Dienstag, 06 September 2016 12:00

„...die am besten ausgestattete Baustelle“

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s8 163108 1Prad/Wien/Logya: „Es ist ein Geben und Nehmen. Wir bringen Wissen mit, nehmen aber auch viel Wissen mit“, betont der Architekturstudent Mark Ortler aus Prad. Mit der Architektin Katharina Schönher aus Bludenz hält er sich öfters in der Afar-Region in Äthiopien auf.

von Magdalena Dietl Sapelza

Mark und Katharina vermitteln den Menschen dort  Lehmbau-Techniken (Ziegel-Bauweise)– als Hilfe zur Selbsthilfe.

Bei einer Uni-Exkursion in Afar-Region traf Katharina 2011 auf Valerie Browing. Sie ist die Gründerin und Leiterin der Organisation APDA (Afar Pastoral Development Association). Es handelt sich um eine NGO (Non Govermental Organisation). Deren Ziel ist es, die Lebensumstände der zum Großteil als Nomaden lebenden Menschen zu verbessern. Gelingen soll das unter anderem durch Bildung als Grundlage, um gesellschaftspolitisch mitwirken zu können, und durch das Schaffen von entsprechenden Einrichtungen. Katharina übernahm im Rahmen ihrer Diplomarbeit „a house for nomads“ die Planung und Realisierung eines öffentlich zugänglichen Bildungskomplexes mit Kindergarten und Schüler-Unterkunft in Logya. Dort können rund 120 Kinder der auf dem Land lebenden Afar-Bevölkerung  unterrichtet und betreut werden. Als s8 2784 OrtlerProjektleiterin legt Katharina nun Hand an, seit 2015 unterstützt von Mark und von einem Stipendium. Beide arbeiten mit bescheidenen Mitteln. „Wir haben eine Bohrmaschine, einen Winkelschleifer und unsere Hände und sind damit die wohl am besten ausgestattete Baustelle in Logya“, erklärt Mark. Ihre Schülerinnen und Schüler sind über 20 junge Menschen aus der Gegend, darunter auch Flüchtlinge. Die Verwendung von Lehm, der dort überall verfügbar ist, soll den Holz-Raubbau (eine Konsequenz der aus dem fruchtbaren Hochland importierten Chicka - Bauweise) eindämmen. „Wir verständigen uns - wenn möglich - in englischer Sprache, und mit Händen und Füßen“, beschreibt Katharina. Neben ihrer „Hand-Arbeit“ in Äthiopien bemüht sich das Paar in ihrer Heimat um Spendengelder, damit der Lehm-Bau fertig gestellt werden kann. Die Betreuung der jungen Gäste in der Struktur übernehmen von APDA ausgebildete ortsansässige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.  

Info: afarhaus.wordpress.com

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