Dienstag, 18 Februar 2014 00:00

Johann Stocker stellt MO.SE-Projekt vor

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s27 moseSchlanders - Acqua alta“ heißt es in diesen Tagen wieder in Venedig: Die Flut bricht durch die Öffnungen der Lagune über die Stadt herein und setzt sie zum Teil unter Wasser. Dann werden hölzerne Stege ausgelegt, auf denen Einwohner und Touristen ihren Weg fortsetzen können. In solchen Fällen trug Johann Stocker Fischerstiefel, nur so konnte er trockenen Fußes ins „Consorzio Nuova Venezia“ kommen.

Diesem Unternehmensverbund übertrug der Staat Italien die Planung des Projektes MO.SE. Der biblische Name steht für „Modulo Sperimentale Elettromeccanico“, zu Deutsch  elektromechanisches und experimentelles Modul. Dabei handelt es sich um ein Schleusensystem, das die Lagune vor dem immer häufiger auftretenden und stärker werdenden Hochwasser schützen soll. Der gebürtige Tschermser Johann Stocker koordinierte 20 Jahre lang den Bau des  MO.SE – Projektes. Er stellte im Jänner dieses Jahres den angehenden Mechatronikern der Technologischen Fachoberschule das System, bei dem riesige Stahlklappen die drei Öffnungen zum Meer verschließen, vor. Als Jugendlicher besuchte Stocker die Geometeroberschule in Bozen und widmete sich anschließend in Padua dem Bauingenieur-Studium. Nach Arbeitserfahrungen in Wien stieg er in das „Consorzio Nuova Venezia“ ein. Die Schüler lauschten den Ausführungen des seit kurzem pensionierten Ingenieurs gebannt. Sie hatten sich bereits im fächerübergreifenden Unterricht mit dem Thema auseinandergesetzt: Neben Vorträgen und Recherche-Aufgaben über Ursachen und Folgen des Hochwassers bauten die Schüler der Klassen 3A und 3B eine Klappe im Maßstab 1:100 aus Aluminium nach, deren Hohlraum mit Wasser gefüllt ist. Sie liegt bei normalem Wasserstand am Boden. Hochwasser wird durch einen Sensor  erkannt, wodurch automatisch die Ansteuerung der Pneumatik erfolgt. Durch Druckluft wird nun das Wasser aus der Klappe verdrängt. Durch den Auftrieb steigt die Klappe über den Meeresspiegel und bietet der Lagune den nötigen Schutz. Im April werden die Schüler nach Venedig fahren, um das Projekt vor Ort zu begutachten. Ob die 5,5 Milliarden Euro, die MO.SE voraussichtlich verschlingen wird, gut investiert sind, wird sich 2016 zeigen. Dann wird das System betriebsbereit sein. (bmp)


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