Goldrain/Morter - Cäcilienfeier der Musikkapelle Goldrain-Morter 2024 – neuer Kapellmeister vorgestellt
Geht es der Musik gut, geht es dem Dorf gut. So brachte es Ortspfarrer Johann Lanbacher bei seinen Grüßen zur Cäcilien-Dankes-Feier der Musikkapelle Goldrain-Morter am 24. November 2024 auf den Punkt. Genauso anerkennend waren auch die Grußworte der anderen Ehrengäste, zu denen Vizebürgermeister Christian Stricker ebenso gehörte wie Gemeindereferentin Irmgard Gamper und Albert Platzgummer, Vize-Obmann der Raiffeisenkasse Latsch. Besonders erwähnenswert: die musikalischen Geschicke in den Dörfern Goldrain und Morter obliegen zukünftig einem neuen Kapellmeister.
Harald Plörer, Obmann der Musikkapelle Goldrain-Morter, konnte zum 25. Mal unter seiner Leitung die Mitglieder der Musikkapelle mit ihren Familien zu einer gemütlichen Jahresabschlussfeier einladen. „Der Christkönigssonntag steht traditionell dafür, aber auch für die Zuversicht und den Eifer, gemeinsam in ein neues musikalisches Arbeitsjahr zu starten“, so der Obmann. Harald Plörer zeigte sich an jenem 24. November besonders erfreut, da er mit Peter Blaas einen neuen Kapellmeister vorstellen und damit in eine positive Vereinszukunft blicken konnte. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr ist Peter Blaas als Musikant engagiert, spielt Tenorhorn und hat die musikalische Begeisterung auch seinen drei Kindern vererbt, die ebenfalls verschiedene Instrumente spielen. Nach seiner Karriere als Musikant bei den Kapellen von Reschen und Schluderns wechselte er als Kapellmeister und Stabführer auf die andere Seite und übte diese Funktionen sowohl in Schluderns, Eyrs und Reschen aus. Seit dem 12. Oktober 2024 ist er offiziell der neue Kapellmeister der Musikkapelle Goldrain-Morter und wird dies auch weiterhin bleiben.
Dank und Anerkennung zollte Obmann Harald Plörer bei der Cäcilienfeier 2024 einem weiteren Musikanten, diesmal aus den eigenen Reihen. Die Rede ist von David Stocker, der vor über zwanzig Jahren in die Musikkapelle eingetreten und seitdem im Schlagzeugregister, als Stabführer, Obmannstellvertreter und stellvertretender Bezirksstabführer engagiert ist. Ihm wurde als Dank und Anerkennung für seine Verdienste als Stabführer das Verdienstzeichen in Silber überreicht. „Neben dieser offiziellen Auszeichnung ist er für mich vor allem ein guter Freund und Kollege und einer, der immer für den Verein da ist, zuverlässig und fleißig“, so Obmann Harald Plörer.
Die gemütliche und von einem ehrenamtlichen Küchenteam um Köchin Martha Stocker kulinarisch exzellent gestaltete Cäcilienfeier, erhielt auch durch die Grußworte der Ehrengäste viel Lob und Anerkennung. So betonte Gemeindereferentin Irmgard Gamper, dass Musik ein unverzichtbarer Teil der Gemeinschaft sei, Vize-Bürgermeister und zugleich Fraktionsvorsteher von Morter Christian Stricker freute sich über die längerfristige Zusage des Kapellmeisters und Albert Platzgummer, Vize-Obmann der Raiffeisenkasse Latsch zeigte sich erfreut, dass es gelungen ist, den Fortbestand der Musikkapelle und damit den weiterhin guten Zusammenhalt zu sichern, da gerade die Musik verbinde, was in Zeiten wie diesen besonders wichtig sei.
Josef Bernhart
Mals - Im weitläufigen Jagdrevier Mals konnten sich zwei Jäger aus Laatsch kürzlich über ihr Jagdglück freuen. Meinhard Reinalter erlegte im Laatscher Calvenwald einen beeindruckenden Hirsch mit einem Gewicht von stolzen 168 kg. Ein solch schwerer Hirsch wurde im Revier noch nie zuvor erlegt.
Ebenfalls bemerkenswert ist der Jagderfolg von Roman Kuntner, der einen 13 Jahre alten Steinbock in Plawenn zur Strecke brachte. Begleitet wurde Roman vom Jagdkameraden Martin Blaas. Weidmannsheil beiden Jägern!
