Donnerstag, 10 März 2011 10:23

Komplementärmedizin stärkt Krebspatienten

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Mals/Latsch s25_7478

Erkrankt jemand an Krebs, beginnt neben der schulmedizinischen Behandlung oft die verzweifelte Suche nach Wundermitteln und Heilern. Patienten und deren Angehörige greifen nach jedem Strohhalm, zahlen manchmal Unsummen an Geld und werden oft auch von Scharlatanen abgezockt. Seit einem Jahr gibt es im Meraner Krankenhaus die Abteilung für Komplementärmedizin als Pilotprojekt unter der Leitung von Christian Thuile.

Kranke erhalten begleitende Therapien zu fairen Preisen. Das Angebot richtet sich an Krebspatienten, und wenn Kapazitäten frei sind, auch an chronisch Kranke.  Die Komplementär-Therapie zielt darauf ab, dem Patienten Energie zu geben. Geschulte Fachkräfte wenden sanfte Methoden an, wie Homöopathie, Akupunktur, Physiotherapie, Schröpfen, Lymphdrainagen, Qi Gong, Fußreflexzonen- und Ernährungstherapie, psychologische Betreuung und vieles mehr. Durch gezielte Behandlungen lässt sich beispielsweise eine Chemotherapie besser verkraften. „Es geht uns um ganzheitliche Behandlung von Körper Seele und Geist. Und wir stellen mittlerweile einen riesigen Unterschied in der allgemeinen Verfassung zwischen Behandelten und nicht Behandelten fest“, sagt Alexander Angerer bei seinen Referaten über Komplementärmedizin in Mals und Latsch, zu dem die Krebshilfe Vinschgau geladen hatte. Geführt wird die Abteilung in Meran als Day-Hospital. Das heißt, die Patienteinnen und Patienten bleiben nur einige Stunden zur Therapie und werden dann wieder nach Hause entlassen. Ein Herzstück der Abteilung ist die Infusionstherapie in angenehmer Umgebung. Die Patienten erhalten Infusionen, die ihnen Kraft geben, die sie körperlich aufbauen und so das Immunsystem stärken. „Es wird genau darauf geachtet, was die Patienten brauchen. Das Programm gibt der Onkologe vor, mit dem wir uns absprechen“, so Angerer. Wenn die Komplementärmedizin auch polarisiert, oft kritisiert und belächelt wird, für viele Schwerkranke ist sie nicht mehr wegzudenken. Die Chancen, dass das Pilotprojekt weitergeht, stehen gut. Inzwischen sind Ärzte und Patienten aus dem Ausland auf die Komlementärmedizin in Südtirol aufmerksam geworden, und die Einrichtung könnte Schule machen. Infos: 0473 25 14 00 (mds)


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