Eberhöfer fotografiert Ortler-Innenleben

geschrieben von Ausgabe 8-19

s20 5244Prad - Der Malermeister Horst Eberhöfer aus Prad wurde einst als Wilderer im Nationalpark bekannt. Er hat darüber ein Buch geschrieben, einen Film gedreht und einen Kalender gestaltet. Eberhöfer hat damit provoziert und polarisiert. Nun ist die Fotografie zu seiner neuen Leidenschaft geworden. Und was er mit Lust und Leidenschaft angeht, führt auch zum Erfolg.
Als „Wildlife Photographer“ investierte er 300 Stunden innerhalb von zwei Jahren in die „Kunst des Augenblicks“. Schließlich gelang ihm das ultimative Foto mit dem Titel „Die letzte Gletscherhöhle am Ortler“. Damit holte er sich 2018  beim Naturfotowettbewerb „Asferico“ den Sieg in der Kategorie Landschaft und schließlich auch den Gesamtsieg. Es handelt sich um eine aussagekräftige Auszeichnung, denn 730 Fotografen aus 43 Ländern hatten 18.000 Fotos zur Wahl gestellt. Das Siegerbild ist ab sofort neben anderen Fotos im Hauptsitz der Raiffeisenkasse Prad-Taufers zu sehen. Eberhöfer eröffnete kürzlich die Ausstellung. Der bekannte Fotograf Gianni Bodini bescheinigte dem „einstigen Jäger ohne Führerschein“ den „richtigen Blick“. „Die ideale Komposition, der Klick im richtige Augenblick machen die Magie seiner Bilder aus, und es ist ein Genuss, diese zu betrachten“, so Bodini. Eberhöfer zeichnete anhand einer Bilderschau den Weg zur Entstehung seines Bildes/seiner Bilder nach. Waghalsig und getrieben vom Reiz eines ultimativen Kicks erkundete er die imposante Höhle im Eismassiv des Ortler auf Trafoier s20 5251Seite - begleitet von Angst und großem Respekt vor den gewaltigen, bizarr-schönen, oft bedrohlich knirschenden unterirdischen Eismassen. Das Einmalige erleben zu können erfüllt ihn mit großer Dankbarkeit. Wehmut überkommt ihn, wenn er daran denkt, dass die eisigen Schönheiten schon bald dem Klimawandel zum Opfer fallen könnten. Möglicherweise bleiben den kommenden Generationen nur noch die beeindruckenden Bilder. (mds)

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