dass die eigene Bevölkerung hinter unseren Angeboten und Produkten steht. Und ja – sei es bei den Einheimischen, als auch bei den Urlaubsgästen kommt der „Siemr“ sehr gut an. Das hat sich auch bei der Veranstaltung „Olls hondgmocht“, dem Kunst-, Handwerk und Genussmarktl im Ansitz Gaudententurm gezeigt. Da haben die Schüler der FOS ihren „Siemr“ ausgeschenkt und Lob und Anerkennung erfahren. Darüber freuen wir uns sehr.
Vinschgerwind: Wird er auch von Einheimischen getrunken?
Viele Einheimische sind stolz darauf, dass es den „Siemr“ nur in Partschins, ihrem Heimatdorf gibt. Und der „ProSiemr“ scheint auch unter den meisten Einheimischen am Beliebtesten zu sein, wie wir so hören. Ist schon toll!
Vinschgerwind: Was unterscheidet ihn von den bekannten Aperitif Getränken wie Hugo und Veneziano?
Karin Thaler: Ich kann nur empfehlen: ausprobieren! Der Geschmacksträger im Veneziano ist Aperol, der Hugo basiert im Original auf Melissensirup. Der „Siemr“ gehört mit seinem hohen Anteil aus Heidelbeere zur fruchtigen Alternative für jede Jahreszeit – nicht nur im Winter, wo der „Siemr“ unterhalb der Zielspitze Jahr für Jahr sichtbar wird.
Interview: Anna Schwienbacher
“Bei der heutigen Fragestunde im Senat haben wir Innenminister Matteo Salvini aufgefordert, sich endlich des Problems der ausländischen Kfz-Kennzeichen anzunehmen”, teilt SVP-Senatorin Julia Unterberger in einer Aussendung mit. Dies mit dem Hinweis, dass die Regelung vor allem in Grenzregionen wie Südtirol für große Probleme sorge.
„Gemäß dem so genannten Sicherheitsdekret dürfen Fahrzeuge, die im Ausland zugelassen worden sind, bekanntlich von Personen, die ihren Wohnsitz seit über 60 Tagen in Italien haben, nicht mehr gelenkt werden“, erinnerte Julia Unterberger heute im Senat. Es gebe diesbezüglich zwar einige wenige Ausnahmen; grundsätzlich würden Verstöße aber mit drastischen Strafen geahndet.
Ein Rundschreiben des Innenministeriums habe anschließend festgelegt, dass bei EU-Bürgern auch der sogenannte ‚gewöhnliche Wohnsitz‘ („residenza normale“) herangezogen werden könne. Dieser Begriff wird in der italienischen Straßenverkehrsordnung verwendet, um Menschen aus EU-Mitgliedsstaaten die Ausstellung eines Führerscheines zu erleichtern. „Dabei handelt es sich aber um eine Sonderbestimmung – das Ganze hat absolut nichts mit dem meldeamtlichen Wohnsitz („residenza anagrafica“) zu tun“, erklärte Julia Unterberger.
Die nicht-korrekte Verwendung des Begriffes im Rundschreiben habe zu einer regelrechten Fehlleitung der Rechtsanwender geführt: „Die zuständigen Stellen haben, ausländische Saisonarbeiter bestraft, die über einen Arbeitsvertrag in Italien mit einer Dauer von über 60 Tagen verfügen“, sagt Julia Unterberger. „Dies obwohl sie in Italien keinen anagrafischen Wohnsitz haben, und vom gesetzlichen Verbot eigentlich nicht betroffen sind.“
Das Innenministerium müsse um Klarheit zu schaffen daher endlich den Begriff der "residenza normale" aus ihrer Richtlinie streichen.
Es gebe aber auch Beispiele für absurde Situationen zu der die gesetzliche Regelung an sich führe: „etwa beim Hotelbediensteten, der das Auto eines ausländischen Gastes nicht mehr in die Garage bringen darf, oder beim Fahrer des Weißen Kreuzes, der ein Unfallauto nicht mehr verstellen darf.“
Da wir Senatoren Unterberger, Steger und Durnwalder und der Abg. Plangger bereits mehrmals im Innenministerium vorstellig geworden sind und mehrmals Zusagen erhalten haben, die jedoch keine Taten folgen ließen, haben wir beschlossen den Rechtsweg einzuschlagen. Erst jüngst habe die Friedensrichterin von Meran eine Verfügung der Beschlagnahme des Fahrzeugs einer slowenischen Saisonarbeiterin, auf Antrag der Rechtsanwälte Durwalder und Unterberger vorläufig ausgesetzt. Die Richterin ist unserer Argumentation gefolgt, was auf die Notwendigkeit hinweist, endlich normative Klarheit zu schaffen".
