Dienstag, 25 Juni 2013 09:06

Nachgedacht

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

von Don Mario Pinggera

Immer wieder werde ich gefragt, was ich denn von sogenannten „Erscheinungen“ (z.B. Marienerscheinungen) halte. Das ist nicht ganz einfach zu beantworten, da das Phänomen sehr vielschichtig ist. Erscheinungen sind so alt wie die Menschheit und kamen und kommen immer wieder vor. Nicht zuletzt in der Heiligen Schrift wird an vielen Stellen von Erscheinungen verschiedenster Art berichtet. Dabei ist zu unterscheiden zwischen „Visionen“, wie sie z.B. in Daniel 7 oder auch in der Offenbarung vorkommen und Erscheinungen, wie z.B. der vermeintliche Gärtner (Jesus) am leeren Grab oder bei den Emmaus Jüngern. Die erstgenannten Visionen sind insofern konkret, als sie in einer ganz bestimmten Situation, nämlich der Bedrängnis, die Hoffnung eröffnen, dass das Leid nicht das letzte Wort hat. Leider werden genau diese Bibelstellen immer wieder von selbsternannten Seherinnen und Sehern der heutigen Zeit dazu missbraucht, Angst zu verbreiten. Was völliger Unfug ist!
Die Erscheinungen (Jesus), die oben an zweiter Stelle genannt sind, dürfen sicher nicht leibhaftig genommen werden. Vielmehr steckt dahinter die Erkenntnis des Glaubens, dass Jesus wirklich an meiner Seite ist, dass er mich und mein Leben begleitet. In beiden Fällen gilt: Sowohl die Visionen als auch „Jesuserscheinungen“ betreffen die Stärkung meines Glaubens. Interessant ist die Feststellung, dass im Leben und Wirken Jesu sogenannte „Erscheinungen“ absolut gar keine Rolle spielen. Wenn wir also Christinnen und Christen sein wollen, sollte uns das zu denken geben. Im Gegenteil: Wir finden in Joh 20,24-29 die Erzählung vom ungläubigen Thomas, einem Jünger Jesu, der erst glauben will, wenn er mit seinen Händen die Wundmahle Jesu berührt hat. Dieser Thomas wird zurechtgewiesen: ‚Bloß weil du siehst, glaubst du. Selig sind aber die, die nicht sehen und doch glauben‘. Dies sind eigentlich klare Anweisungen des Evangeliums und es ist nicht einsehbar, warum man davon abweichen sollte. Es sei denn, man möchte sich vom Evangelium und damit vom christlichen Glauben entfernen und subjektive Erscheinungserlebnisse zu Autoritäten vermeintlichen Glaubens hochstilisieren. Das aber wäre Sektiererei. Bleiben wir bei unserem Evangelium, es ist voller Heil, wir müssen es nur annehmen und täglich umsetzen. Erscheinungen braucht es – wenn wir Jesus ernst nehmen – dazu keine.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 2326 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.