Dienstag, 22 September 2015 00:00

„Kein Papier oder Karton verbrennen“

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s38 6734Heizen mit Holz – Interview mit Kaminkehrer Hanspeter Schwemm

Vinschgerwind: Welche Vorteile hat Heizen mit Holz?
Hanspeter Schwemm: Heizen mit Holz ist umweltfreundlich, die Brennstofforganisation erfolgt in heimischen Wäldern und Heizen mit Holz verursacht geringe Kosten. Das sind die drei wichtigsten Vorteile.

Gerade das Anheizen ist das Um und Auf beim Heizen mit Holz. Wie heizt man richtig an?


Grundvoraussetzung für richtiges Anheizen und richtiges Verbrennen ist das Einlegen des Brennstoffes, sprich des Holzes, die Handhabung. Man sollte das Holz gitterähnlich aufschichten, mit genügend Abstand dazwischen. Es ist wichtig, dass das Holz luftumspült und nicht in sich verkeilt ist, denn nur so kann eine saubere Verbrennung gelingen und ein optimaler Wirkungsgrad erzielt werden.

Können oder sollen Anzündhilfen verwendet werden?
Am Besten eignet sich kleines Material zum Anfeuern, also „Spanlen“. Auch genormte Anzündhilfen können verwendet werden, Zeitungspapier hingegen ist tabu. Wichtig ist auch, dass der Brennstoff von oben nach unten verbrennt: Die größeren Holzscheite kommen nach unten geschichtet und die „Spanlen“ mit der Anzündhilfe werden drauf gesetzt. Mit diesem neuen Brennsystem optimiere ich meine Verbrennung: Der Holzstock brennt von oben nach unten, was zu einer verbesserten Verbrennung führt, zu einer erhöhten Energieausbeute und zu einer verminderten Rauchentwicklung. Dieses System funktioniert eigentlich bei jeder Feuerstelle einwandfrei und ist optimal.

Holz ist nicht gleich Holz. Welche Unterschiede gibt es beim Holz?
Lärche, Fichte und Apfelbaumholz, diese heimischen Holzarten kommen bei uns am meisten zum Einsatz. Und natürlich  gibt es Unterschiede in der Wärmeausbeute: Das Apfelbaumholz, überhaupt das Laubholz, liefert am meisten Wärme, gefolgt von Lärche und Fichte.
Nur mit trockenem Holz heizen lautet eine Regel: Drei wichtige Dinge, die für ein optimales Heizen sorgen.
Das Holz sollte 2 Jahre lang luftgetrocknet sein, richtig. Wichtig ist auch die richtige Größe der Scheite. Kleinere Scheite verbrennen besser als große Holzprügel und haben die größere Wärmeausbeute. Der dritte Punkt ist der, dass die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung mit trockenem, nicht morschem Holz durch eine saubere Verbrennung um ein Vielfaches geringer ist. Und nicht zu vergessen: Die Anlage selbst, die Feuerungsanlage bleibt weniger beansprucht.
Was tun, wenn der Ofen nicht zieht und raucht?
(lacht) Da hilft nur den Kaminkehrer oder den Techniker zu rufen.

Papier, Zeitungen und Kartons: Dürfen diese verbrannt werden?
Nein. Papier, Zeitungen und Kartone sind mit Chemikalien behandelt und bei der Verbrennung werden diese höchstgefährlichen Stoffe freigegeben. Diese Stoffe sind gefährlich für Mensch, vor allem für Kinder, für Tier und auch für die Anlage selbst.

Was sind die häufigsten Fehler beim Heizen mit Holz?
Müll verbrennen, nasses Holz anfeuern und – wie eingangs bereits erwähnt – falsches Bedienen der Feuerungsanlage.

Stichworte: Wartung und Pflege.
Ich empfehle mindestens 1 Mal im Jahr alle Anlagen zu reinigen und zu überprüfen, nur so kann gewährleistet werden, dass die Anlagen sicher funktionieren und keine Kohlenmonoxid-Unfälle passieren. Diese enden leider meist tödlich. Außerdem kann man mit einer sauberen und gewarteten Anlage bares Geld sparen.

Wartungsdienst und Kaminkehrerdienst – eine Verständnisfrage: Was ist der Unterschied?
Der Wartungsdienst ist verantwortlich für die Funktionstüchtigkeit der Anlage und überprüft diese auf Herz und Nieren. Der Kaminkehrer hingegen sorgt dafür, dass die Anlage brennstoffsparend betrieben werden kann und sorgt für einen ungehinderten Abzug des Rauchgases durch den Kamin.
Danke für das Gespräch.

Interview: Angelika Ploner

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