„Es bleibt nun wirklich zu hoffen, dass Minister Salvini schnellstmöglich die Klärung der Angelegenheit veranlasst“, unterstreicht Julia Unterberger. „Es beginnt für unsere Gastbetriebe die Sommersaison und bekanntlich leidet Südtirol bereits jetzt unter Personalmangel. Daher ist es nicht akzeptabel wenn unsere Betriebe Absagen, wegen der absurden Kennzeichenregelung, erhalten."
(Per versione italiana si veda mail delle 15.43)
Dass Rauchen die Gesundheit gefährden kann, ist weithin bekannt.
Viele Informationskampagnen zum Tabakkonsum und zahlreiche Reglementierungen zum Nichtraucherschutz haben dazu beigetragen, dass Tabak-Rauchen als genussvolles Verhalten in keiner Weise mehr Bestand hat. Das mittlerweile negative Image vom Rauchen und das wachsende Gesundheitsbewusstsein haben dazu geführt, dassimmer weniger Erwachsene wie auch Jugendliche Tabak rauchen.
Der Vergleich der vom Landesstatistikamt ASTAT durchgeführten Südtiroler Jugendstudien von 2004 und 2016, zeigt eine Zunahme der Nichtraucher/innen in allen Altersgruppen zwischen 14 und 25 Jahren. Beispielsweise sinkt der Anteil der regelmäßigen Raucher und Raucherinnen bei den 14 bis16-Jährigen in den letzten 12 Jahren auf über die Hälfte von 26,5 % (2004) auf 7,1% (2016).
Auch bei den Erwachsenen ist laut dem Landesstatistikamt ASTAT (2016) die Raucherquote leicht rückläufig und hat sich unter der 20% Marke eingependelt. Kurz gesagt: Nicht-Rauchen wird immer mehr zur sozialen Norm. Dazu beigetragen haben sicher gesetzliche Maßnahmen im Sinne des Nichtraucherschutzes sowie präventive Maßnahmen, wie sachliche Informationsvermittlung für Jugendliche und Erwachsene und interaktive Projekte für Jugendliche in Schulen und Jugendeinrichtungen.
Dieser Trend zum Nichtrauchen ist begrüßenswert und sollte unter allen Umständen weiter gestärkt werden.
Allerdings muss festgestellt werden, dass sich gegenüber dem Rauchen mittlerweile auch alternative Konsumformen von Nikotin als Trends etabliert haben. Beispielsweise sind der Dampf der elektronischen Zigarette oder der sogenannte Mundtabak (bekannt als Snus oder Makla) rauchfreie Alternativen des Nikotinkonsums. Sie werden – was die langfristigen Gesundheitsschäden im Vergleich zum Inhalieren von Zigarettenrauch angeht – allgemein als weniger schädlich gesehen. Diese Konsumformen bieten allerdings genauso die Möglichkeit, Nikotin – den Hauptwirkstoff im Tabak – aufzunehmen. Dabei wird leider oft unterschätzt, dass ein regelmäßiger Nikotinkonsum, auch in rauchfreier Form, zu einer Gewöhnung und in Folge zu einer Abhängigkeit führen kann. Daher ist von einem Konsum dieser rauchfreien Tabakformen bzw. nikotinhältigen Substanzen ebenfalls abzuraten.
Die Fachstelle Suchtprävention und Gesundheitsförderung der Stiftung Forum Prävention bietet seit Jahren an Schulen den „Free-your-Mind-Parcours“ als interaktive Informationsveranstaltung im Rahmen der Tabakprävention an.
Wer sich über das Thema Rauchen informieren möchte, kann die Internet-Seite forum-p.itbesuchen, auf der es Informationen und Downloads gibt, oder sich direkt an das Forum Prävention wenden.
Organisatorische Vereinfachungen und die Anhebung des Schwellenwerts für Direktbeauftragungen beinhaltet der heute von der Landesregierung genehmigte Gesetzentwurf.
Als eine der ersten Regionen Europas hat das Land Südtirol Ende 2015 mit eigenem Landesgesetz die europäische Vergaberichtlinie direkt umgesetzt, ohne die italienische Gesetzgebung abzuwarten. Ziel war es, die Digitalisierung voranzutreiben, die Bearbeitungszeiten zu reduzieren, die Kosten für einzukaufende Leistungen zu drosseln und die Auftragsvergabe möglichst transparent abzuwickeln.
"Dass Südtirol einen eigenen Weg gegangen ist, war sinnvoll", erklärte heute rückblickend Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung auch das Vergabewesen verantwortet. "Wir haben in den vergangenen Jahren mit der Landesvergabeagentur AOV ein Kompetenzzentrum aufgebaut, das jährlich öffentliche Verträge von mehr als einer Milliarde Euro vergibt." Auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen sei man um weitere Verbesserung und Vereinfachung der Bestimmungen bemüht, um den Bedürfnissen von Wirtschaft und Verwaltung bestmöglich Rechnung zu tragen. Dies geschehe nun auch mit dem heute (28. Mai) von der Landesregierung genehmigten Gesetzentwurf, der vor allem auf Verfahrensvereinfachungen und eine Entlastung der Wirtschaftsteilnehmenden und der Vergabestellen abziele, informierte Landeshauptmann Kompatscher.