Glurns/Konzert - Nach der Restaurierung der Mauracher-Orgel in der Pfarrkirche zum Hl. Pankratius in Glurns im Jahre 2020/21 startete der Kirchenchor das Projekt Glurnser Orgelherbst. Martin Moriggl, der Leiter des Kirchchores und der Historiker und Sänger Christof Anstein organisieren seitdem jedes Jahr Orgelkonzerte mit namhaften Organisten. In diesem Jahr wurde bereits die 5. Ausgabe vom Orgelherbst präsentiert. Am 12. Oktober gab es ein Orgelkonzert mit dem Kirchenmusiker Roland Nitzbon. Zum Abschluss und Höhepunkt vom diesjährigen Orgelherbst wurde am 22. November ein Barockkonzert der Musikschule Oberer Vinschgau mit großem Erfolg dargeboten. Aufgetreten sind viele Musikschüler:innen zusammen mit ihren Lehrpersonen. Christoph Anstein vom Kirchenchor und Lukas Punter von der Musikschule und zugleich Koordinator des Projektes begrüßten die Eltern und Verwandten der Schüler:innen und alle Zuhörer dieses vorweihnachtlichen Konzertes. Eröffnet wurde das rund einstündige Konzert vom Trompetentrio, unterstützt von der Pauke. Gespielt wurde eine Fanfare von Daniel Speer. Anschließend spielten abwechselnd junge Solist:innen auf der Orgel, Oboe, Querflöte, Cembalo und Trompete und Instrumentalensembles. Stimmungsvoll war der feierliche Einmarsch und das Spiel von rund 20 Flötenspielerinnen, begleitet von der Orgel, Gitarre, Violoncello und Pauke. Überzeugt und überrascht haben auch die ganz jungen Musiker:innen auf dem Cembalo (Rebekka Blaas) und später im Duett Niklas Stecher und Lilly Tschenett auf den Violinen. Gespielt wurden Werke von Johann Sebastian Bach, G. F. Telemann, G. F. Händel, H. Scheidemann, J-B. Lully, F. Campion, J-J. Mouret, J. L. Krebs und P. Chedeville. Zum Abschluss spielten die rund 40 Musiker:innen das Prelude aus dem Te Deum von Marc-Antoine Carpentier. Anschließend, aber auch nach den einzelnen Stücken, gab es großen Applaus. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kirchenchor und dem Lehrerteam von der Musikschule mit der Direktorin Simone Stanzel konnte das Barockkonzert erfolgreich realisiert werden. (hzg)
Aus dem wieder erwachten Gerichtssaal - Seitdem der Schreiber dieser Rubrik seinen „eher verrufenen Beruf als Anwalt“ (so Florian Kronbichler) an den Nagel gehängt hat, ist es ihm auch nicht mehr möglich, den „Abfall seiner Kanzleiarbeit schriftstellerisch zu verwerten“ (O-Ton immer Kronbichler). Dies erklärt wenigstens teilweise das nun schon längere Ausbleiben der anscheinend bei manchen Lesern beliebten Beiträge. Doch dann spielte mir ein Nachfahre der Familie aus den schier unerschöpflichen Quellen des Hotels Post in Sulden ein mittlerweile historisches Dokument zu, dem ich nicht widerstehen konnte. Es handelt sich dabei um das Protokoll in einem Feststellungsverfahren, eingeleitet am 30.09.1919 vor dem damals noch bestehenden Bezirksgericht Glurns und verhandelt vor Ort bei einem Lokalaugenschein im Posthotel unter der Leitung des Landesgerichtsrates Preindlsberger. Der damalige Besitzer Franz Angerer wollte die Schäden amtlich feststellen lassn, welche die k.u.k.-Offiziere und deren „„Pfeifendeckel“ (d.h. deren Diener), die während des 1. Weltkrieges in seinem Gastbetrieb einquartiert gewesen waren, und anschließend nach dem Krieg das italienische Militär am Hotel und dessen Einrichtung angerichtet hatten. Und die waren beträchtlich, wurden sie doch im Betrag von aufgewerteten Lire 84.421.- zu Lasten des österreichischen und von Lire 4.470.-. des italienischen Militärs festgestellt.
