Dienstag, 19 März 2013 00:00

Die Gretchenfrage in Plaus

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Plaus

s4_2857Erbost verlässt Heinrich Kainz frühzeitig die Gemeinderatssitzung. Er lasse sich doch nicht vorwerfen, dauernd mit falschen Zahlen zu operieren. Zuvor war es zu einem Wortscharmützel gekommen, in dem Kainz vorgeworfen wurde, von Sitzung zu Sitzung immer wieder andere Zahlen zu präsentieren. Waren es vor einiger Zeit noch rund 250.000 Euro, so sind es mittlerweile an die 400.000 Euro. So viel Geld soll es kosten, wenn die Gemeinde im Kellergeschoss der neu zu bauenden Kirche einen Aufbahrungsraum, eine Leichenkapelle samt Nebenräumen mit dazugehöriger Rampe bauen und finanzieren würde.


Tatsächlich muss die Gemeindeverwaltung demnächst ohnehin derartige Strukturen erstellen, samt Friedhofserweiterung. Im Mai 2012 hat der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss gefasst und darin unter anderem festgehalten, dass es bezüglich finanzieller Beteiligung an der neuen Kirche bzw. für den Bau von Leichenkapelle, Aufbahrungsraum usw. eine informelle Bürgerbefragung geben sollte. Die Anberaumung einer solchen Bürgerbefragung war nun Thema bei der Ratssitzung in Plaus am Montag vor einer Woche.
Gefeilscht wurde an der Fragestellung, die den Plauser Bürgern vorgelegt werden soll. „Es muss klar herauskommen, was die Gemeinde tun muss“, forderte Heinrich Kainz. Kainz ist gleichzeitig Mitglied des Pfarrgemeinderates von Plaus und dort als eine Art Schatzmeister tätig. Der Pfarrgemeinderat möchte in Plaus bekanntlich eine neue Kirche errichten. Das Siegerprojekt und die dazugehörige Kostenaufstellung sollen am morgigen Freitag, den 22. März 2013 öffentlich vorgestellt werden. Jeder Euro für die Finanzierung ist dabei willkommen, denn die neue Kirche soll zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro kosten. Die möglichen Euros aus der Gemeindekassa sind möglicherweise für den Neubau der Kirche ausschlaggebend. „Wenn wir die Kirche bauen wollen, müssen wir zusammenstehen“, mahnt Kainz die Gemeinderäte. Die Räte, so war es der Diskussion zu entnehmen, waren weniger an der Kirche interessiert, sondern vielmehr an den institutionellen Aufgaben der Gemeinde - eben den Neubau der Friedhofskapelle und des Aufbahrungsraumes, mit Nebenräumen und Friedhofserweiterung.
Zwei Möglichkeiten stehen der Gemeinde offen und darüber sollen nun die Bürger bei der informellen Bürgerbefragung am 7. April 2013 abstimmen. Die Fragestellung, auf die sich der Gemeinderat einstimmig geeinigt hat, lautet:
„Welche der beiden vorliegenden Möglichkeiten bevorzugen Sie?
- Die Gemeinde unterstützt den Bau einer neuen Kirche gemäß Siegerprojekt mit rund 300.000 Euro. Die Räumlichkeiten zur Aufbahrung der Verstorbenen (Leichenkapelle) gehen ins Eigentum der Gemeinde über.
- Die Gemeinde unterstützt nicht den Bau einer neuen Kirche gemäß  Siegerprojekt und realisiert unabhängig davon den in ihre Zuständigkeit fallenden Aufbahrungsraum (Leichenkapelle) samt Friedhofserweiterung.“
Über diese Gretchenfrage werden also die Plausern am 7. April 2013 von 8 bis 18 Uhr im Grundschulgebäude abstimmen und der Gemeinderat wird sich nach der Mehrheit richten. (eb)


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