Dienstag, 28 Oktober 2014 09:06

Leserbriefe Ausgabe 22-14

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Titelseite:
Der Vinschger Wind
s12 titel21klinikWas ist euch wichtiger in unserem Tale: Eine Klinik mit Biss oder ein gut funktionierendes Krankenhaus in Schlanders.
Die Titelseite der letzten Ausgabe enttäuschte mich sehr und bitte daher um sensiblere Berichterstattung. Große Probleme und Herausforderungen, die eine ganze Bezirksgemeinschaft betreffen, sollten erstrangig behandelt und der Bevölkerung übermittelt werden.
Schade, dass Geldnot vor Gesundheit steht!
Brigitte Müller Schlanders


Jugendrat einstimmig für Erhalt der grundversorgenden Abteilungen im Krankenhaus Schlanders
Der Jugendrat der Marktgemeinde Schlanders hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit der drohenden Schließung von grundversorgenden Abteilungen am Krankenhaus Schlanders wie der Geburtenabteilung befasst. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution stellt sich der Jugendrat geschlossen hinter den Erhalt dieser Abteilungen.
Als Grund für den Erhalt der grundversorgenden Abteilungen wird darin erstens die besonderen geographischen Merkmale (große Ausdehnung, lange Seitentäler) angeführt. Auch ist das Krankenhaus Schlanders Arbeitsplatz vieler Vinschger und diese sollten auch für die Jugendlichen in Zukunft erhalten bleiben. Werden Abteilungen geschlossen, so ist das nicht mehr gegeben und Beschäftigung muss oft außerhalb der Bezirksgrenzen gesucht werden. Langfristige Abwanderung aus der Peripherie wäre die Folge. Vereinsleben, Traditionen und vieles Weitere mehr wären dadurch in unseren Dörfern und Gemeinden nicht mehr möglich. Ein Verlust von Lebensqualität würde sich einstellen und noch mehr Menschen, besonders Jugendliche dazu zwingen, außerhalb der Bezirksgrenzen Arbeit und Wohnung zu suchen. „Kann der Jugendliche seine Bedürfnisse vor Ort oder innerhalb eines gewissen Raumes nicht mehr decken, wandert er langfristig in Zentren ab und kommt auch nicht mehr zurück“, erklären die Jugendräte in der Resolution. Zu den grundlegenden Einrichtungen gehören aber auch Nahversorgungs-und Erholungsplätze sowie Bildungsstätten.  
Nichtsdestotrotz ist sich der Jugendrat der Kosten dieser Forderungen bewusst. Eine Aufteilung von Spezialbehandlungen auf je eines der Krankenhäuser des Landes wäre deshalb begrüßenswert, Grunddienste müssen aber erhalten bleiben.
Deshalb fordert der Jugendrat die Südtiroler Landesregierung, die Abgeordneten zum Südtiroler Landtag, die Südtiroler Landesverwaltung, alle Gemeinden des Landes, die Gemeinderäte und alle Bürger, insbesondere die Jugend auf, gemeinsam für den Erhalt von peripheren Grundversorgung einzutreten.
Manuel Gruber, Schriftführer des Jugendrats der Marktgemeinde Schlanders


Wo soll gespart werden?
Mitten in der Diskussion um die Erhaltung bzw. Auflassung von wichtigen unverzichtbaren Diensten in den „kleinen“ Krankenhäusern erfahren wir aus der Tageszeitung, dass in der Sanität in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Direktions- und Führungsstellen geschaffen worden sind.
Das darf und kann doch nicht wahr sein! Wo bleiben da die Sparmaßnahmen, die immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt werden? Oder muss nur bei der Grundversorgung der Patienten gespart werden?
Wir Bürgerinnen und Bürger wissen: Man muss sparen!
Wir sind aber überzeugt davon: Man muss sinnvoll und verantwortungsbewusst sparen!
Die Schaffung von neuen kostenintensiven Direktions- und Verwaltungsstellen ist für uns nicht nachvollziehbar. Warum wurde dies bisher nie erwähnt? Dies vermittelt den Eindruck, dass man uns immer noch wichtige Fakten vorenthält und die politischen Entscheidungsträger immer noch nicht verstehen wollen, worauf die Bevölkerung Wert legt.
Christl Holzner, Schlanders