Als Kuriosum anzusehen ist aus heutiger Sicht, besonders bei Kenntnis des Umgangstones der italienischen Stellen nach der faschistischen Machtergreifung, dass das ganze Verfahren noch in deutscher Sprache abgewickelt wurde! Ja sogar die amtlichen Stempel, welche die Gerichtskanzlei von Glurns dabei verwendete, waren noch aus der k.u.k.-Zeit, bloß der Doppeladler als Hoheitszeichen der untergegangenen Donaumonarchie war vorsorglich daraus entfernt worden.
Doch das Herzstück des Protokolls, das sich ansonsten auf die minutiöse Auflistung der von der Soldateska angerichteten Schäden beschränkt, bildet die Zeugenaussage des Bergführers und Tischlers aus Außersulden, Gottfried Reinstadler. Er wohnte vom Jahre 1917 bis zum Kriegsende als Offiziersdiener im Hotel Post und hatte dabei Gelegenheit, festzustellen, wie das Militär dort hauste. Man spürt förmlich die Entrüstung des einfachen Soldaten Reinstadler, wenn er über den „Husarenstreich“ einer Gruppe von zumeist blaublütigen Offizieren berichtet. Denen fiel in einem ihrer besoffenen Zustände nichts Besseres ein, als im Inneren des Hotels Post den Angriff auf die Königsspitze zu simulieren, also im Vollrausch Krieg im Kriege zu spielen! Dazu hackten sie sich vom Keller des Hotels ausgehend über die Holzstiege bis in den 3. Stock durch, indem sie mit ihren nur den Chargen vorbehaltenen Eispickeln Stufen in die hölzerne Treppe schlugen und sich so bis zum Dachboden durchkämpften.
Außer dem obligaten Kater am nächsten Morgen scheinen die Teilnehmer an dieser nächtlichen „kriegerischen“ Handlung keine Folgen getragen zu haben. Überhaupt bildeten die Offiziere innerhalb des k.u.k.-Heeres eine Kaste für sich, welche abgesondert von der Truppe lebte und bis zum Ende des Krieges eine Sonderbehandlung genoss. Wer mehr über diesen Krieg an der Ortler-Front und über die in jeder Hinsicht lausigen Bedingungen des einfachen Soldaten wissen möchte, den verweisen wir auf das kürzlich neu bei Athesia aufgelegte Buch von Sebastian Marseiler „Zeit aus dem Eis.“
Im Jahre 1929 konnte dann auch Franz Angerer endlich einen Schlussstrich unter das 1919 vor dem Gericht in Glurns eingeleitete Verfahren ziehen: Er erhielt, dabei auch unterstützt durch die „Advokatenkanzlei Tinzl Vater&Sohn“ in Schlanders, nach mehreren Teilzahlungen eine endgültige Abschlagszahlung , allerdings in staatlichen Wertpapieren.
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt a.D.
Tabland - Vor über 20 Jahren, im Jahr 2003, wurde in der beschaulichen Naturnser Fraktion Tabland das Partizipationsprojekt „Unser Dorf lebt auf“ angegangen. Es bestand damals die Befürchtung, dass das damals 289 Einwohner zählende Dorf aufgrund der Geburtenrückgänge überaltere und wichtige Einrichtungen, wie die Schule, verlieren könnte. Seitdem wurden viele wichtige Maßnahmen getroffen, um dem Trend entgegenzuwirken. Es erfolgte der Bau des Spiel- und Sportplatzes, die Ausweisung einer neuen Wohnbauzone, die Dorfgestaltung, der Neubau des Widums mit Gemeinschaftsräumen, die Errichtung des Hinzlweges, der Wiederaufbau der Tablander Alm sowie jüngst der Ausbau des Glasfasernetzes.