Vereinfachungen und Neuerungen
Als wesentliche Neuerungen in dem heute von der Landesregierung genehmigten Gesetzestext zählt Landeshauptmann Kompatscher vor allem die in Artikel 9 festgeschriebene Erhöhung des Schwellenwerts für Direktbeauftragungen auf: "Direktbeauftragungen sollen demnach künftig nach vorheriger Konsultation von mindestens drei Unternehmen im Bauwesen bis zu einem Betrag von 150.000 Euro und für Dienstleistungen und Ankäufe bis 100.000 Euro möglich sein." Bisher galten 40.000 Euro als Höchstbetrag für Direktbeauftragungen. Die Anhebung, so der Landeshauptmann, vereinfache die Abläufe eines Großteils der Vergabeverfahren und verkürze die Vergabezeiten.
Der Gesetzentwurf sieht zudem die Abschaffung von Verifizierung und Validierung für Projekte bis zu einer Million Euro vor. Verlängert wird die Gültigkeitsdauer der Erklärung der Unternehmen für das telematische Verzeichnis der Wirtschaftsteilnehmer von bisher sechs Monaten auf ein Jahr. Vereinfacht werden sowohl die Vorgehensweise der Bewertungskommissionen bei Qualitäts-Ausschreibungen, als auch die Abrechnung für Bauaufträge. Die strikte Einhaltung der Mindestumweltkriterien wird gelockert, wenn es nachgewiesen keine Produkte auf dem Markt gibt. Gestrichen wird die verpflichtende Angabe eines Dreiervorschlages für die Weitervergabe von Leistungen.
Eine Entlastung der Landesvergabestellen, der Gemeinden und Bezirksgemeinschaften bringt eine Änderung der Stichprobenkontrollen über die Wirtschaftsteilnehmer für Verträge unter 150.000 Euro: Diese machen künftig nicht mehr die rund 500 öffentlichen Vergabestellen sondern die Vergabeagentur.
Nach der heutigen Genehmigung durch die Landesregierung wird der Gesetzestext nun dem Landtag zur weiteren Behandlung übermittelt.
Gemeinsamer Fokus auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Berufstätige Eltern in Schwierigkeiten! Die Allianz für Familie, die Gleichstellungsrätinund die Elterninitiative Südtiroläußern ihre Besorgnis angesichts des schleichenden Rückbaus der Angebote im Kindergarten und in der Schule.
Familien sind nach wie vor für jedes Kind und jede Bildungsstufe mit neuen Rahmenbedingungen (Öffnungszeiten, Kosten) konfrontiert. Ständig gilt es, die Arbeitszeiten der Eltern anzupassen, immer mehr (vor allem) Mütter scheitern an der Vereinbarkeit, viele geben ihre Berufstätigkeit auf. Die langen Ferienzeiten im öffentlichen Bildungsbereich sorgen für ständiges „Haareraufen“ bei den Eltern und nicht zuletzt auch bei den Arbeitgebern. Doch anstatt endlich an zukunftsweisenden Konzepten zu arbeiten um eine Bildungs- und Betreuungskontinuität von 0 bis14 Jahrenanbieten zu können, wird an den einzelnen Bildungsstufen herumjustiert ohne die gesellschaftlichen Auswirkungen bis ins Detail mitzudenken. Es zeichnet sich sogar eine Negativspirale ab, deutscher Kindergarten und Schule reduzieren schleichend die Öffnungszeiten. Die Eltern werden oft kurzfristig vor vollendete Tatsachen gestellt.
Es braucht einen offenen Diskurs über Flexibilität und Planbarkeitzwischen Familien und Bildungsbereich, keine einseitigen Beschlüsse, die große Auswirkungen auf die finanzielle und organisatorische Realität der Familien und die Arbeitswelt in Südtirol haben können. Stattdessen muss gemeinsam an mutigen und weitreichenden Konzepten gearbeitet werden. Wenn Südtiroler Arbeitgeber nicht auf die Fachkräfte mit Kindern verzichten wollen, dann muss wie in anderen EU-Staaten über einen Ausbau der Bildungsangebote nachgedacht werden. Wir fordern neue Ansätze mit verlängerten Modellen in denen die Schule ein offener Raum wird, in dem auch Angebote aus dem Sport, dem Vereinswesen, der Musik, der Jugendarbeit ihren Platz finden. Es ist Zeit zusammenzuschauen und gute kindgerechte Lösungen zu finden.
