Dienstag, 22 September 2015 12:00

Flüchtlinge aus Afrika kommen

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s4 InfoabendRund 40 Flüchtlinge werden noch in diesem Monat nach Mals kommen. Bei der sehr gut besuchten Informationsversammlung war eine große Hilfsbereitschaft von Seiten der Bevölkerung spürbar.

von Heinrich Zoderer

Franz Kripp von der Caritas erinnerte an die Bosnienflüchtlinge vor 20 Jahren. Das war damals eine große Herausforderung, welche die Gemeinde zusammen mit der Bevölkerung gut gemeistert hat.

Derzeit sind rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, meinte die Landesrätin Martha Stocker. Aus Afrika und Vorderasien strömen Tausende täglich über die Mittelmeerroute bzw. die Balkanroute zu uns nach Europa. Viele wollen weiter nach Deutschland oder Schweden, rund 800 Flüchtlinge sind derzeit in Südtirol in den verschiedenen Strukturen untergebracht. Luca Critelli, der Abteilungsdirektor im Amt für Soziales, erklärte, dass die Flüchtlinge, die bei uns einen Asylantrag stellen, zuerst rund ein Monat in der Erstaufnahmeeinrichtung in Bozen untergebracht werden und dann an eine der Zweitaufnahmeeinrichtungen im Lande überwiesen werden. Dort bleiben sie rund 15 bis 20 Monate, bis der Asylantrag behandelt wird. In Mals werden vor allem Männer aus Afrika kommen. Nach 15 bis 20  Monaten ziehen viele weiter nach Deutschland oder in eine andere Stadt in Italien, einige werden auch im Vinschgau bleiben und hier eine Arbeit und Unterkunft suchen. In Mals werden die Flüchtlinge im alten Martinsheim (Haus Ruben) untergebracht, sobald die Adaptierung der Gebäude abgeschlossen ist. Die Caritas übernimmt die Führung des Hauses und wie der Caritas-Direktor Franz Kripp mitteilte, wird Matteo Contegiacomo aus Bozen der Leiter des Hauses. Die Flüchtlinge erhalten 8 Euro Tagesgeld. Jeder Flüchtling muss selber einkaufen und kochen, er wird zum Putzdienst eingeteilt und muss auch Sprachkurse besuchen. In den ersten sechs Monaten dürfen sie nicht arbeiten, später dürfen sie kleine Arbeitsaufträge übernehmen. Michael Peintner, der Caritas Verantwortliche für das Haus Arnika in Meran und Alexander Nitz vom Haus der Solidarität aus Brixen berichteten über die konkrete Arbeit in einer Flüchtlingsstruktur. Es gibt eine Hausordnung, jeder muss um 23 im Haus sein und darf das Haus erst um 6:30 verlassen. Die meisten Flüchtlinge kommen mit wenigen Sachen, viele sind traumatisiert. Neben Sprachkursen, werden auch Einführungskurse in die Kultur und Gewohnheiten unseres Landes angeboten. Das Zusammenleben ist nach Nitz nicht leicht, aber wenn es Konflikte gegeben hat, dann nicht wegen der unterschiedlichen Religionen oder Kulturen, sondern wegen alltäglicher Dinge. Ein wichtiger Schlüssel für die Integration sind neben der Sprache auch die Arbeit und die Vereine, sowie die Mithilfe der Bevölkerung. BM Ulrich Veith und die zuständige Sozialreferentin Gertrud Telser Schwabl bedankten sich bei der Bevölkerung für die vielen bereits angebotenen Hilfestellungen. Auch in der Diskussion wurde die Bereitschaft für konkrete Hilfen deutlich. Abt Markus Spanier vom Kloster Marienberg kündigte an, eine  80m² große Wohnung für eine Flüchtlingsfamilie zur Verfügung zu stellen.

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 2437 mal
Mehr in dieser Kategorie: « Das Marmorangebot Die Gefahrenzone »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.