Am vergangenen Samstag konnte nun ein weiterer wichtiger Schritt gemacht werden. Nach gut einem Jahr Bauzeit wurde die neue Halle für die Freiwillige Feuerwehr gesegnet und mit einer großen Feier eingeweiht. Das Projekt der jungen Architekten Markus Gerstgrasser und Mirko Gamper wurde komplett von lokalen Firmen umgesetzt und sieht neben dem Platz für den Fuhrpark und dem Geräteraum, auch die Einsatzzentrale, Umkleideräume sowie einen Gemeinschaftsraum vor. Die Finanzierung von rund 1,5 Millionen inklusive technischer Spesen, Mehrwertsteuer und Grundankauf wurde gemeinsam von der Gemeinde, dem Land Südtirol, der Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Tabland und auch der Feuerwehr Tabland geschultert. Nach der Segnung durch Dekan Christoph Wiesler begrüßte der Tablander Feuerwehrkommandant Anton Geiser viele Interessierte und zahlreiche Ehrengäste, die sich den „Tag der Offenen Tür“ nicht entgehen lassen wollten. Der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell hob die wichtige Bedeutung solcher Infrastrukturen besonders für die Fraktionen hervor: „In kleinen Dorfgemeinschaften geht es nicht nur um die Sicherheit, sondern vor allem auch um das soziale Miteinander, welches durch die Feuerwehren gestärkt wird. Die gemeinsamen Übungen und das kameradschaftliche Beisammensein, aber auch die Organisation von öffentlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Kirchtag, sind ganz wichtig für das Dorfleben.“ Die volle Wertschätzung für die Freiwilligen wurde auch dadurch belegt, dass der komplette Gemeindeausschuss an den Feierlichkeiten teilnahm.
Grußworte an die Festgemeinschaft überbrachten der Präsident des Südtiroler Landtags Arnold Schuler sowie der Präsident des Landesverbandes der Südtiroler Feuerwehren Wolfram Gapp. Sie gratulierten der Feuerwehr zu ihrem neuen Gerätehaus und der ganzen Dorfgemeinschaft Tabland zu einem neuen wichtigen Sozialraum im Ort. Alle kamen zum Schluss, dass der vor über 20 Jahren eingeschlagenen Weg viele Früchte getragen hat. Heute leben in Staben 312 Menschen und das Dorf ist somit sprichwörtlich immer noch quicklebendig.
Schlanders - Vielleicht kann man sie hierzulande als Pioniere bezeichnen, Eileen Lamprecht, Lukas Wörnhart und Jonathan Manzella, sind sie doch die ersten Südtiroler Malerlehrlinge, die dem Ruf der Sto-Stiftung gefolgt sind und an einem Projekt im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) teilgenommen haben. Zur Klärung: Die Sto-Stiftung ist eine firmeneigene Gründung der Firma Sto AG, bekannt als Hersteller von Wärmeverbundsystemen samt dazugehörigen Produkten im Innen- und Außenbereich, mit dem Stiftungsziel, den internationalen und interkulturellen Austausch von Junghandwerkern und -akademikern, im Speziellen Malern und Architekten, zu fördern.
Der Workshop vom 16. bis 26 Juli 2024, an dem die 3 Südtiroler Lehrlinge zusammen mit 17 anderen Auszubildenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt waren, sah die Renovierung einer Doppeltür des Friedhofs in der Nähe der bekannten gotischen Schwarzen Kirch im siebenbürgischen Brașov vor. Weiterer Schwerpunkt war, die Sanierungsarbeiten des Pfarrhauses im ein bis zwei Fahrtstunden entfernten Martinsdorf voranzutreiben.
So wurden im Rahmen des Unterfangens mittels Oberflächenbehandlung zwei Türen am obgenannten Friedhof neu gestaltet, indem mit Heißluftföhn der Lack aufgewärmt und anschließend mit Spachtel abgekratzt wurde. „Weiters“, so erzählt Eileen, „haben wir diverse Stuckarbeiten verrichtet.“ Beim Stuckgießen etwa wird Stuck in Silikonformen gegossen, das Endprodukt dient als Verzierung an Innen- und Außenwänden, während beim Stuckziehen mit einer Schablone über eine Lage Stuck drübergezogen und man nach dem Erhärten eine Profilleiste erhält. Marmorimitationen, Graumalerei, Vergolden, Schablonenarbeiten, Gitterschnitte erweiterten das handwerklich-künstlerische Repertoire dessen, was erlernt oder an Raffinessen dazugewonnen werden konnte.
„Trotz der Unterbringung in behelfsmäßig eingerichteten Schlafsälen“, so die Lehrlinge, die derzeit die 3. bzw. 4. Klasse im Berufsbildungszentrum Schlanders absolvieren, übereinstimmend, „war die Teilnahme an diesem DenkmalCamp eine tolle Erfahrung!“ Sei es für die berufliche Tätigkeit, sei es als Inspiration für kreatives Gestalten könne das Erlernte zukünftig genutzt werden, resümieren die Junghandwerker.