Jüngste Malser Volksabstimmung
70% Wahlbeteiligung, 75% stimmten für das Pestizidverbot.
Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott an all diejenigen, welche sich als meine gesundheits-, umwelt- und wirtschaftsfreundlichen Mitbürger erwiesen haben. Sie haben begonnen nachzudenken, was die positive gegenüber der negativen Seite des nur Nachsagens und Nachmachens ist. Sie haben sich als die Freien gegenüber den Sklaven ihrer selbst, Politiker und veralterten Bauernbundvertreter, ausgezeichnet. Sie haben ja gesagt zu sich selbst, zu den Mitmenschen, Nachkommen und zur Schöpfung Gottes. Dankeschön! Wem erfüllt dieses hehre Ergebnis nicht mit tiefgläubiger Freude? Ich glaube eigentlich schlussendlich alle! Dieser deutlich überwiegende Volkswille schafft einen klaren und stark verpflichtenden Auftrag für die Gemeindevertreter. Gemeindevertreter? Was sind das für Typen? Allesamt haben sie beim Referendum für oder gegen die Verrohrung massiv geschrien. Als es für oder gegen das Pestizidverbot ging, haben sie alle fleißig-faul ihr Maul gehalten. BM Ulrich Veith: „Ich habe mich nur um den Sachverhalt des Referendums gekümmert, d.h. der zuständigen Kommission überlassen.“ So verteidigt er sich gegenüber den frustrierten Pestizidfreunden. Der BM weiter: „Nur im Rahmen der Gesetze“ – welcher Gesetze? – wird die Umsetzung des Verbotes erfolgen.“ Und die Gemeindeverwaltung sitzt nur dann im Boot bei möglichen Gerichtsstreitigkeiten, wenn sie in der Umsetzung, Ausarbeitung – er meinte die Interpretierung – mitbestimmen darf“.
Für mich ist es nun klar: Diesen Gemeindevertretern vertraue ich kein Wort mehr. Sie wollen den Wortlaut der Referendumsumfrage nicht wortgetreu und nicht unverzüglich in die Gemeindesatzung aufnehmen.
Genau das müssten sie! Stattdessen holen sie Rat bei Rechtsanwälten ein und ernennen eine „Arbeitsgruppe“, d.h. sie eröffnen eine endlose interne Diskussion. Gerade diese Verzögerung und Abänderung des Referendumskernes würde das Referendum als Ganzes wertlos machen, um dieses in den Wahlkampf hineinziehen, sodass es die Bürger animiert, sie wieder anzukreuzen. Nein! Sie sollen jetzt sofort ihren Posten verlassen und sich ja nicht mehr bei den neuen Kandidaten blicken lassen. Bozen und Rom schieben das Problem Brüssel zu. Sie sagen: „Die EU-Regierung verfüge über die Pestizide. Es sei ein EU-Recht, das über alles stehe…“ Im Hintergrund drücken sie sich böse das Fäustchen, - es freut sie, die Malser unterdrücken zu können – während sie vors Gesicht lächelnd-mahnend auf die EU verweisen. Wer ist die EU? Wer sind die Malser? Ich bin mir sicher, die Antwort wird lauten: „Ich gratuliere euch Malsern. Ihr habt die Initiative für eine nachhaltige Eigenverantwortung ergriffen. Diesbezügliches Recht ist euer Gesetz. Dieses hat Bestand.“ Was und wer denn sonst? Der Plauser, weil er „für“ die Malser in Bozen sitzt? Nein! Dieser soll sitzen bleiben, d.h. schnellstens den Sessel räumen. Die Malser schaffen entlang der Gemeindegrenzen zu Glurns und Schluderns einen Naturkorridor mit 50 m Mindestbreite, welcher die Talsohle quert. Solange die Glurnser und die Schludernser spritzen, dient er für trübe Augen als Giftfilter. Wunderbar?! Ja, es ist wahr!
Paul Gruber, Mals

Ergänzung
Organisator und Träger des Gabriel-Grüner-Schüler-Wettbewerbs ist der Bildungsausschuss Mals. Weil wir diesen beim Artikel „Mönche mit Laptop“ (Vinschgerwind 21/14) nicht erwähnt haben, holen wir das hiermit nach.
die Redaktion


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