Ansprechpartner:
Christa Ladurner, Allianz für Familie, Tel. 335-7074222
Michela Morandini, Gleichstellungsrätin, Tel. 0471-946001
Reschen/St. Valentin - Skischule des Jahres 2019 (Fünf Schneekristalle Gold) und Doppelgold für das beste Kinderangebot: Die Skischule Reschen-St. Valentin hat bei der Verleihung der Winterawards 2019 Bestnoten erzielt. Am 18. Mai 2019 wurden die begehrten Preise für Skigebiete, Pistenpräparierung, Skiverleih und einige mehr und darunter auch für Skischulen am Achensee in Tirol verliehen.
Die 40 SkilehrerInnen der seit 2017 zusammengeschlossenen Skischulen Reschen und St. Valentin werden mit diesen Auszeichnungen in ihrer Arbeit, in ihren Angeboten bei der Kundenbetreuung voll bestätigt. Skischulleiter Peter Hohenegger freut sich: „Wir lassen uns seit 10 Jahre von externen Experten anonym überprüfen und haben in diesen 10 Jahren insgesamt 5 Preise gewonnen. Mit den 5 Schneekristallen in Gold und mit dem Doppelgold bei der Kinderbetreuung konnten wir uns heuer auf ein hervorragendes Niveau steigern.“
Die Skilehrer/innen und Mitarbeiter in der Verwaltung der Skischule Reschen -St. Valentin sind stets bemüht ihr Bestes zu geben. Das Feedback von Kunden wurde vor einiger Zeit mittels Fragebogen erhoben. Die vielen mündlichen Rückmeldungen und die Rückmeldungen über E-Mail von Seiten der Kunden werden intern ausgewertet und dienen dazu, die Qualität andauernd zu verbessern.
Mit den Akteuren im Skibereich arbeitet die Skischule Reschen-St. Valentin gut zusammen. Eingebettet in das Geflecht zwischen der Liftgesellschaft Schöneben-Haideralm AG, den Skiverleihs, den Hotel- und Gastwirtebetrieben, dem Tourismusverein und den Tourismustreibenden im Allgemeinen spielt die Skischule als Dienstleister eine wichtige Rolle.
Jedenfalls bringen die heurigen Preise eine Supermotivation in die Skilehrerschaft im Oberland und sie sind Bestätigung und Ansporn zugleich. (eb)
VSS-Fußball - Fußball ist im Vinschgau die wohl beliebteste und am meist ausgeübte Sportart. Bereits im Kindergarten- und Grundschulalter besuchen die Kinder das Fußballtraining und lernen auf spielerische Art und Weise diese Sportart kennen. Da es sich um einen Mannschaftssport handelt, werden dabei das Verantwortungsbewusstsein und die Sozialkompetenz der Nachwuchsdribbler gestärkt, sowie die Freude an der Bewegung und am Spiel gefördert.
Durch den VSS-Fußball kann auch im Vinschgau fleißig an der Förderung des Nachwuchses gearbeitet werden. Der Bezirksausschuss besteht aktuell aus fünf Mitgliedern: Martin Rinner (VSS-Bezirksleiter Fußball Vinschgau), Hans Daniel Fahrner, Isidor Wieser, Martin Stricker und Raimund Lingg. Diese organisieren Turniere und Meisterschaften im Bezirk Vinschgau in den folgenden fünf Kategorien: U8, U10, U11, U12 und U13.
In der Kategorie der Jüngsten (U8) gibt es weder eine Meisterschaft noch einen Vinschgaumeister. Es geht vor allem darum, dass die Kinder lernen gegeneinander zu spielen und so erste Erfahrung für spätere Meisterschaften sammeln. Insgesamt werden auf das ganze Jahr verteilt sieben Turniere gespielt. Das Abschlussturnier der Vinschger U8-Teams, an dem 19 Mannschaften teilnehmen werden, findet am 8. Juni in Kastelbell statt.
Der Bezirk Vinschgau organisiert auch heuer wieder die traditionellen Pokalspiele, deren Finalspiele am Pfingstsonntag (9. Juni) in Glurns bestritten werden.
Zudem spielen die Teams ab der Kategorie U10 jeweils eine Meisterschaft, bei der sie sich für die Landesfinal-Ausscheidungsspiele qualifizieren können. Die Finalspiele werden in diesem Jahr am Pfingstmontag (10. Juni) in der Sportzone von Nals ausgetragen.
Auf diesem Weg bedankt sich der VSS-Bezirksleiter Martin Rinner beim Ausschuss für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Vereinen, die immer die Plätze für die Spiele zur Verfügung stellen. Ein weiterer Dank geht an den Vinschger Schiedsrichterobmann Johann Messner sowie an seine Schiedsrichterkollegen. (sam)
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