Lichtenberg - Die Verantwortlichen im Seniorenclub Lichtenberg organisieren einmal im Monat - immer an einem Donnerstag - gemütliche Treffen im Haus der Dorfgemeinschaft. Dazu laden sie Gäste von auswärts ein. Im Frühjahr stimmte beispielsweise Martina Winchol mit den Seniorinnen und Senioren Lieder an. Am 21. November war die Vinschgerwind Redakteurin Magdalena Dietl Sapelza zu Gast. Sie las aus den beiden Arunda-Publikationen „Menschenbilder“ und „Magdalenas Menschenbilder“ vor und erzählte von ihren Begegnungen mit den rund 500 Gesprächspartnern, deren Leben sie seit 1996 in Portraits aufgezeichnet hat. Anschließend luden Lichtenberger Kinder und ihre Betreuerinnen zum Martinsspiel der etwas anderen Art. Zum Inhalt des Theaterstückes: Bei der Probe zum Martinsspiel wartet der Martin-Darsteller ungeduldig auf seine Mitspieler. Doch diese lassen auf sich warten. Vorbei kommen Menschen, die um Hilfe bitten, eine alte Frau, ein verirrtes Kind und einige andere. Der Martin-Darsteller weist sie ab mit dem Argument, dass er keine Zeit habe, weil er ja das Martinsspiel proben müsse. Als die Mitspielerinnen und Mitspieler schließlich eintreffen, rechtfertigen sie ihre Verspätung damit, dass sie der alten Frau, dem verirrten Kind und den anderen geholfen haben. So wendet sich die Kaltherzigkeit des einen in die Hilfsbereitschaft des anderen. Der Seniorenklub wir auch im kommenden Jahr ein ansprechendes Programm für die Lichtenberger Seniorinnen und Senioren zusammenstellen. (mds)
Die Vinschger Feger und den Vinschgerwind verbindet seit Jahren eine wertvolle Zusammenarbeit. Seit fast 10 Jahren ist es lieb gewordene Tradition zu Jahresende ein Interview über aktuelle Themen zu führen.
Interview von Angelika Ploner
Vinschgerwind: Knüpfen wir an das Interview vor genau einem Jahr zu Jahresende an: Es wurde damals jene Kampagne angekündigt, die nun startet.
Richard Schupfer: Ja, genau. Das Amt für Luft und Lärm, die Klimahausagentur, der lvh und wir Kaminkehrer starten eine dreijährige Infokampagne, die sich „Heizen mit Holz“ nennt. Die Besitzer von Feuerungsanlagen, darunter sind Herd, Ofen und Heizanlagen gemeint, die mit Holz, also mit Festbrennstoff, betrieben werden, betrifft diese Kampagne.
Hanspeter Schwemm: Ziel ist einmal die Leute darauf aufmerksam zu machen, wie die Anlagen zu befeuern sind. Zum Zweiten soll auf die Wartungen hingewiesen werden und zum Dritten ein Emissionskataster erstellt werden.
Vinschgerwind: Ein Emissionskastaster?
Johannes Tappeiner: Ja, die Kunden werden zugleich befragt. Das heißt, um dieses Emmissionskataster zu erstellen, werden vom Kaminkehrer vor Ort einige Daten einsammelt.
Richard Schuper: Konkret sieht das so aus: Im Zuge von einer Reinigung wird ein Lokalaugenschein durchgeführt. Der Kaminkehrer erklärt wie „Heizen mit Holz“ richtig funktioniert, sprich führt ein Beratungsgespräch durch. Zugleich wird der Brennstoff, also das Holz, begutachtet oder angeschaut und einer Feuchtigkeitsmessung unterzogen. Dann wird geschaut wieviel Brennstoff das ganze Jahr verbraucht wird, also der Brennstoffverbrauch bemessen.
Helmuth Holzner: Dann wird festgehalten, wieviele Anlagen sich im Haus befinden und auch der Status der Anlagen wird angeschaut, also wie der Zustand der Feuerstätten ist.
Hanspeter Schwemm: Wir erfassen auch die Klimahauszertifizierung.
Richard Schupfer: Wichtig zu sagen ist, wir bewerten nicht, sondern wir erheben Daten. Und das erfolgt nur mit dem ausdrücklichen Einverständnis der Besitzer. Das ist keine Verpflichtung, aber es ist wichtig, weil diese Erhebung und die Beratungsgespräche dazu dienen, die Emissionen zu reduzieren und Rauch- und Geruchsbelästigungen zu vermindern. Das alles erfolgt über eine App.
Vinschgerwind: Eure Erfahrungen: Wie wichtig ist Aufklärungsarbeit in diesem Bereich?
Hanspeter Schwemm: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr wichtig ist, immer wieder Aufklärungsarbeit in diese Richtung zu machen.
Johannes Tappeiner: Es können so auch Mängel festgestellt werden, das ist für den Besitzer sehr wertvoll.
Helmuth Holzner: Und wir machen im Zuge dieses Beratungsgespräches auch auf die aktuellen Förderungen aufmerksam.
Richard Schupfer: Das Beratungsgespräch ist kostenlos und geht mit den Privacy-Bestimmungen konform. Wie gesagt: Über eine App werden die Daten erhoben und sofort weitergeleitet. Dann kommen die Daten auf eine Datenbank in Bozen. Und dann wird eben mit allen Daten ein sogenanntes Emissionskataster erstellt.
Vinschgerwind: Es geht bei der Kampagne und dem Beratungsgespräch gleichzeitig auch um den Wert des Brennstoffes Holz zu erhöhen.
Hanspeter Schwemm: Richtig, es geht darum, den Wert von Holz zu erhöhen.
Richard Schupfer: Südtirolweit beteiligen sich 18 Betriebe, im Vinschgau sind es vier Kaminkehrer samt Mitarbeiter. Alle, Kaminkehrer und Mitarbeiter haben eine Schulung dazu gemacht. Das ist auch wichtig zu wissen.
Vinschgerwind: Themenwechsel: Die Mitarbeitersuche ist ein Dauerbrenner bei den Kaminkehrern.
Helmuth Holzner: Es ist bei uns wie bei allen Branchen auch: Wir sind laufend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Johannes Tappeiner: Der Kaminkehrerberuf hat nicht nur mit der traditionellen Kaminreinigung zu tun, sondern ist ein abwechslungsreicher Job. Man hat viel Kundenkontakt, das Arbeitsfeld ist sehr breitgefächert wie zum Beispiel Kamininspektionen mit der Kamera unter anderem auch bei Lüftungsanlagen, Kaminsanierungen, Druckproben bei Kaminen, Abgasmessungen Beratungen usw. und am Jahresende auch Glücksbringer!
Helmuth Holzner: Kaminkehrer ist auf jeden Fall kein einseitiger Beruf.
Hanspeter Schwemm: Und es steckt immer mehr Technik und Wissen dahinter. Allein die verschiedenen Arten von Heizanlagen, Pelletsöfen usw. Verbrennungsstechnik, Normen und Gesetze und allgemein im energetischen Bereich.
Richard Schupfer: Der Kaminkehrer ist nicht mehr nur Kaminkehrer, sondern ein Kaminfachmann.
Hanspeter Schwemm: Noch etwas müssen wir immer wieder wiederholen: Die Anlagen müssen unbedingt professionell installiert werden. Man kann nicht einfach einen Fertigofen aus dem Handel selbst installieren.
Vinschgerwind: Das heißt in Qualität zu investieren macht sich bezahlt.
Richard Schupfer: Auf alle Fälle. Der Kunde soll bereit sein, in Qualität zu investieren, das heißt in emissionsarme und effiziente Feuerstätten.
Hanspeter Schwemm: Die Hersteller haben nachgerüstet. Wir sind auf einem hohen Niveau. Wir haben heute Öfen, deren Abgaswerte weit unter dem Grenzwert liegen, also es sind immer mehr emissionsarme Öfen auf dem Markt.
Johannes Tappeiner: Beim Ankauf von Feuerstätten sollte darauf geachtet werden, ob diese die „ 4 bzw. 5“ Sterne, die italienische Abgasklassifizierung, erfüllen. Achtung beim Ankauf von alten, gebrauchten Herden und Öfen, welche diese Standards nicht erfüllen und oft keinen Anschluss für die externe Verbrennungsluftzufuhr haben.
Helmuth Holzner: Es ist in der Praxis wirklich oft so, dass manche den Ofen online kaufen und wir Kaminkehrer sollen diesen dann anschließen. Das geht einfach nicht.
Richard Schupfer: Das geht wirklich nicht. Das bringt nur Probleme, die man sich sparen kann, wenn man hier im Fachhandel bleibt. Das ist wichtig, weil da einfach auch der Service gegeben ist. Der Fachhändler erklärt dem Kunden, wie der Ofen handzuhaben ist.
Martell - Kürzlich gestaltete die Musikkapelle Martell zu Ehren der Schutzpatronin Cäcilia feierlich den Gottesdienst und hielt ihre traditionelle Cäcilienfeier ab.
Zuerst wurde in der Pfarrkirche zur Hl. Walburga in Martell die Hl. Messe, welche von Hochwürden Johann Lanbacher gestaltet wurde, musikalisch umrahmt. Die Messgestaltung und besonders das letzte musikalische Stück „Von guten Mächten“ wurde im Gedenken an die Verstorbenen gespielt. Im Anschluss an die Messfeier ging es für die Musikantinnen und Musikanten weiter zum traditionellen Cäcilien-Festmahl ins Hotel Waldheim.
Ehrungen für langjährige Treue und besondere Leistungen
Im Rahmen der Feier wurden Mitglieder für ihre Verdienste und ihre langjährige Treue zur Musikkapelle ausgezeichnet. Diese führte der Obmann Reinhard Tscholl gemeinsam mit Kapellmeister Christian Ratschiller und Bürgermeister Georg Altstätter durch. Für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielten Katja Stricker (Querflöte), Elias Eberhöfer (Stabführer und Hornist) sowie Marketenderin Brigitte Oberhofer das Ehrenzeichen in Bronze. Josef Stricker, der seit 25 Jahren die große Trommel spielt, wurde mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Simon Holzknecht (Klarinette) wurde das Leistungsabzeichen in Bronze übergeben.
Viele Neuzugänge für die Kapelle
Ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Vorstellung der fünf neuen Mitglieder der Musikkapelle Martell. Emma Altstätter, Emely Fuchs und Laura Gluderer (Querflöte), Sira Dietl (Klarinette) sowie Theo Ratschiller (Posaune) wurden herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen. „Es freut mich ungemein, dass wir gleich fünf Neuzuwächse in unseren Reihen willkommen heißen dürfen. Ich wünsche ihnen viel Freude und Begeisterung mit der Musik und tolle Erlebnisse in unserer Gemeinschaft”, sagte Obmann Reinhard Tscholl.
Gemeinschaft und Dank im Fokus
Obmann Reinhard Tscholl betonte die Bedeutung des Einsatzes jedes Einzelnen und dankte auch den Familien der Mitglieder für ihre Unterstützung. Bürgermeister Georg Altstätter zeigte sich ebenso dankbar und stolz: „Die Musikkapelle Martell ist ein wertvoller Teil unserer Gemeinde. Es ist schön zu sehen, dass auch so viele junge Menschen nachkommen und das kulturelle Leben in Martell mitgestalten. Danke für Euer Engagement!“
Marienberg/Graun/Mals - Das Kalenderteam der Raiffeisenkasse Obervinschgau um Gerhard Stecher hat den 27. Sonderkalender zwölf Bildungseinrichtungen in ihrem Einzugsgebiet gewidmet. „Die Themen im Kalender folgen der Zeitreise eines Kindes vom Kleinkindalter über Schuleinrichtungen bis ins hin ins Erwachsenenalter mit lebenslangem Lernen“, erklärt Stecher. Die Themen spannen sich von der Sozialgenossenschaft „Die Kinderfeunde Südtirol“ auf den Jänner-Kalenderblatt bis hin zu den „Bildungsausschüssen & Bibliotheken“ auf der Dezember-Seite. Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Einrichtungen waren bei der Kalendergestaltung miteingebunden und lieferten die Inhalte, die sie bei der Kalendervorstellung am 4. Dezember 2024 im Kloster Marienberg ausführlich erläuterten. Vorausgegangen war eine Führung durch die Klosterbibliothek. Der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau Markus Moriggl unterstrich den Wert dieses Kalenders im Hinblick auf die Nachhaltigkeit. „Das Konzept der Raiffeisenkasse Obervinschgau setzt auf Nachhaltigkeit ökologisch, ökonomisch und sozial. Ohne Bildung gibt es keine wirtschaftliche Entwicklung“, so Moriggl. Der Kalender sei eine Wertschätzung für die Bildungseinrichtungen, die gleichzeitig Identifikation schaffe. Moriggl bedankte sich beim Kalenderteam und bei allen, die das Projekt mitgetragen haben und auch beim Gastgeber im Kloster Marienberg Abt Philipp Kuschmann. Die Kalendervorstellung endete mit einem kleinen Umtrunk. (mds)
WINDMAGAZINE
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